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Beitrag vom 30.11.2017
Trotz stetigem Wandel und Fortschritt, lassen sich auch heute noch viele althergebrachte Dinge finden, die die Menschen schon seit Jahrhunderten für ihre Zwecke nutzten. Einige erfreuen sich dabei grösserer Beliebtheit als andere. Letztendlich liegt es natürlich auch immer an der persönlichen Einstellung oder Sichtweise, ob eine mögliche
Hilfestellung damit verbunden wird.
Das
Kartenlegen ist heute wie damals eine gern genutzte Möglichkeit, den Menschen ihre Fragen zu beantworten. Es entstand vermutlich im alten Ägypten und hat sich über die Jahrhunderte in alle Ecken der Welt ausgebreitet.
Was viele Menschen mit Unterhaltung oder Jahrmarkt-Attraktion verbinden, ist für andere eine passende Hilfestellung bei der Entscheidungsfindung oder um sich in den Irrungen und Wirrungen des Lebens zurechtzufinden.
So ist es kein Wunder, dass sich verschiedene
Kartenleger im Laufe dieser Zeit einen grossen Namen in der Kunst des Kartenlegens gemacht haben.
Einflüsse aus früheren Zeiten
Wohl in jeder Kultur und jeder Epoche gab es berühmte
Kartenleger, auch wenn sie nicht alle in den verschiedenen Überlieferungen zu finden sind. Die, die in der heutigen Zeit auch noch bekannt sind, haben sich ihren Namen zum Teil auch in anderen Bereichen in gewisser Weise verdient gemacht.
Und auch in der Neuzeit gibt es Persönlichkeiten, die massgebliche Arbeit in diesem Bereich geleistet und so auch die Kunst des Kartenlegens nicht in Vergessenheit geraten lassen haben.
Antoine de Gebelin und Jean-Baptiste Alliette, um 1730: Beide legten
Karten und nahmen grossen Einfluss auf das damalige Frankreich. Alliette entwarf ein eigenes Kartendeck, das vermutlich in den frühen Jahren von Madame Lenormand verwendet wurde.
Madame Lenormand: Sie lebte im 19. Jahrhundert und wird in der damaligen Zeit als die bedeutendste und wichtigste
Kartenlegerin bezeichnet. Unter dem Namen Sybille de Paris fand sie Zugang zu dem Hochadel Europas, dem sie mit spirituellem Rat zur Seite stand. Erst nach ihrem Ableben sind die bekannten und auch heute noch sehr beliebten
Lenormandkarten entstanden.
Susanne Kipper: Sie lebte sowohl in München als auch in Berlin. In beiden Städten erlangte sie einen grossen Bekanntheitsgrad. Sie nutzte für ihre Beratungen vorwiegend die
Zigeunerkarten. Vor allem bei der Damenwelt der gehobenen Gesellschaft war sie ein häufiger Gast. Sie gab den
Kipperkarten, die erstmals im Jahr 1890 erschienenen, ihren Namen. Geprägt ist das Deck durch die vielen Personenkarten. Man kann sagen, dass sie die Kartenleger-Szene stark geprägt hat.
Madame Blavatsky: Geboren wurde sie in der Ukraine als Helena Petrovna von Hahn-Rottenstern. Sie verweilte in verschiedenen Weltanschauungen und Glaubensrichtungen. Spirituelle, schamanische und okkulte Einsichten und Erfahrungen sammelte sie auf mehreren Weltreisen. Damit widmete sie sich dann dem
Kartenlegen. Im Jahr 1891 verstarb sie dann in London.
Aleister Crowley, Beginn des 20. Jahrhunderts: Er lebte von 1875 bis 1947 und war ein bekennender Okkultist. Da er davon überzeugt war, dass das
Tarot im alten Ägypten entstand, entwickelte er das Thoth-Tarot. Nach seiner Auffassung war / ist das Tarot der Zugang zur ägyptischen
Geheimlehre. Auch wenn er mit seinem Kartenlegen als grosser Geist galt, muss hinzugefügt werden, dass er den
Okkultismus zu seinem Lebenswerk gemacht hat, wodurch er sich nicht nur Freunde schuf. Er lebte extrem ausschweifend. Hierzu gehörte auch starker Drogenkonsum. Dies führte zur Zerstörung seines Körpers und seines Geistes. Die
Crowley Tarotkarten erfreuen sich allerdings auch heute noch grosser Beliebtheit.
Berühmte Kartenleger der Neuzeit
Madame Buchela: Sie lebte im 20. Jahrhundert und wurde zur Berühmtheit, als sie mittels
Kartenlegen Konrad Adenauer den Wahlsieg voraussagte. Zudem konnte sie unter anderem der Polizei bei der Aufklärung einer Mordserie helfen. Allerdings nicht mithilfe ihrer
Karten, sondern vielmehr dem Umstand geschuldet, dass der Täter sie häufiger für Beratungen aufsuchte und sie sich sein Auto-Kennzeichen merkte.
Hajo Banzhaf: Er ist der bekannteste Tarot-
Meister der Neuzeit. Unter anderem hat er eine gut verständliche Literatur über dieses Thema auf den Markt gebracht und dafür gesorgt, dass sich immer mehr Menschen mit dem Tarot und dem Kartenlegen generell befassen, da die Aussagen der Karten auf die Neuzeit übertragen wurden. Er verstarb 2009, lebt aber in seinen berühmten Kailash Büchern weiter.
Dank der Decks wie der Crowley Tarotkarten, Kipperkarten oder Lenormandkarten, aber auch der vielfältigen Literatur, haben wir Zugriff auf Althergebrachtes, was sich jedoch problemlos auch auf die heutige Zeit umlegen lässt und uns als
Hilfestellung dienlich sein kann.
Kartenlegen für eine neue Sicht der Dinge
Die Kunst des Kartenlegens ist bis heute nicht in Vergessenheit geraten und erfreut sich zunehmender Beliebtheit, wenn es darum geht,
Hilfestellung zu erfahren. Grundsätzlich kann das
Kartenlegen für alle Lebensthemen, wie
Liebe und
Beziehung oder familiäre Verbindungen, genutzt werden. Es kann aber auch hilfreich sein, wenn es um ein Bild der eigenen Persönlichkeit oder die Möglichkeiten der Weiterentwicklung geht.
Je nach Fragestellung und Ziel des Ratsuchenden ist manch ein Kartendeck besser geeignet als andere. Ähnlich verhält es sich auch mit dem zum Einsatz kommenden Legesystem. Da jeder Ratsuchende individuell in seiner Situation zu betrachten ist, gibt es keine pauschale Herangehensweise. Denn nur so können die
Karten wichtige Botschaften liefern, die ihm als Hilfestellung auch wirklich dienlich sein können.
Mit einem Blick in die Karten bekommen wir so eine wunderbare Möglichkeit, uns selbst wie auch unser Leben mit anderen Augen zu betrachten. So können wir auch Unterstützung bei der Entscheidungsfindung erhalten oder eine helfende Hand in Krisensituationen.
So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass beispielsweise auch bei einer individuellen
Lebensberatung das Kartenlegen ein Aspekt der Arbeit und somit der Hilfestellung sein kann.
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