Die Initiation, ein Ritus der Vergangenheit?

Thema: Energiearbeit

Wie lautet die Definition von Initiation?

Im Lateinischen finden wir die Basis für das Wort Initiation. Wir finden hier den Begriff initiare, der die ungefähre Übersetzung etwas Neues beginnen erhält. Es wird bei einer Initiation also jemand in etwas Neues eingewiesen. Nicht immer handelt es sich hierbei aber um eine praktische Anleitung. Vielmehr ist im spirituellen Sinne auch das Eröffnen eines Weges zur individuellen, spirituellen Entwicklung gemeint. Wir kennen es etwa im Reiki oder auch in der Pranalehre, dass man am Ende des ersten Lehrganges die Initiations-Riten durchläuft. Erst nach ihrem Absolvieren ist das Tor zu weiteren Studien, zu weiteren Entwicklungsstufen endgültig geöffnet. Auch in anderen spirituellen Disziplinen wird derart verfahren.
Wir kennen aber auch andere Initiationen aus der religiösen Richtung - nämlich die Konfirmation bzw. die Firmung. Nach der Firmungs-/Konfirmationszeremonie gilt man als vollwertiges Mitglied der Kirchengemeinde. Ähnlich machen es uns auch die Naturvölker vor. Junge Männer wie junge Frauen müssen eine Initiationsprüfung absolvieren, um im Kreis der Erwachsenen aufgenommen zu werden. Viele dieser Zeremonien werden seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben, sodass sich der Schützling für gewöhnlich auf die Prüfung vorbereiten kann.

Die Initiationen des Geheimen

Viele Menschen haben schon von ihnen gehört. Doch nur die wenigsten können an ihnen teilnehmen - den Initiationsriten der Ordensgemeinschaften sowie der Geheimbünde. Ja, richtig - die Freimaurer gehören zu eben diesen Gesellschaften. Ohne Initiationsritus ist es niemandem möglich, regelmässige Treffen zu besuchen oder an den Arbeitsnachmittagen teilzuhaben. Viele Gerüchte gibt es über die Freimaurerriten. Was wirklich dran ist, wird nur derjenige wirklich herausfinden können, der sich auf den Weg macht, sich ihnen anzuschliessen. Vermutlich hat es diese Riten bereits seit den ersten Tagen der Freimaurer so gegeben. Ganz genau wissen es nur die Herren vom Stuhl.

Auch verschiedene Gruppierungen innerhalb der unterschiedlichen Religionen beschäftigen sich mit Wissen, dass für die Öffentlichkeit gesperrt ist. Selbstverständlich müssen sie eine Initiation durchlaufen, um in diesen Organisationen arbeiten zu dürfen.

Warum sind Initiationen notwendig?

Im Bereich der verschiedenen spirituellen Disziplinen werden wir diesbezüglich sofort fündig. Sie alle können nur dann korrekt durch- bzw. ausgeführt werden, wenn ein gewisses Grundwissen vorhanden ist. Doch oftmals ist es notwendig, Körper, Geist und Seele auf diesen Weg vorzubereiten. Was sich vielleicht für den Aussenstehenden als Humbug darstellt, ist für den Einzelnen von besonderer Wichtigkeit.

- In verschiedenen Meditationsmethoden ist es notwendig, seinen Geist vorzubereiten, bevor man an den grossen Meditationen teilnehmen kann. Hier gehört vor allem das Beruhigen der Gedankenströme und der Emotionen dazu. Auch ist eine Reinigung des Geistes notwendig, damit die göttliche Energie ungehindert einströmen kann. Erinnern wir uns: Ein unvorbereiteter Körper kann durchaus Schaden nehmen, wenn die göttliche Energie durch ihn zu fliessen beginnt. Schritt für Schritt ermöglicht man seinem Körper immer mehr, diese Energie durch sich fliessen zu lassen. Zu einer Schädigung kommt es bei einem achtsamen Vorgehen nicht. Würde man sich aber Hals über Kopf hineinstürzen - wer weiss?

- Verschiedene energetische oder okkulte Methoden führen Initiationen durch. Der Grund liegt im Wissen verborgen. Wer nicht das grundlegende Wissen beherrscht, kann mit diesen Methoden nicht adäquat arbeiten. Somit ist die Initiation ein notwendiges Übel, um das Wissen der Anwärter zu überprüfen. Als bestes Beispiel können wir uns den Schamanismus vor Augen führen. Jeder einzelne Ausbildungsschritt eines Schamanen wird mit einer neuerlichen Initiation abgeschlossen, ohne die er den nächsten Ausbildungsabschnitt nicht beginnen kann.

- Die Reinkarnationslehre betrachtet sich selbst ebenfalls als Initiationsmodell. Denn am Ende einer jeden spirituellen Entwicklungsstufe folgt ein Neubeginn. Dieser beinhaltet das Loslösen von den alten, vorgegebenen und bekannten Strukturen, um sich den neuen zu öffnen und sich von ihnen durchströmen zu lassen.

Was vielen Menschen nicht bewusst ist, ist, dass auch das moderne Alltagsleben voll von Initiationen ist. Nur nennen wir sie nicht mehr so.

Wir nennnen einige Beispiele:

- Die verschiedenen Schulabschlüsse: ESA (Erster Schulabschluss), MSA (Mittlerer Schulabschluss) und AHR (Allgemeine Hochschulreife) - es handelt sich um gängige Begriffe, die allerdings nur mit dem Beenden eines bestimmten Schulganges in Zusammenhang gebracht werden. Und doch geben sie dem Betroffenen eine bestimmte Befähigung, um sich bestmöglich vorgebildet in die Welt der Berufe zu stürzen. Für viele von ihnen ist die notwendige Befähigung vorgegeben. Wer also einen bestimmten Beruf anstrebt, benötigt dafür den entsprechenden Schulabschluss, seine Initiation.

- Rettungsschwimmer: Auch sie durchlaufen einen konsequenten Ausbildungsprozess, der mit der Prüfung der einzelnen Teilbereiche endet. Das Überreichen der Rettungsschwimmerurkunde zum Bestehen ist mit einer Initiation vergleichbar.

- Der Erwerb des Führerscheines: In der heutigen Zeit möchte man mobil sein. Der Führerschein wird zudem für viele Berufe als Notwendigkeit vorgegeben. Zudem zeigt der Führerschein noch etwas ganz Wichtiges - er zeigt die Volljährigkeit an. Denn nur bei Volljährigkeit darf der Fahrer auch tatsächlich alleine das Fahrzeug steuern, ohne Begleitperson!

Wenn Sie mit offenen Augen durch die Welt gehen, werden Sie noch viele weitere Initiationen entdecken können. Alle haben eines gemeinsam: Man muss sich voll und ganz auf das Thema, den Lebensbereich einlassen, um am Ende die Initiation auch bestehen und den nächsten Schritt machen zu können. In diesem Punkt sind sich alle Initiationen gleich.



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