Als Scannerpersönlichkeit das bunte Leben meistern

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Beitrag vom 02.08.2020

Als Scannerpersönlichkeit das bunte Leben meistern

Scannerpersönlichkeiten, Multitalente oder Vielbegabte sehen ihre Gaben oftmals als Fluch und Segen zugleich. Sie sind jenseits von Norm und Mittelmass. Ihr Leben ist bunt und turbulent. Vor allem am Anfang scheint es in einer unendlichen Geschichte zu münden, dieses auch meistern zu können.
Der Universalschlüssel für eine Scannerpersönlichkeit ist Selbsterkenntnis. Die Vielbegabung annehmen und einschätzen lernen. Danach kann man sich auf die Suche nach Methoden und Tools machen, die einen unterstützen. Wenn man sie wie einen Massanzug anpasst. So lässt sich lösungsorientiert denken und handeln, gleichzeitig aber auch eine Selbstüberschätzung vermeiden. Und ganz wichtig, den Blick auf die positiven Aspekte dieser Vielfältigkeit richten. Damit hat auch mangelndes Selbstbewusstsein keine Chance.

Der Weg von kompliziert zu einfach wird bei Vielbegabten gesäumt von Aspekten wie beispielsweise Selbstdisziplin, Selbstfürsorge sowie Kanalisieren, Priorisieren und Sortieren. Nachfolgend ein paar Ansätze für Multitalente im kurzen Überblick.

Ich bin vieles – Die Kunst sich zu finden

Man könnte sagen, für die meisten Vielbegabten ist die Welt ein riesiger Süsswarenladen. Unendlich viele verlockende Dinge begegnen ihnen und am liebsten würden sie überall hingreifen und alles einsammeln, so gross die Taschen auch sein mögen. Was im ersten Moment wie ein Traum klingt, ist für eine Scannerpersönlichkeit ein wahrer Alptraum. Denn da sie sich der Aussenwelt entsprechend nur für eines entscheiden "dürften". Doch das können sie nicht so einfach und so würden sie quasi verhungern.

Wenn eine Scannerpersönlichkeit versucht, sich der "Norm" anzupassen ist sie eigentlich permanent schlecht gelaunt und unzufrieden. Es ist wie ein Eingesperrtsein. Oder wie wenn ein Linkshänder sich (qualvoll) angewöhnen müsste, mit rechts zu schreiben.

So heisst es, zu erkennen, dass es keinen Sinn macht, der Norm entsprechen zu wollen. Stattdessen auf Entdeckungsreise zu gehen um herauszufinden, wer man wirklich ist und für was man geschaffen ist. Hat man nun seine Vielfältigkeit erkannt, gilt es diese auch anzuerkennen. Etwa 90 Prozent der Probleme könnten gelöst sein, wenn ein Vielbegabter nicht der Meinung wäre, dass er sich auf einen Bereich beschränken müsste, um sich anzupassen.

Vor allem Männern fällt es häufig schwer, ihr Naturell anzunehmen und in seiner Vielfalt auszuleben. Da der gesellschaftlichen Sicht folgend, Geradlinigkeit und Erfolg auch heute ehrwürdige Ziele sind. Nur wenige von ihnen outen sich als Scanner. Zumeist versuchen sie sich als Multitalente, im wahrsten Sinne des Wortes, in ihrem Massanzug zu verstecken. Bleibt zu hoffen, dass sich auch dies bald ändern wird.

Raus aus dem Chaos, rein ins Leben!

Gedankenmanagement:

Chaos im Kopf ist bei einer Scannerpersönlichkeit nicht ungewöhnlich. Ein bisschen wie auf dem Hauptbahnhof in der Rush Hour. Ein buntes Gewusel an Gedanken und das Gehirn läuft auf Dauerbetrieb. Doch es ist nicht immer nur bunt, sondern es besteht auch die Neigung, Ideen zu zerdenken und nur schwer gute Entscheidungen zu treffen.

Um in die geistige Klarheit zu kommen, ist es wichtig, wieder selbst die Führung zu übernehmen. Bewusstes Fokussieren lässt sich durch mentale Übungen trainieren. Mit einer gesteigerten Konzentration können die Gedanken unter Kontrolle gebracht werden.

Auch wenn es sich komisch anhört, Selbstgespräche können Ruhe reinbringen. Und das gute alte Notizbuch ist bestens geeignet für Gedankenausflüge und Überlegungen. Wichtig ist ausserdem, Ablenkung einzubauen in Form von Spaziergängen, geführten Meditationen, Traumreisen oder kurzen Sporteinheiten und das Gehirn so in den Standby-Modus zu versetzen.

Ideen-Management:

Wenn es sprudelt, alles kurz und selbst leicht verständlich festhalten. Als Stichpunktliste oder Sprachmemos, welche danach im Computer in einzelne Ordner abgelegt werden. Wer Handarbeit bevorzugt, kann auch Karteikarten oder ein Blatt Papier nutzen und dies in einen speziellen Ordner ablegen. Auch das oben bereits erwähnte Notizbuch kann dafür genutzt werden, um Ideen einzufangen.

Im Laufe der Zeit ergibt sich eine wahre Schatztruhe, die jederzeit zur Verfügung steht. Vermutlich wird nicht alles auch wieder seinen Weg ans Tageslicht finden. Doch das ist völlig in Ordnung. Es geht vielmehr um das Wissen, dass keine noch so kleine Idee verloren gehen kann. So hat Stress keine Chance.

Zeitmanagement:

Selbst mit 48 Stunden wäre der Tag für die meisten Vielbegabten zu kurz. Bedingt dadurch, dass sie irgendwie ständig über etwas stolpern, was ihr Interesse weckt. "Aufschieberitis" könnte bei vielen Scannern der zweite Vorname sein. Oder sie arbeiten an mehreren Projekten gleichzeitig. Durch das Hin- und Herspringen geht einiges an Zeit verloren, wenn es nicht koordiniert ist.

Eine Art Stundenplan oder auch Intervallarbeiten kann Ruhe reinbringen, auch im Inneren. So lassen sich Vielfältigkeit und Kreativität steuern. Das wiederum steigert die Produktivität sowie eine effiziente Nutzung der jeweiligen Zeit.

Zudem neigen viele Multitalente dazu, häufig am Abend nochmal in Fahrt zu kommen. Das zu unterdrücken, ist kaum möglich. Doch es lässt sich ein wenig strukturieren, damit auch Entspannung möglich ist (die dringend gebraucht wird) und entspannte Nachtruhe (weitestgehend) gewährleistet ist. Schliesslich muss auch ein Multitalent seinen Akku aufladen.

Authentisch und bunt durchs Leben gehen

Neben der Selbsterkenntnis geht es bei Vielbegabten darum, die Begeisterungsfähigkeit und Vielfältigkeit nicht als Belastung, sondern als Bereicherung für ein besonders buntes und vielseitiges Leben zu erkennen und zu erleben. Multitalente dürfen und sollten zu sich selbst stehen, realistisch und emotional. Eine authentische Präsenz, damit andere verstehen. Verbindungen aufbauen, Mehrwert schaffen und das bunte Leben leben.

Denn all das Potential ist ein Geschenk, das mit Geld nicht zu bezahlen ist. Wenn der Wert dieses Geschenkes von der Scannerpersönlichkeit einmal erkannt wird, kann dies mit anderen geteilt werden, ohne anders zu sein. Denn jeder ist einzigartig und doch sind alle gleichwertig. Und manche sind eben vieles, und das ist auch gut so.

Und ja, Scanner können alles haben. Sie müssen sich nicht entscheiden. Ausser für sich selbst und ihren ganz persönlichen Weg!

"Wer sich selbst treu bleiben will, kann nicht immer anderen treu bleiben" - Christian Morgenstern


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