Esoterik vom 18. bis zum 20. Jahrhundert

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Beitrag vom 23.07.2019

Esoterik vom 18. bis zum 20. Jahrhundert

Zwischen Materialismus, Moderne und Romantik entstand eine neue Auffassung der Esoterik vom Ende des 18. bis zum 20. Jahrhundert.
Die heutzutage wichtigsten esoterisch-spirituellen Lehren entstanden während dieser Zeitepochen. Einen besonderen Einfluss übten hierbei die Theosophische Gesellschaft von H. P. Blavatsky (1831-1891), die Fox-Schwestern, Éliphas Lévi (1810-1875) und der Hermetic Order of the Golden Dawn (1888) aus, später geführt von Sir Aleister Crowley (1875-1947).

Erst am Ende des 18. Jahrhunderts entstand das Verständnis der Trennung der materiellen Welt (Diesseits) von der sakral-transzendenten Ebene (Jenseits).

Zur damaligen Zeit waren diese Personen die Enfant Terribles der Gesellschaft. Man sprach über sie, man war neugierig und man war von diesen Menschen fasziniert, Sie waren die Trendsetter ihrer Zeit, mit verbotenen Themen rüttelten sie an den verlogenen Masstäben der bürgerlichen Schicht.

Das war der Grund, weshalb sie so populär und gleichzeitig so abgelehnt waren. Heute wären sie auf einem Niveau mit den Superstars wie Lady Gaga oder Mick Jagger, die sich auch über ihr extravagantes Verhalten ihre Popularität schufen.

Gerade Crowley war eines der bekanntesten Genies seiner Zeit und sein Werk wird erst heute als das gewürdigt, was es war: eine Meisterleistung esoterischer Fähigkeiten.

Aufschwung der Esoterik

Die ersten spirituellen Séancen wurden von den berühmten Fox-Schwestern gegen Ende des 18. Jahrhunderts in den USA entwickelt und verbreiteten sich in kürzester Zeit auf der gesamten Welt. Heutzutage werden diese spirituellen Séancen vereinfacht als Jenseitskontakte oder Channeling bezeichnet.

Bei diesen spirituellen Séancen beziehungsweise Channeling nimmt ein Medium Kontakt zur jenseitigen Welt auf. Dies ermöglicht es einem, Fragen an den Geist des/der Verstorbenen zu stellen oder ihm/ihr eine Botschaft zu übermitteln.

Ende des 18. Jahrhunderts wurden Jenseitskontakte ausschliesslich durch Frauen aufgenommen, die sich in einer schlafähnlichen Trance befanden. Heutzutage ist jedoch das Verständnis für diese Fähigkeit gewachsen und man kann unabhängig von Geschlecht als Channelmedium fungieren. Edgar Cayce (1877-1945), auch bekannt als der schlafende Prophet, erreichte als männliches Channelmedium weltweite Berühmtheit.

Mitte des 19. Jahrhunderts erschuf der Esoteriker Éliphas Lévi (1810-1875) den Okkultismus und eröffnete vielen spirituell-mystisch angehauchten Menschen einen neuen Weg. Lévis Okkultismus war eine Antwort auf den ansteigenden Materialismus und den Glauben an wissenschaftliche Erkenntnisse. Er gehörte zu den bedeutendsten Esoterikern des 19. Jahrhunderts. Einen weiteren starken Einfluss nahmen die Werke von Papus (1865-1916).

Ebenfalls stärkte sich unter Esoterikern im 19. Jahrhundert der Glaube, an eine nicht sichtbare parallele Welt (Jenseits), die jedoch mit dem Diesseits verknüpft ist.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kreierte H. P. Blavatsky (1831-1891) eine neue Sichtweise der Esoterik durch die von ihr gegründete Theosophische Gesellschaft (TG). Sie kombinierte die bislang westliche esoterische Anschauung mit spirituellen Lehren aus dem Osten (überwiegend aus dem Hinduismus und Buddhismus).

In ihrem Werk The Secret Doctrine (Erstveröffentlichung 1888) bündelte sie die esoterisch-spirituellen Lehren der Moderne.

Nach der Gründung der Theosophischen Gesellschaft wurden zahlreiche Geheimgesellschaften und spirituell-esoterische Orden geschaffen. Darunter fallen auch der von Aleister Crowley stark beeinflusste okkultistische (1875-1947) Hermetic Order of the Golden Dawn (1888) und der im späteren Verlauf von ihm gegründete Ordo Templi Orientis (1901).

Mit seinem Werk Thelema mutierte Crowley zum einflussreichsten Magier des 20. Jahrhunderts.

Ende des 19. Jahrhunderts und Beginn des 20. Jahrhunderts wurden zahlreiche Tarotkartendecks wie zum Beispiel das Crowley Thoth Tarot und das Rider-Waite Tarot erschaffen. Einige der bekanntesten Tarotkartendecks spiegeln die spirituellen Lehren des Golden Dawns wider.

Im 20. Jahrhundert legte sich während der New Age-Bewegung in der Esoterik der hauptsächliche Fokus auf die Astrologie, auch bekannt als Sternkunde.

Einen besonderen Einfluss übte der Begründer der analytischen Psychologie Carl Gustav Jung (1875-1961) auf die New Age-Bewegung der letzten Jahrzehnte aus. Er entwickelte unter anderem das Konzept des kollektiven Unbewussten und löste damit in den Folgejahren zahlreiche Hippie-Bewegungen aus.

Sigmund Freuds Werk Die Traumdeutung (Erstveröffentlichung 1900) eröffnete nicht nur eine Jahrhundertdebatte, sondern einen neuen Weg der Oneirologie und gilt als wichtigstes Werk der Psychoanalyse.

Geheimgesellschaften und esoterische Bewegungen der jüngeren Vergangenheit

Besonders in den vergangenen Jahrtausenden waren Geheimgesellschaften und spirituelle Orden wichtiger denn je. Durch den Zusammenschluss von spirituell angehauchten Intellektuellen entwickelten sich die heutige Auffassung der Esoterik und zahlreiche bedeutsame Werke wie die Thelema und das Rider-Waite Tarot.

Dies waren die bedeutendsten spirituellen Bünde esoterischer Vorläufer:

- Theosophische Gesellschaft

- Hermetic Order of the Golden Dawn

- Ordo Templi Orientis

- Societas Rosicruciana in Anglia

Berühmte Esoteriker des 18. und 20. Jahrhunderts

18. Jahrhundert:

1. Die Fox-Schwestern


19. Jahrhundert:


1. Éliphas Lévi

2. Papus

3. Franz Hartmann

4. Helena Petrovna Blavatsky

5. Justinus Kerner


20. Jahrhundert:


1. Aleister Crowley, Das Tier 666

2. Carl Gustav Jung

3. Edgar Cayce, der schlafende Prophet

4. Alice Bailey

5. Gerald Brousseau Gardner


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