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Beitrag vom 20.03.2016
Eine
Partnerschaft voller
Harmonie,
Glück und Vertrauen - so der Traum vieler Menschen, für die
Liebe und
Beziehung eine wichtige Säule des Lebens darstellt. Doch was, wenn einer der Partner irgendwann seine
Bisexualität entdeckt oder diese bereits auch vorher schon ausgelebt hat?
Die Chance, einen gleichgesinnten Partner an seiner Seite zu haben, ist hierbei wohl eher als gering zu betrachten.
Tatsächlich kommt Bisexualität, auch in einer Partnerschaft, häufiger vor als gedacht. Da sie allerdings nicht von allen offen ausgelebt wird, gibt es dazu keine wirklich genauen Zahlen. Allerdings sprechen verschiedene Umfragen trotzdem eine deutliche Sprache.
Im selben Atemzug stellt sich natürlich auch die Frage, ob Bisexuelle nun eher zu beneiden oder zu bedauern sind? Können sie sämtliche Fantasien ausleben, weil ihnen der gesamte sexuelle Kosmos zur Verfügung steht, oder können sie sich einfach nur nicht für eine Seite feststehend entscheiden?
Eine einfache Antwort gibt es wohl auch hierzu nicht.
Was bedeutet Bisexualität?
Der Begriff
Bisexualität bezeichnet Menschen, die sowohl feste Partnerschaften als auch sexuelle Beziehungen mit Personen des eigenen wie auch des anderen Geschlechts eingehen würden oder eingegangen sind. Neben der Heterosexualität und der Homosexualität gilt die Bisexualität als die drittgrösste Orientierung beziehungsweise Neigung im sexuellen Bereich.
Sowohl der bekannte Sexualforscher Alfred Kinsey als auch schon
Sigmund Freud, welcher als Begründer der Psychoanalyse gilt, sind beziehungsweise waren der Meinung, dass prinzipiell jeder Mensch
bisexuell veranlagt ist. Die vorhandene Bisexualität schlummert im Inneren, wird allerdings aufgrund von Tabus und Zwängen der Gesellschaft meistens unterdrückt.
Könnte man Bisexualität vielleicht mit - Liebe und
Lust ohne Grenzen - bezeichnen? Tatsächlich stossen Bisexuelle oftmals gerade bei Lesben und Schwulen auf Akzeptanzprobleme, da diese sie nicht für echt halten. Doch auch Bisexualität in der
Partnerschaft stösst nicht unbedingt immer auf Verständnis beim anderen Partner.
Schliesslich fällt man bei der
Partnersuche in den meisten Fällen ja nicht gleich mit der Tür ins Haus und offenbart seine Vorlieben.
Wie erkläre ich meinem Partner meine Bisexualität?
Man könnte sagen, dass Partnerschaften oftmals sowieso schon mit so manchen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Doch wenn einer der Partner
bisexuell ist, dann könnte es unter Umständen kompliziert werden. Hier gilt es auf jeden Fall nicht mit der Tür ins Haus zu fallen.
Voller Euphorie, dem Partner seine eigene
Bisexualität zu offenbaren, dürfte nicht der optimale Weg sein, es sei denn, dass auch der Partner diese Vorlieben als Geheimnis in sich trägt. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist jedoch wohl eher relativ gering. Tatsächlich ist es aber wichtig, mit dem Partner darüber zu reden.
Akzeptanz und Verständnis können beim anderen Partner nicht erzwungen werden. Es kann sein, dass dieser sich im ersten Moment verletzt, verunsichert oder sogar hintergangen fühlt, wenn er plötzlich erfährt, dass sein Lebenspartner/seine Lebenspartnerin bisexuell und an beiden Geschlechtern interessiert ist.
Pikante Details oder Überredungskünste sind in dieser Situation fehl am Platze. Alleine die
Offenbarung bedeutet für den anderen Partner einem riesigen Felsbrocken gegenüberzustehen. Es wird eine gewisse Zeit brauchen, um diesen abzubauen.
Ist ein Gespräch unter vier Augen wenig erfolgreich, weil der Partner/die Partnerin auf Durchzug schaltet und möglicherweise sogar mit
Trennung droht, dann könnte es sinnvoll sein, Unterstützung von aussen in Anspruch zu nehmen. Ein Berater oder Coach kann in dieser Situation als Vermittler fungieren und beide Seiten objektiv darlegen.
So bekommt jeder der Partner die Sichtweise des Anderen vermittelt. Manchmal hilft es, eine bestimmte Situation mit Abstand zu betrachten, um Dinge zu verstehen.
Partnerschaft unter anderen Umständen?
Es gibt tatsächlich leider kein Patentrezept, wie man mit
Bisexualität in der
Partnerschaft richtig umgeht. Trotzdem sollte sich jeder Betroffene überlegen, ob er seine Neigung geheim hält oder seinen Partner einweiht. Immerhin bedeutet Partnerschaft auch Vertrauen und solange das Gefühl der Liebe stark genug ist, sollte es zumindest einen Versuch wert sein.
Bisexuell zu sein bedeutet nicht zwangsläufig, dass die grundsätzlichen Werte einen anderen Stellenwert haben. Nur der Umgang mit der Sexualität und die Lebenseinstellung als solche, weichen realistisch gesehen von der Norm ab.
Tatsächlich werden viele Bisexuelle von Schuldgefühlen geplagt, wenn sie eine Familie haben, da sie ja eine gewisse Verantwortung gegenüber diesen Menschen tragen.
Der Partner/die Partnerin reagiert oftmals mit Unsicherheit, da sie keine Ahnung haben, wie es nun weitergehen soll. Inwieweit dies eine Partnerschaft/Ehe auffangen beziehungsweise der andere Partner damit umgehen kann, ist wohl bei jedem anders.
Die Entscheidung obliegt jedem selbst, wie tolerant er mit der Bisexualität des Partners umgeht.
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