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Beitrag vom 22.02.2018
Auch im Zeitalter von Fortschritt, technischen Neuerungen und stetigem Wandel werden unsere eigenen
Fähigkeiten immer stärker gefordert, um mit dieser Entwicklung und zunehmend wachsenden Anforderungen Schritt halten zu können. So geht es nicht mehr nur um unser intellektuelles Leistungsvermögen in Bezug auf das Lernen, die Erinnerung, die Aufmerksamkeit,
Kreativität und Wille, sondern auch um die Fähigkeit im Umgang mit unseren Gefühlen.
Schon seit Jahren verlangen viele Firmen auch immer mehr sogenannte Soft Skills - persönliche und emotionale Kompetenzen. Doch auch private und soziale Beziehungen haben sich im Laufe der Zeit in ihren Rollen verändert. In diesem Zusammenhang wird die
Emotionale Intelligenz zu einem wichtigen Faktor, der den weiteren Weg als auch die Lebensqualität eines Menschen beeinflussen kann.
Was verbirgt sich dahinter?
Der Begriff
Emotionale Intelligenz, auch als
EQ bezeichnet, steht für die Fähigkeit der (korrekten) Wahrnehmung, des Verstehens und der Beeinflussung von eigenen und fremden Gefühlen. Diese Definition wurde im Jahr 1990 von dem amerikanischen Psychologen John D. Mayer und dem amerikanischen Sozialpsychologen Peter Salovey eingeführt.
Als Basis für dieses Konzept gilt die Theorie der multiplen Intelligenzen nach Howard Gardner, einem amerikanischen Erziehungswissenschaftler, Professor und Autor. Die Popularisierung des Themas wird im Buch EQ: Emotionale Intelligenz gesehen, welches im Jahr 1995 von dem amerikanischen Journalisten Daniel Goleman herausgebracht wurde.
Aufgrund der relativ neuen Popularität und damit verbunden nur wenigen Erkenntnissen, ist zur Zeit noch nicht absehbar, ob sich die Begrifflichkeit Emotionale Intelligenz beziehungsweise Emotionale Kompetenz auch in der Wissenschaft etablieren wird. Möglich wäre dies vermutlich dann, wenn dieses Konzept theoretisch von anderen mentalen Konstrukten abgrenzbar wäre und sich mittels verschiedener Tests einschätzen liesse.
Unabhängig davon, gewinnt das Thema jedoch zunehmend an Bedeutung, womit sich nicht nur mit der Erforschung dessen beschäftigt wird, sondern auch die Menschen sich damit vermehrt auseinandersetzen.
In Zusammenarbeit von John D. Mayer, Peter Salovey und David R. Caruso, ist auf Basis herkömmlicher Leistungstest der sogenannte MSCEIT (Mayer-Salovey-Caruso Emotional Intelligence Test) entstanden. Hierbei werden vier verschiedene Bereiche mit je zwei Untertests gemessen. Über die Zeit wurden auch noch weitere Testkonzepte ermittelt, welche dank des digitalen Zeitalters auch im Internet zu finden sind. Ob diese jedoch wirklich realistische Auswertungen liefern können, darüber herrscht keinerlei Einigkeit.
Das Konzept und seine Auswirkungen
Emotionale Intelligenz ist schon sein einiger Zeit ein Diskussionsthema, wenn es um Erfolg im persönlichen Leben als auch im Beruf geht. Einige sehen darin den Gegenspieler zur klassischen Intelligenz dem IQ, welcher auf kognitiven und rein akademischen
Fähigkeiten basiert. Für die Emotionale Intelligenz könnte die bekannte Aussage Herz und Verstand passend erscheinen.
Andere sehen die
EQ eher als eine Art Erweiterung der Intelligenz, sozusagen ein Mehrwert. Hierbei wird häufig auch von einer Metafähigkeit des Menschen gesprochen, die darüber bestimmt, wie gut wir unsere sonstigen Fähigkeiten, also auch den reinen Intellekt, zu nutzen verstehen.
Verschiedene empirische Studien haben aufgezeigt, dass einige Menschen, die hochintelligent sind, Defizite im zwischenmenschlichen Bereich aufweisen. Dies liegt wohl daran, dass man Emotionale Intelligenz nicht in der Schule lernt. Damit verbunden lässt sich auch annehmen, dass es offenbar genetische Anlagen gibt, die für die jeweilige Ausprägung der Emotionalen Intelligenz sorgen.
Andere Studien, die mit Menschen durchgeführt wurden, die über eine ausgeprägte EQ beziehungsweise Emotionale Kompetenz verfügen, haben eine andere Auswirkung offenbart. Diese seien erfolgreicher im Beruf und im privaten Leben, sind ausgeglichener und zufriedener, führen positivere Beziehungen zu ihrem Umfeld, leiden kaum unter psychischen Störungen und sind weniger anfällig für negative Einflüsse.
Emotionale Intelligenz zahlt sich aus
Durch äussere Ablenkungen und Einflüsse haben die meisten Menschen kaum noch Zugang zu den in ihrem Inneren wohnenden
Fähigkeiten. Aber auch der bewusste Umgang mit
Spiritualität und unserer Umwelt bleibt bei vielen Menschen auf der Strecke bedingt durch Alltagsstress, Überforderung, Unsicherheiten oder simplem Desinteresse. Man könnte sagen, dass wir im wahrsten Sinne des Wortes unserer Sinne beraubt werden.
Doch tatsächlich lassen sich diese wieder an die Oberfläche bringen, trainieren und verstärken. Wichtig dafür sind Offenheit und eine bewusste Konzentration sowie Wahrnehmung. So kann auch
Emotionale Intelligenz gesteigert werden. Hierbei ist zum Beispiel das klassische Kommunikationstraining ein gutes Hilfsmittel.
Grundsätzlich könnte man wohl sagen, dass der
EQ sich in allen Alltags- und Lebensbereichen positiv auswirken kann. Beruf, Familie,
Liebe und
Beziehung oder Hobby, all dies basiert auf einer Interaktion, welche auch mit Gefühlen einhergeht. Schenken wir also gleichermassen der intellektuellen Intelligenz sowie der Emotionalen Kompetenz Aufmerksamkeit, führt dies zu einer höheren Lebensqualität, aber auch zu mehr Selbstverständnis und Sicherheit sowie Vertrauen zu unserem
Bauchgefühl und Spontanität.
Nutzen wir also unsere Emotionale Intelligenz, verlieren auch anstehende Veränderungen ihren Schrecken. Wir können also auf ganz verschiedene Art und Weise davon profitieren.
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