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Beitrag vom 29.09.2016
Rosarote Brille, Schmetterlinge im Bauch und das Gefühl auf Wolke 7 zu schweben sind typische Begleiterscheinungen des Verliebtseins. In vielen Fällen sind sie der Beginn einer ernsthaften
Liebe und Beziehung. Nach einer Zeit lang in einer gemeinsamen
Partnerschaft, lässt es sich leider nicht vermeiden, dass irgendwann der Alltagstrott und die Routine Einzug halten. Die Wertigkeiten verändern sich und die Partnerschaft wird auf eine neue Ebene gestellt. Die Schmetterlinge sind etwas ruhiger geworden, die Brille nicht mehr rosarot und Wolke 7 löst sich zusehends in Luft auf. Grundsätzlich könnte man sagen, das ist der Lauf der Dinge. Tatsächlich ist dies auch keinesfalls negativ zu sehen, denn im Normalfall vertiefen sich dadurch Vertrauen und Zuneigung und stärken damit gleichzeitig die Basis einer Partnerschaft.
Doch vor allem in länger andauernden Partnerschaften kann es irgendwann einmal zu Beziehungsproblemen kommen, ganz gleich in welcher Art auch immer diese zutage treten. Auch im Zeitalter der Wegwerfgesellschaft sollten wir das Reparieren der Partnerschaft in Erwägung ziehen. Wenn die Liebe stark genug ist, kann es nicht die Lösung sein, einfach das Handtuch zu werfen und sich aus der Beziehung zu verabschieden.
Doch tatsächlich kann es auch zu Situation kommen, in denen eine Rettung der Partnerschaft ein hoffnungsloses Unterfangen ist. Doch was macht den Unterschied? Wann kann man die Beziehung retten und wann sollte man einfach loslassen? Fragen, auf die es nicht zwangsläufig eine ganz pauschale Antwort gibt, da jede Beziehung ganz individuell zu betrachten ist. Doch tatsächlich gibt es ein paar Anhaltspunkte, die als Wegweiser dienen können.
Beziehungsproblemen aus dem Weg gehen
Die Ursachen für
Beziehungsprobleme können ganz unterschiedlicher Natur sein. So können sie einerseits durch unterschiedliche
Erwartungen der Partner entstehen, andererseits aber auch die Folge von bestimmten
Verhaltensweisen eines oder gar beider Partner sein. Letztendlich tut die alltägliche Routine ihr Übriges dazu.
Reden wir von Erwartungen, so reden wir von Bedürfnissen. Diese können bei Frauen und Männern ganz unterschiedlich gelagert sein. Kennen und respektieren wir die Bedürfnisse des Partners, kann dieses Wissen Beziehungsprobleme verhindern. Es gilt die Unterschiede gegenseitig zu akzeptieren und den Partner zu verstehen. Äussert eine Frau "Du verstehst mich nicht", so sollte dies durchaus als Hinweis auf ein Beziehungsproblem gesehen werden. Auch im umgekehrten Fall bedarf es einer Lösung. Wichtig ist hier der Austausch und die Kommunikation, um so dem Partner mitteilen zu können, was einem fehlt. Paartherapeut John Gray formulierte dazu den Titel seines Ratgebers ganz treffend "Männer sind anders, Frauen auch.".
Allerdings gibt es auch einige Verhaltensweisen, die zu Beziehungsproblemen führen können, obwohl einer der Partner nach einer harmonischen und liebevollen Beziehung streben. Häufige Konflikte innerhalb der
Partnerschaft könnten unter anderem sein:
- Abwertung und Missachtung des Partners
- Partner soll sich nach unseren Vorstellungen verhalten
- eigene Bedürfnisse und Wünsche nicht mitteilen
- Konflikte werden unter den Teppich gekehrt
- fehlende Kompromissbereitschaft
- Routine durch fehlende Bemühungen
- fehlender Austausch von Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen
- unerfüllbare Erwartungen an die Partnerschaft
- Versprechungen werden nicht eingehalten
- emotionale Erpressung - Anerkennung und Lob werden gegen Kritik getauscht
Liebe ist keine Einbahnstrasse und auch keine Arena für Machtkämpfe. Leider verändert sich manchmal unser Verhalten im Laufe einer Partnerschaft, was dann zu Konflikten führen und auch durchaus zum Liebestöter werden kann.
Reden ist in diesem Fall durchaus Gold
Grundsätzlich sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass unser Partner/unsere Partnerin keine Gedanken lesen kann. Miteinander zu reden und sich gegenseitig auszutauschen sind somit das A und O, um
Beziehungsprobleme zu vermeiden. Sollte dieser Zug bereits abgefahren sein, so gilt es der aktuellen Situation auf den Grund zu gehen und nach möglichen Lösungen zu suchen. Dafür kann durchaus die Unterstützung durch einen Profi in Anspruch genommen werden. Ob nun objektive
Lebensberatung oder individuelle Paartherapie, es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten, um gegen Beziehungsprobleme aktiv anzugehen.
Zweite Chance für die Liebe oder das Aus der Beziehung?
Je nach vorhandener Problemkonstellation und Basis der Beziehung, können Probleme sowohl zu einem Neuanfang verhelfen, als auch das Ende einer Beziehung bedeuten. Eine pauschale Lösung gibt es hier nicht, da jede
Partnerschaft quasi ein Eigenleben besitzt, das es zu berücksichtigen gilt.
Empfindet der Partner/die Partnerin genauso viel Liebe und möchte die Beziehung am Leben erhalten, dann sollte eine Basis für einen Neuanfang gefunden werden. Hierbei kann eine Unterstützung von aussen hilfreich sein, um Schritt für Schritt den gleichen Weg zu beschreiten.
Sind die Probleme allerdings so tief sitzend und scheinbar nicht wirklich aus der Welt zu schaffen, so kann dies gleichzeitig auch das Ende einer Beziehung bedeuten. Hier gilt es realistisch an die Problemlösung heranzugehen und sich keinesfalls etwas schön zu reden. Solch eine Sichtweise dürfte nur von kurzem Erfolg gekrönt sein. Liebe sollte das schönste Gefühl sein und auch als solches gelebt werden.
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