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Beitrag vom 19.05.2021
Weltweit fürchten sich Menschen vor dem Bösen Blick, einem Volksglauben der sich in verschiedensten Kulturen entwickelt hat, die keinerlei Verbindung zueinander haben. Der Glaube an den Bösen Blick stammt wahrscheinlich aus prähistorischen Zeiten. Schon auf Werken aus dem Jahr 3.000 v. Chr. fand man das Wort "Ig-Hul", übersetzt "böses Auge". Wahrscheinlich stammt der Glaube aus dem alten Orient und verbreitete sich anschliessend auf der gesamten Welt. Von dort stammt auch das weltbekannte "
Nazar", das Blaue Auge, das noch fast überall in nahöstlichen Kulturen zu finden ist, das böse Blicke abwenden soll. Aber die Idee vom Bösen Blick lässt sich auch in Griechenland bis in die Antike verfolgen.
In Europa wurde im Mittelalter der Böse Blick meist Frauen aufgebürdet, die dadurch oft aus der Gesellschaft ausgegrenzt wurden, und Menschen fürchteten sich bis ins 20. Jahrhundert vor dem Bösen Blick, den sie in den Augen von Verstorbenen vermuteten. Nach dem Tode mussten die Augen sofort verschlossen werden, um zu verhindern, dass der/die Verstorbene sich Opfer aussucht, die er mit sich ins Grab zieht. Aus diesem Glauben stammt wahrscheinlich der uns allen bekannte Brauch, die Augen eines Menschen nach dem Tode sofort zu verschliessen und das Gesicht zu bedecken. Doch wovor fürchten sich die Menschen eigentlich genau, wenn sie vom "Bösen Blick" sprechen?
Was genau ist unter dem Bösen Blick zu verstehen?
Unter dem Bösen Blick versteht man traditionell einen Blick, der einem Schaden zufügen soll. Diese Fähigkeit haben gewöhnlich einige wenige Menschen, aber auch Geistern, Tieren oder Göttern wird die Befähigung des Bösen Blicks zugeschrieben.
Der Böse Blick ist sozusagen also ein Fluch, der einem auferlegt wird. Er ist hasserfüllt, missgünstig und durchdringend. Plutarch, ein grosser griechischer Schreiber der Antike, war damals überzeugt, dass Menschen, die viel
Neid und Missgunst in sich tragen, diese schlechte Energie über ihre Augen auf andere Menschen übertragen können. Diese schlechte Energie kann seiner Theorie zufolge geistige und seelische Blockaden und länger anhaltende Pechsträhnen erzeugen. Noch heute glauben einer Umfrage nach fast 70 Prozent aller Griechen an den Bösen Blick.
In manchen Regionen Griechenlands glauben manche zudem, dass Menschen mit blauen Augen besonders befähigt sind, den Bösen Blick zu vergeben. Vielleicht ist auch deshalb die Farbe des Schutzauges, hier "
Mati" genannt, blau. Denn Gleiches vergeltet man bekanntlich mit Gleichem. Das Auge tragen viele als Amulett, als Anhänger an Ketten oder Ohrringen, oder als Schlüsselanhänger. Auch in Islamischen Ländern findet man das dort genannte "
Nazar-Auge" fast überall.
Wenn man meint, vom Bösen Blick "befallen" zu sein, kann man sich in der Türkei von bestimmten Hellseherinnen in einem mystischen Ritual vom Fluch befreien lassen. Dazu giesst die
Hellseherin heisses Blei in eine Wasserschale, die das Opfer in den Händen hält. Zischt und spritzt das Blei stark, so ist der Befall des Bösen Blickes auch dementsprechend stark. Die Prozedur wird so lange wiederholt, bis das Blei in einem grossen ebenmässigen Gussstück in das Wasser eintaucht. Anschliessend trinkt das Opfer noch fünf Schlücke des Wassers, um den Fluch endgültig zu brechen. In Südamerika glaubt man, dass vor allem hilflose Neugeborene anfällig für den Bösen Blick sind. Deshalb bekommen Sie nach der Geburt ein rotes Band umgebunden, das vor der schlechten Energie schützen soll. Weitere Fluch abwehrende Bräuche sollen Salz über die Schulter werfen, oder das Rezitieren spezieller Verse sein. Der Böse Blick scheint Menschen weltweit genauso zu faszinieren, wie seine Ursachen.
Ursachen für den Bösen Blick
NeidEs ist weit verbreitet, dass vor allem Neid den Bösen Blick verursacht, weshalb glückliche, erfolgreiche und schöne Menschen oft vom Bösen Blick getroffen werden können.
Der Böse Blick wird meist durch Blickkontakt zwischen Träger und Empfänger des Bösen Blicks übertragen. Seien Sie sich ihrer Auswirkung bewusst und vermeiden Sie den Bösen Blick, indem Sie Energievampiren und Menschen mit schlechten Energien aus dem Weg und aus den Augen gehen. Schenken Sie Neidern und Nörglern keine Aufmerksamkeit und fokussieren Sie sich stattdessen auf Menschen, die Sie inspirieren, unterstützen und akzeptieren.
Schwarze MagieDer Böse Blick kann in einem Ritual einer Person als Fluch auferlegt werden. Dazu werden bestimmte Mantras und Instrumente verwendet, um dunkle Energien aufzubringen, die einer Person schaden sollen. Es gibt nur wenige Menschen und dunkle höhere Wesenheiten die solche
Flüche auferlegen können. Amulette wie das Blaue Auge oder die Hamsa Hand (Hand der Fatima) können dabei unterstützen, schlechte äussere Energien abzuwehren und Schutz vor dem Bösen Blick bieten.
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