Femininer Schamanismus heute

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Beitrag vom 10.08.2019

Femininer Schamanismus heute

Gab es schon weibliche Schamanen, bevor es männliche Schamanen gab? War der Ursprung des Schamanismus eine Schamanin? Warum stellt man sich unter Schamane heute einen Mann vor? Liegt es an patriarchalen Strukturen der Gesellschaft?
Auch in den Amtskirchen gibt es das Phänomen, dass Frauen nur noch in karitativen Hilfsdiensten, nicht aber als Priesterinnen oder gar weibliche Päpste zu finden sind.

Weibliche Urkraft

Im Gegensatz zu Männern können Frauen spirituelle Bewusstseinszustände durch ihr natürliches Potenzial erreichen. Männer benutzen oft Hilfsmittel wie Ayahuasca (bewusstseinserweiternder Sud), während Frauen dies allein durch die Kraft ihrer Spiritualität können.

Ein wichtiger Aspekt ist das Mitgefühl mit anderen Lebewesen, das besonders bei Frauen sehr ausgeprägt ist. Dies ist ein sehr essenzieller Bestandteil, um Zugang zum universellen Bewusstsein zu erhalten.

Auch Astralreisen und verschiedene Rituale helfen dabei, über die Brücke in das jenseitige Leben zu schreiten, die transformierten Welten und die geistigen Sphären zu erfahren. Weibliche Schamanen besitzen ausserdem die intuitive Kraft, Wahrträume, Prophetie, während die männlichen Schamanen diese Fähigkeiten meist nur unter Zuhilfenahme von bewusstseinserweiternden Substanzen erreichen.

Die Fähigkeiten weiblicher Schamanen wurden in der Geschichte oft als emotional verunglimpft und deren Aussagen über Prophezeiungen wurden oftmals von männlichen Schamanen abgetan als Unfug und ignoriert.

Fehlende Anerkennung und Verfolgung

Ein Beispiel sind die Warnungen der Cassandra, die vor dem Untergang Trojas warnte und ignoriert wurde. Die Spitze der männlichen Ignoranz wurde in der Zeit der Hexenverbrennung erreicht, wo man alle Frauen mit natürlichem Wissen zum Wohlbefinden, Kräuterkundige und Seherinnen pauschal als Hexen bezeichnete und entsprechend bestrafte.

Im kollektiven Unterbewusstsein sind all diese Vorgänge nach wie vor gespeichert und man hat Frauen dazu erzogen, selbst nicht mehr an ihre Fähigkeiten zu glauben. Man reduziert Frauen auf ihre Körpermasse, ihre Optik, ihr modisches Erscheinungsbild. Die weibliche Selbstlosigkeit grenzt schon an Selbstaufopferung und man hat sie so erzogen, dass sie jede Verärgerung nur noch weglächeln.

New Age trifft Natur

Neueren Ursprunges ist die Technik, sich ein weisses Licht als Schutzaura vorzustellen und zu bekräftigen, dass alles nun gut wird. Jedoch wird dabei nicht berücksichtigt, dass es auch sozial akzeptierte dunkle Aspekte der Seelen gibt, zum Beispiel berufliche Macht, um andere zu manipulieren oder sogar auszunutzen, oder religiös verbrämte Heuchelei ohne echten Glauben (sogenannte Religionskriege).

Erst wenn das Weibliche wieder offiziell eingegliedert wird in alle spirituellen Aufgaben, kann eine Vervollkommnung stattfinden, da dann die neu entdeckten, fehlenden Aspekte eine Ganzheit bewirken. Wichtig auf dem Weg zu einem ganzheitlichen Menschen ist, dass man lernt, sich von schädlichen Einflüssen abzugrenzen. Schon die Fähigkeit, etwas abzulehnen, was sich emotional nicht richtig anfühlt, kann dem Selbstbewusstsein massiven Aufschwung geben.

Man sollte sein Konsumverhalten prüfen und nicht länger nach Werbeaussagen konsumieren, sondern unterscheiden, was diese Unternehmen in der Welt bewegen oder schaden. Man sollte bevorzugt die Unternehmen mit dem eigenen Konsum unterstützen, die einen Teil ihres Geldes beispielsweise zu Hilfszwecken verwenden.


Weibliche Domäne und Gottesgeschenk:

Die Frau als Teil der Welt sollte sich als natürlich berufene Schamanin betrachten, die sie ist und als die sie geboren wurde. Jede Frau sollte sich als Teil Mutter Natur betrachten und als solche versuchen, die Welt Stück für Stück positiv zu verändern.

Es gab seit Menschengedenken weise Frauen und Männer, die in allen Kulturen der Welt zu Hause waren und sind. Da der Einfluss dieser weisen Personen weltweit sehr gross gewesen ist, waren sie für die Regierenden immer ein Problem und Bedrohung ihrer Macht. Daher wurden sie verunglimpft, lächerlich gemacht und wenn gar keine andere Methode der Diffamierung mehr half, sogar umgebracht.

Auf den Scheiterhaufen des Mittelalters verbrannten nicht nur die weisen Schamanen, sondern mit ihnen ging auch das Urwissen in Europa unter, sodass es teilweise nur noch in den alten Völkern der Ureinwohner erhalten blieb.

Der Schamanismus entwickelte sich, anders als herkömmliche Sekten und Religionen, aus den Erfahrungen des Volkes in direktem Austausch. Daher ging es nie um Glauben, sondern um Erfahrungswerte der geplagten Bevölkerung, deren Probleme abgeschwächt wurden. Während die klassischen Religionen meist einen Religionsstifter hatten, entstand Schamanismus durch das Kommunikationsbedürfnis mit der Natur und der Anderswelt.

Mittlerweile bedeutet Schamanismus, Menschen an den Ursprung ihres Selbst zurückzuführen. Die hoch technisierte Welt aus Handys, Laptops und TV bildet eine rastlose Gesellschaft ab, die unter der pausenlosen Informationsflut nicht mehr die eigene Herkunft spürt.

Ob nun Schamanin oder Schamane, sie offenbaren die Antwort auf die Anforderungen, die diese modernen Zeiten mit sich bringen, um den eigenen Mittelpunkt nicht aus den Augen zu verlieren.


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