Die Sternzeichen und der mysteriöse Schlangenträger

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Beitrag vom 18.09.2024

Die Sternzeichen und der mysteriöse Schlangenträger

Die meisten von uns kennen die zwölf Sternzeichen, beispielsweise durch Horoskope. Na ja oder zumindest ihr eigenes Sternzeichen und vielleicht sogar auch noch ihren Aszendenten.
Bekanntlich teilen sich Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann und Fische die zwölf Monate des Jahres.

Aber haben Sie schon mal von dem 13. Sternzeichen, dem Schlangenträger gehört?

Immer wieder ist die Rede davon, doch was hat es damit auf sich? Warum spielt die Astronomie eine grosse Rolle und was bedeutet das für die Sicht der Astrologie auf uns Menschen?

Wir versuchen, heute ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.

Der Auftritt des Ophiuchus

Der Legende nach wurde Ophiuchus (Lateinisch - der Schlangenträger) immer von einer Schlange wie ein Schatten begleitet.

In der Antike wurde das Sternbild als Gott verehrt, da Schlangen damals aufgrund ihrer Häutung und Erneuerung als unsterblich angesehen wurden.

Die gängigste Überlieferung entspringt der griechischen und römischen Mythologie und beinhaltet die Aussage, dass Äskulap (Asklepios), der Gott der Medizin, durch den Schlangenträger dargestellt wird. Ein Stab, von einer Schlange umwunden, ist mittlerweile zu einem Symbol für die Medizin geworden.

Weitere Deutungen zum mythologischen Ursprung bringen Ophiuchus unter anderem mit dem griechischen Halbgott Herkules in Verbindung als auch mit Phorbas, der für die Befreiung der Insel Rhodos von Schlangen verantwortlich galt.

Faszination Sternbilder

Der Schlangenträger steht für ein Sternbild auf dem Himmelsäquator. Genauer gesagt zwischen den Sternbildern Schütze und Skorpion. In der Astronomie hat der Schlangenträger seinen Platz bereits vor Ewigkeiten gefunden.

Der antike griechische Autor Aratos von Soloi soll in den Phainomena im 3. Jahrhundert v. Chr. erstmalig das Sternbild erwähnt haben.

Im 2. Jahrhundert n. Chr. hat der griechische Astronom und Astrologe, Claudius Ptolemäus, eines der Hauptwerke der antiken Astronomie mit Namen Almagest in Alexandria verfasst. Auch hier findet der Schlangenträger Erwähnung.

Um 1928 herum wurde von der IAU (Internationale Astronomische Union) das 13. Sternbild beziehungsweise der ihm heute entsprechende Teil der Himmelsphäre offiziell definiert, ebenso wie die endgültigen Grenzen anderer Sternbilder.

Was sind Sternbilder genau?

Sternbilder sind eine mit blossem Augen sichtbare Sternengruppe, deren Anblick unsere Fantasie anregt und uns eine Figur suggeriert, obwohl die Sterne in Wahrheit nichts miteinander zu tun haben und sich teils über eine Entfernung von Hunderten Lichtjahren erstrecken.

Bis heute sollen 88 von Wissenschaftlern ausfindig gemacht worden sein. Darunter natürlich auch die Sternbilder der uns bekannten zwölf Sternzeichen. Die Sternbilder, die entlang der Ekliptik liegen, sind sozusagen Namensgeber für die uns bekannten Tierkreiszeichen. Mit Ausnahme des Schlangenträgers.

Sternbild und Sternzeichen

Was in Bezug auf den Schlangenträger ein wildes Gerücht ist und bleibt: Die NASA (US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft) hätte ein 13. Sternzeichen geschaffen und den Tierkreis geändert. Tatsächlich hat die Behörde vor Jahren bekannt gegeben, dass es 13 und nicht zwölf Sternbilder entlang des Tierkreises gibt.

Eine neue Erkenntnis? Nicht wirklich. Sie soll schon auf die Einführung der zwölf Tierkreiszeichen durch die Babylonier zurückgehen.

Sie beobachteten die Bewegungen von Sonne, Mond, Planeten und Sternen. Erkannten dabei Muster und Regelmässigkeiten. Um die Himmelserscheinungen (für sie göttliche Botschaften an die Menschen) einteilen, beschreiben und vorhersagen zu können, entwickelten sie mathematische Methoden und Instrumente. Mit einem scheinbaren Kreis am Himmel legten sie zwölf Abschnitte fest. Jeder bekam einen Namen, eine Figur und eine bestimmte Bedeutung zugeordnet. Damit war der Tierkreis geboren.

Es heisst, dass ihnen vor etwa 2.500 Jahren bei der Verknüpfung mit den zwölf Kalendermonaten der mysteriöse Schlangenträger bereits bekannt gewesen sein soll. Forscher gehen davon aus, dass die Babylonier sich für zwölf 30-Grad-Abschnitte entschieden haben, da sie eine gleichmässige mathematische Einteilung erlaubten.

Ein neuer Stern am Himmel?

Die Sonne wandert von der Erde aus betrachtet einmal durch alle 13 Sternbilder entlang des Tierkreises im Laufe eines Jahres. Etwa von Ende November bis Mitte Dezember durchquert sie den Schlangenträger.

Auch als ziemlich grosses Sternbild ist es nicht ganz so leicht erkennbar, weil es nur wenig auffällig ist. Sein Anblick soll einen Schlangenträger oder Schlangenbeschwörer zeigen. Als Beobachtungszeit im mitteleuropäischen Raum gilt der Sommer, mit Juli als idealen Monat.

So könnte sich das bestehende System mit dem 13. Zeichen verschieben:

Widder: 19. April bis 14. Mai
Stier: 15. Mai bis 21. Juni
Zwillinge: 22. Juni bis 20. Juli
Krebs: 21. Juli bis 10. August
Löwe: 11. August bis 16. September
Jungfrau: 17. September bis 31. Oktober
Waage: 1. November bis 23. November
Skorpion: 24. November bis 29. November
Schlangenträger: 30. November bis 18. Dezember
Schütze: 19. Dezember bis 20. Januar
Steinbock: 21. Januar bis 16. Februar
Wassermann: 17. Februar bis 12. März
Fische: 13. März bis 18. April

Etwa 90 Prozent aller Menschen hätten ein neues Sternzeichen, wenn man den Schlangenträger in den bestehenden Tierkreis integrieren würde. Wie viel von uns würde sich in einem neuen Zeichen noch wiederfinden? Oder würde es vielleicht sogar noch besser passen?

Einige Astrologen haben versucht, Eigenschaften und Merkmale des Schlangenträgers herauszufinden.

Da Ophiuchus seinen Platz zwischen Skorpion und Schütze hat, werden ihm positive und negative Eigenschaften der beiden Sternzeichen zugesprochen wie Entschlossenheit, Lebensfreude, Offenheit, Unabhängigkeit, Optimismus und Begeisterungsfähigkeit, aber auch Impulsivität, Sturheit und Eifersucht.

Manche glauben, dass Menschen mit diesem Geburtszeichen besonders spirituell sind und eine tiefe Bindung zur Natur und den Elementen haben.

Könnte die Betrachtung in der Astrologie, wie wir sie bisher kennen, irgendwann vielleicht wirklich vollständig auf den Kopf gestellt werden?

Würde Ophiuchus nun mit aufgenommen werden, müsste von Grund auf ein völlig neues astrologisches System geschaffen werden.

Auch wenn der Schlangenträger immer wieder von sich reden macht und Diskussionen entfacht, so wird sich aus Sicht der westlichen Astrologie wohl eher nichts verändern. Sie basiert auf dem tropischen Tierkreis, der unabhängig von der aktuellen Position der Sternbilder ist und aus zwölf fixierten Zeichen besteht, deren symbolische Bedeutung die Basis der Analysen ist.

Wir müssen also Altbekanntes nicht infrage stellen, dürfen uns aber von Neuem inspirieren lassen ...


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