Exorzismus: Geschichte und Ablauf von Dämonenaustreibungen

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Beitrag vom 08.07.2016

Exorzismus: Geschichte und Ablauf von Dämonenaustreibungen

Exorzismen sind nicht nur tief in den meisten Religionen und Kulturen verwurzelt, sondern bis weit in die Popkultur, in diesem Fall ins Hollywood-Kino mit dem Film Der Exorzist vorgedrungen.
Dass es sich dabei aber keinesfalls um fantastische Zauberei, sondern um die ernsthafte und teilweise gar gefährliche Betreuung von Besessenen handelt, zeigen unter anderem die strengen Regeln und Vorgehensweisen, die die katholische Kirche ihren speziellen Priestern zur Dämonenaustreibung vorgibt.

Die Besessenheit durch einen Dämon ist ernsthaft zu bekämpfen und zu behandeln, gleichsam einem psychischen Problem. Wie diese Verfahren, also ein Exorzismus, im Detail aussieht und wie tief Exorzismen in den verschiedenen Kulturen verankert sind, erfahren Sie im Folgenden.

Exorzismus in verschiedenen Religionen

Im Christentum folgt die Tradition des Exorzismus den Überlieferungen aus dem Neuen Testament. Dort wird beschrieben, wie Jesus Christus Besessene befreit hatte. Die katholische Kirche unterscheidet dabei zwischen grossem und kleinem Exorzismus.

Ein Kleiner Exorzismus ist zum Beispiel Bestandteil der Taufe, in dem das Kind gegen die Einflüsse des Teufels gewappnet wird.

Unter einem Grossen Exorzismus versteht man die Austreibung der Dämonen von einer bereits besessenen Person mit der Hilfe von Gott. Dabei gibt es genaue Regeln und Hinweise vonseiten der katholischen Kirche zu beachten, da eine Dämonenaustreibung gefährlich sein kann.

Diese darf auch nur von speziellen Priestern durchgeführt werden. Auf den Ablauf dieses Grossen Exorzismus wird im zweiten Teil dieses Artikels genauer eingegangen.

Auch der Islam kennt Exorzismus. Bei dem Ritual, der sogenannten Ruqyah, wird versucht, Dämonen, im Islam Dschinns genannt, aus besessenen Personen zu vertreiben. Dabei spielt das gemeinsame Rezitieren von Koranversen mit einem Imam die zentrale Rolle. Dadurch soll der besessene Moslem von seinen Qualen befreit werden.

Im Judentum nennen sich die auszutreibenden Dämonen Dibbuks. Um einen Juden von ihnen zu befreien, singen ein Zaddik und zehn weitere Mitglieder des Rituals Gebete für den Besessenen.

Die weite Verbreitung von Exorzismen in verschiedenen Religionen erstreckt sich um die ganze Welt und in alle Kulturkreise. Hier sollen diese drei erwähnten Beispiele zu den Dämonenaustreibungen im Katholizismus, dem Islam und dem Judentum genügen.

Verlauf eine Austreibung

Eine starke Regulierung der Exorzismen lässt sich vorrangig durch die offizielle Anerkennung der internationalen Exorzisten-Vereinigung des Vatikans in der christlichen Welt finden. So dürfen nur besonders geschulte Priester nach Erlaubnis ihres Bischofs Exorzismen durchführen.

Auch das Ritual selbst folgt in seiner Vorbereitung und seinem Ablauf strengen Regeln, die Sie im Folgenden aufgeführt finden.

Diagnostizieren der Besessenheit

Zunächst einmal muss sichergestellt werden, dass diese Person wirklich von bösen Dämonen in Besitz genommen wurde und nicht etwa ein geistiges Problem hat. Dazu arbeitet der Priester, der die Austreibung gegebenenfalls durchführen wird, mit Doktoren und Seelenforschern zusammen.

Können die Experten ein geistiges Problem ausschliessen, spricht der Priester ein Gebet vor dem Besessenen. Lässt sich währenddessen eine Veränderung des Verhaltens feststellen, wird mit dem Akt der Austreibung begonnen.

Akt der Austreibung

Nach Einleitungsgebeten können drei unterschiedliche Exorzismusriten folgen, wobei der Besessene mit Weihwasser besprenkelt wird, um an seine Taufe zu erinnern. Der Priester haucht ihn an, legt ihm die Hände auf. Es folgen das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis.

Gott wird um Unterstützung gebeten, dem Teufel befiehlt der Exorzist, den Besessenen zu verlassen. Die Austreibung schliesst mit einem Danklied und der Segnung des Besessenen.

Folgen des Exorzismus

Eine Austreibung kann von einer Viertelstunde bis hin zu mehreren Stunden dauern. Normalerweise verläuft der Akt ruhig, allerdings kann es beim Besessenen auch zu tobsüchtigem Verhalten kommen.

Nehmen diese Nebenwirkungen ab, ist dies ein Zeichen zur Verbesserung des Zustands, werden sie stärker, wird mit dem Exorzismus fortgefahren. Nicht nur mental ist eine Austreibung eine grosse Anstrengung, auch körperliche Auswirkungen können auftreten, wie Gliederschmerzen, Müdigkeit oder Unruhe.

Normalerweise führt ein Priester mehrere Exorzismen bei einem Besessenen durch, bis dieser vollkommen von seinem Dämon befreit ist.


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