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Was jedoch als Kind noch so einfach schien, machte, je älter sie wurde, ihr Leben zur
Hölle. Sie verstand absolut nicht, warum die Menschen sie wegen einiger
Tarot-Karten nicht mochten, ja sogar offensichtlich mieden.
Und je älter sie wurde, umso weniger verstand
Dara es. Sie war doch keine böse
Hexe oder etwa doch?
Machte sie vielleicht etwas falsch, ohne es zu ahnen?
Natürlich hatte
Dara schon vielen Menschen durch das
Kartenlegen helfen können und sie fühlte sich damit in ihrer
Gabe sogar bestätigt, aber dennoch war niemand da, der sie mal in den Arm nahm, eine Schulter zum Anlehnen bot oder ihr Kraft gab.
Wie gerne würde sie mit jemandem über ihre Gabe sprechen, den Leuten zeigen, dass dem Kartenlegen nichts Negatives anhaftet und dass ihre Gabe sie nicht zu einem schlechteren Menschen macht.
Aber dies war wohl eher Wunschdenken als Realität. Jeden Tag aufs Neue wurde sie damit konfrontiert und Dara merkte, wie stark sie das belastete. Jeder neue Tag war für sie wie ein Kampf gegen Windmühlen. Dabei wollte sie doch nichts Aussergewöhnliches oder vielleicht doch? War sie für normale Verhältnisse zu anspruchsvoll?
Sie wünschte sich einfach einen Mann in ihrem Leben
Einen, der ihre
Gabe als einen Teil von ihr verstand und sie so akzeptierte, wie sie wirklich war - humorvoll, zärtlich, hingebungsvoll und für jeden Spass zu haben. Ja, sie war eine
Hexe, aber eben auch eine Frau, die das Alleinsein satthatte und endlich leben wollte.
Jede Nacht hatte sie den gleichen
Traum - dass ein grosser starker Mann sie hingebungsvoll bis zur Ekstase liebte. Und jeden Morgen wachte sie mit einem Kribbeln im Bauch auf, wieder alleine. Sollte das etwa alles gewesen sein? Sollte so ihr Leben aussehen?
Das konnte und wollte sie nicht zulassen
Bei einem Gläschen Wein beschloss
Dara, ab sofort etwas in ihrem Leben zu ändern. Es würde doch wohl irgendwo einen Mann geben, der sie so akzeptierte, wie sie war - eine moderne
Hexe, die ihre
Gabe liebte und gleichzeitig einfach nur eine junge Frau mit ganz normalen Sehnsüchten nach Zärtlichkeit,
Liebe und Familie.
Gleich morgen würde sie diesen Teil ihres Lebens angehen! Zufrieden kuschelte sie sich unter die Bettdecke, knuddelte ihr Kopfkissen zurecht, wie sie es immer tat, und schlief mit diesem Gedanken selig ein.
Auch diese Nacht entschwand Dara in ihren
Traum, wo sie zärtlich und hingebungsvoll zugleich geliebt wurde ...
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