Beitrag vom 16.07.2016
Wohl einige von uns werden in ihrem Umfeld den ein oder anderen Menschen haben, der auf die herkömmliche Sichtweise des Lebens bezogen anders ist, und zwar lesbisch oder schwul. Doch sind sie wirklich so anders? Ehrlich gesagt - Nein.
Abgesehen von ihrer sexuellen Orientierung sind sie Menschen, wie Sie und ich. Sie haben auch Träume und Wünsche, Sorgen und Probleme, sind mal glücklich und dann auch wieder unzufrieden.
Liebe und
Beziehung sind für sie genauso wichtig.
Auch sie müssen sich der Routine des Alltags mit all den Verpflichtungen und Verantwortungen stellen. Allerdings liegt hier oftmals der Unterschied, dass ihnen das
Leben aufgrund ihrer Orientierung von anderen schwer gemacht wird.
Was wohl auch ein Grund ist, dass sich viele sehr schwertun, wenn es um ihr persönliches
Coming-Out geht. Dabei gibt es gar keinen Grund, denn weder Schwule noch Lesben sind eine Gefahr für den Rest der Gesellschaft und sollten nicht als solches gesehen werden.
Was bedeutet das ein Coming-Out?
Der Begriff
Coming-Out entstammt dem Englischsprachigen und bedeutet sinngemäss so viel, wie sich bekennen oder offenbaren. Dies ist ein ganz persönlicher Prozess, in der die eigene, von der Norm abweichende sexuelle Orientierung bewusst wahrgenommen, verinnerlicht und akzeptiert wird.
Das Ziel im folgenden Verlauf ist die
Offenbarung gegenüber der
Familie sowie dem weiteren sozialen Umfeld. Für viele Betroffene scheint dies oftmals eine unüberwindbare Hürde, da sie Furcht vor den Reaktionen haben und sich mit ihrem Status unsicher fühlen.
So sollte der Zeitpunkt für das Coming-Out einerseits gut gewählt und andererseits trotzdem nicht auf die lange Bank geschoben werden. In einigen Fällen ist dies sogar begründet, wenn das
Leben dann zu einem einzigen Spiessrutenlauf wird.
Auch wenn man annehmen sollte, dass das Offenbaren und Ausleben einer anderen sexuellen Orientierung heute im Bereich der Normalität angesiedelt ist, so gibt es auch einige negative Ausnahmen. Gott sei Dank kommt dies eher nur noch selten vor.
Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Natürlich ist es für Jugendliche ohnehin schwer, sich in der Pubertät im
Leben zurechtzufinden. Zu viele Dinge ändern sich in dieser Zeit. Daher ist es nur natürlich, wenn sie erst einmal für sich herausfinden müssen, zu welchem Geschlecht sie die grössere Zuneigung empfinden. Allerdings zeigt es sich, dass sich viele im Alter zwischen 14 - 18 Jahren outen.
In den meisten Fällen werden sie mit dieser Nachricht erst einmal zu ihrer
Familie und/oder ihrem Freundeskreis gehen. Egal, wie dort die Akzeptanz ist, kann dies in der Schule beispielsweise ganz anders aussehen. Immer noch wird der Betroffene schnell zum Mobbing-Opfer. Die meisten Familien gehen heutzutage relativ gelassen mit dieser Nachricht um.
Auch im Freundeskreis kann man sich meistens sicher fühlen, da diese es oftmals schon geahnt haben. Hier findet man auch Unterstützung, wenn man von anderer Seite üble Nachrede und Beschimpfungen erfährt. Diese jedoch entstehen meistens aus der Unsicherheit, wie mit dieser Information umzugehen ist. Oder ganz einfach aus Furcht, dass das Verhältnis zueinander sich nun ändern könnte.
Zudem hat sich herausgestellt, dass gerade Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl sehr gerne zum Mobbing als Reaktion neigen, um den eigenen Stellenwert zu verdecken.
Es ist nie zu spät für ein Coming-out
Doch tatsächlich ist das Offenbaren auch zu einem späteren Zeitpunkt im
Leben nicht ungewöhnlich. Dies kann daraus resultieren, dass die Vorliebe jahrelang verdrängt wurde, aus Furcht vor den möglichen Reaktionen oder aber wurde die sexuelle Neigung heimlich nebenher ausgelebt, womit ein immer wiederkehrender Ausgleich geschaffen wurde.
So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Betreffenden fest im Leben stehen, oftmals
Familie und Kinder haben, und dabei doch eigentlich ein ganz anderes Leben führen möchten. Das
Coming-Out sehen sie dann als Schritt, einen neuen Lebensabschnitt für sich einzuleiten.
Dies ist oftmals der Fall, wenn die Kinder aus dem Haus sind oder berufsbedingt eine örtliche Veränderung ansteht oder man sich einfach stark genug fühlt, diesen Schritt jetzt endlich zu gehen. Es ist nie zu spät, sich zu outen und sein wahres Leben zu leben.
Ganz gleich, zu welchem Zeitpunkt Mann/Frau sich zur Homosexualität offenbart, es gibt keinen Grund, sich zu schämen oder nicht auf aussenstehende Unterstützung zurückzugreifen. Fühlt man sich unwohl in seiner Haut oder dieser Herausforderung nicht gewachsen, dann kann man sich Unterstützung bei verschiedenen öffentlichen Institutionen suchen, aber auch Lebensberater können hier weiterhelfen.
Zusätzlich kann beispielsweise durch Arbeit mit dem
Unterbewusstsein das
Selbstbewusstsein gestärkt werden, um so gleichzeitig Sorgen oder Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen. Es gibt also eine Vielzahl von Möglichkeiten, sein richtiges Leben auch leben zu können.
Wichtig ist es, den ersten Schritt zu tun!
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