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Beitrag vom 26.11.2016
Auch heute noch wird die
Familienaufstellung zwiegespalten betrachtet. Einerseits wird sie von verschiedenen Seiten als nicht möglich oder sogar als gefährlich bezeichnet. Auf der anderen Seite sehen viele Menschen sie als Chance, Dinge zu verstehen und so auch willentlich eine
Veränderung herbeiführen zu können.
Eine Vielzahl positiver Ergebnisse und damit verbundener Veränderungen sprechen für eine
Familienaufstellung. Gerade in familiären Konstellationen kann oftmals der Zusammenhalt oder das Miteinander fast unmöglich erscheinen. Häufig jedoch kann man sich diesen Zustand nicht erklären.
So wird oftmals nach alternativen und neuen Möglichkeiten gesucht, um Lösungen oder Unterstützung zu finden. Ein positiver Ansatz lässt sich somit nicht ganz abstreiten. Ob dies als passende Lösung erscheint, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Warum nicht einfach einen Versuch wagen?
Wissenswertes rund um das Familienstellen
Als klassische Methode gilt hier die
Familienaufstellung nach Hellinger, die dieser in den Neunzigerjahren entwickelte. Sein Grundgedanke war, dass ein emotionales Band alle Familienmitglieder miteinander verbindet. Kommt es zu einer Beeinträchtigung, kann sich dies auch durchaus auf alle Familienmitglieder auswirken.
Mittlerweile gibt es auch eine Vielzahl weiterer Ansätze und Methoden, die zum Teil miteinander kombiniert werden. Grundsätzlich haben sie jedoch alle eines zum Ziel - seelische Probleme und deren Ursprung in der familiären
Konstellation zu offenbaren.
Tatsächlich hat sie sich vielfach bewährt, um Problematiken, persönliche Muster, Ursachen oder etwaige auf den ersten Blick nicht erkennbare Zusammenhänge ans Licht zu bringen. Natürlich sollten auch hier keine
Wunder erwartet werden.
Das
Familienstellen ist als unterstützende Massnahme zu sehen, wenn man eine positive
Veränderung herbeiführen möchte. Sie kann weder Probleme ausradieren, noch negativ wirkende Konstellationen auflösen.
Im Grundsatz bedingt diese den eigenen Willen, der tief aus dem Inneren kommt, eine belastende Situation in ihrer Ursache zu erkennen und dieser dann gezielt entgegenwirken zu können.
Wie funktioniert eine Familienaufstellung?
Zuerst gilt es, wie bei anderen unterstützenden Massnahmen auch, die aktuelle Situation und augenscheinliche Problematiken des Klienten zu analysieren. Das heisst, ein persönliches Einführungsgespräch zwischen dem Klienten und dem
Aufstellungsleiter und eine damit verbundene Analyse sind unumgänglich.
Nur so ist eine erste Feststellung möglich, auf welcher die Grundlage für die richtige Konstellation für das
Familienstellen erarbeitet werden kann, die die Wirksamkeit unterstützt und so letztendlich zum Ziel führen kann.
Aufgrund der vorliegenden Analyse sucht der Aufstellungsleiter die Personen heraus, die als Stellvertreter für jedes Familienmitglieds fungieren sollen. Meistens umfasst solch eine Aufstellung etwa 10 bis 20 Personen, je nach Situation des Klienten.
Zu Beginn wählt der Klient die Stellvertreter der einzelnen Familienmitglieder und positioniert diese seinem Gefühl nach im Raum. Dann wird auch er durch einen Stellvertreter ersetzt und positioniert, damit er die Aufstellung selbst von aussen verfolgen kann.
Nach einer gewissen Zeit werden alle stellvertretenden Familienmitglieder vom Aufstellungsleiter nach ihren Gedanken und Gefühlen befragt, die sie auf der jeweiligen Position empfinden. Hier geht es um die sogenannte repräsentative Wahrnehmung, in der die Stellvertreter das jeweilige Familienmitglied widerspiegeln innerhalb der vom Klienten wahrgenommenen Konstellation.
Die jeweiligen
Gefühle können so Konflikte und mögliche Verstrickungen offenbaren.
Mit den vorhandenen Informationen kann der Aufstellungsleiter den Stellvertretern nun so lange eine neue Position zuweisen, bis sie sich wohlfühlen und ihren Platz gefunden haben. Die dann vorhandene Konstellation bildet die Basis zur schrittweisen Aufarbeitung, um eine positive und dauerhafte Lösung zu erreichen.
Wie im Vorfeld das Erstgespräch, sollte nach einer
Familienaufstellung auch die Nachbearbeitung nicht fehlen. Hierzu sollten in einem Einzelgespräch sowohl die Aufstellung selber als auch die damit verbundenen Gedanken und Gefühle analysiert werden.
Das Familienstellen ist eine sehr emotionale und auch persönliche Angelegenheit. Oftmals können hier ungeahnte Dinge zum Vorschein kommen und so Unsicherheiten auftreten, die es zu verarbeiten gilt, um den Weg auch erfolgreich gehen zu können.
Dem Leben eine neue Richtung geben
Eine
Familienaufstellung kann Licht ins Dunkel bringen und somit Auslöser zutage fördern, die möglicherweise einen ganz anderen Ursprung haben. So können beispielsweise Unsicherheiten, Probleme und
Blockaden das eigene
Leben belasten, ohne dass sie wirklich aus diesem Bereich herrühren. Vielmehr entfalten sie hier nur ihre Wirkung.
Wird die Ursache in ihrem Ursprung erkannt, kann diese gezielt angegangen und überwunden werden. Somit kann das
Familienstellen der erste Schritt sein, um eine
Veränderung im grossen Ganzen zu bewirken.
Sind die Ursachen erkannt, können sie im Detail betrachtet werden. Einige lassen sich aber selbst durch das Familienstellen nicht auflösen beziehungsweise überwinden.
Hier können dann jedoch verschiedene weiterführende Methoden zum Einsatz kommen, wie beispielsweise Arbeit mit dem
Unterbewusstsein, Auslösung negativer Energien oder Rückführungen, um verinnerlichte Denk- und Glaubensmuster in positiver Hinsicht zu verändern, Beklemmungen und Blockaden aufzulösen oder sich und sein Leben mit anderen Augen zu betrachten.
In vielen Fällen ist es auch sinnvoll, eine weitere Aufstellung nach einer gewissen Zeit vorzunehmen, um auf einen einzelnen Bereich näher einzugehen. Sind die vorher erkannten Ursachen angegangen worden, kann eine erneute Aufstellung die Situation mit dem aktuellen Stand offenbaren.
Und so möglicherweise Hinweise in eine neue Richtung liefern oder Dinge an die Oberfläche fördern, die bis dato wissentlich nicht im Vordergrund standen, jedoch eine Belastung oder Blockade darstellen.
Stück für Stück und ganz gezielt, kann so das eigene Leben aufgearbeitet und Problematiken innerhalb des Familienverbundes geklärt werden. Natürlich bedingt dies auch immer den inneren Willen zur Veränderung.
Eine Familienaufstellung selbst kann keine Wunder bewirken, aber sie kann unterstützend eingesetzt werden, um eine ganzheitliche Betrachtungsweise zu erhalten und einen neuen Weg einschlagen zu können.
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