Aberglaube - Einbildung oder Glücksbringer

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Beitrag vom 01.10.2014

Aberglaube - Einbildung oder Glücksbringer

Für viele Menschen ist der Begriff "Aberglaube" nichts weiter als religiöser Unsinn oder esoterischer Humbug, allerdings übersehen sie dabei, dass sie fast täglich ein Teil davon, wenn auch hauptsächlich unbewusst, im ganz normalen Leben nutzen. Unbewusst haben sie bestimmte Dinge verinnerlicht, wie beispielsweise das Daumendrücken, den Glückspfennig im Portemonnaie oder auch ein vierblättriges Kleeblatt - und genau dies ist nichts anderes als Aberglaube.
Auch wenn viele Menschen sagen, dass sie nicht abergläubisch sind, so haben wir dies bereits in unseren Alltag integriert, da wir damit aufgewachsen sind, allerdings nicht im Hinblick darauf, dass es sich dabei um Aberglaube an sich handelt, sondern eher eine Art liebgewonnene Rituale, die uns oder anderen Glück bringen oder vor dem Bösen beschützen sollen.

Was genau bedeutet Aberglaube?

Der Begriff "Aberglaube" lässt sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Umgangssprachlich ist es eigentlich eine negative Wertung von religiösen Praktiken oder Glaubensformen, die nicht dem als normal geltendem System entsprechen. Man könnte es auch als Unwissenschaftlichkeit oder Unwissenheit bezeichnen. Vielleicht werden deshalb auch heute noch Menschen belächelt, die sehr stark daran festhalten. Aber was ist es denn nun wirklich?

Erinnern wir uns an unsere Kindheit zurück, so fällt uns vielleicht der Schornsteinfeger ein, den man berühren wollte, damit er einem Glück bringt oder aber als Jugendlicher, als man sich gegenseitig die Daumen für die Prüfung gedrückt hat. Im weiteren Verlauf haben wir dann irgendwann vielleicht einen ganz persönlichen Glücksbringer, der uns ständig begleitet und an Silvester schenken wir unseren Freunden ein Glücksschweinchen für ein glückliches neues Jahr. Es gibt unzählige solcher Rituale, Gewohnheiten, die auch als eine Art Aberglaube in unser tägliches integriert sind.

Kann Aberglaube helfen?

Generell kann man auf jeden Fall sagen, ein wenig Aberglaube kann nicht schaden. Zum Teil kann dieser uns positiv in einigen Situationen unterstützen, wie beispielsweise eine bestimmte Krawatte zu tragen oder das Kuscheltier des Kindes als Glücksbringer bei wichtigen Terminen. Ob man nun einer schwarzen Katze, einem zerbrochenen Spiegel oder Freitag, dem 13. eine Bedeutung beimisst, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Rituale und Bräuche sind somit auch eine Art Aberglaube. Denken wir da beispielsweise nur an die Seeleute oder Soldaten, Sportler oder Glücksspieler. Sie alle haben ihre Rituale, die ihnen Glück bringen sollen. Unbewusst sind sie aus der Regelmässigkeit heraus abergläubisch. Für sie jedoch ist es eine Art Sicherheit und Motivation vor jedem für sie wichtigen Moment.

Jeder von uns sollte sich erlauben ein wenig abergläubisch zu sein, solange wir nicht unser ganzes Leben danach bestimmen und es zu einer Art Zwang wird. Warum sollten uns Kupferpfennig, Kleeblatt oder die Glückssocke nicht tatsächlich ein wenig Glück bringen?!


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