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Beitrag vom 07.08.2016
Man lernt jemanden kennen und wenn man
Glück hat, hängt der
Himmel voller Geigen und erscheint zudem noch rosarot. Man geniesst die Zeit mit dem anderen Menschen und in den meisten Fällen entwickelt sich daraus
Liebe und
Beziehung.
Leider bleiben diese intensiven Glücksgefühle jedoch nicht dauerhaft so stark. Sie schwächen ab und werden durch Vertrauen und tiefe Zuneigung ersetzt. Der Alltagstrott hält Einzug und die
Partnerschaft geht sowohl durch Höhen als auch gelegentlich durch Tiefen.
In einigen Fällen kommt einer der
Partner irgendwann mal an einen Punkt, an dem er sich sein altes Singleleben zurückwünscht. Vielleicht nicht vollständig, weil der Partner/die Partnerin wirklich wichtig geworden ist. Doch irgendwie scheint etwas zu fehlen.
Hier entwickelt sich manchmal ein geheimes
Doppelleben in der Partnerschaft.
Doch lässt sich dieses auf Dauer aufrechterhalten? Und kann es die alten Zeiten wirklich zurückbringen und für die augenscheinlich fehlende Zufriedenheit sorgen?
Wie kann sich ein geheimes Doppelleben entwickeln?
Steckt Mann beziehungsweise Frau in einer
Partnerschaft oder Ehe, so ist leider nicht immer alles eitel Sonnenschein. Jeder hat verschiedene Angewohnheiten, Eigenschaften und Vorlieben, die beim
Partner nicht immer auf offene Ohren stossen. Oftmals erscheinen diese Dinge einem am Anfang der Beziehung nicht wirklich wichtig. Über eine gewisse Zeit lassen diese sich auch in den Hintergrund drängen, doch irgendwann sind sie wieder da.
Je nach Ausprägung können diese den Partner immer wieder verletzen, ohne dass der andere Partner es im eigentlichen Sinne möchte. Er selbst hat allerdings das Gefühl, dass er nicht aus seiner Haut kann.
Tatsächlich ist solch ein geheimes
Doppelleben weitaus mehr verbreitet, als man es denken mag. Anonyme Umfragen und Statistiken sprechen hier eine deutliche Sprache. Was der andere nicht weiss, macht ihn nicht heiss. Für viele, die solch ein geheimes Doppelleben führen, mehr oder weniger ein Leitspruch.
Dies kann beispielsweise ein Urlaubsflirt sein, obwohl der Partner dabei ist oder die grundsätzliche Angewohnheit jede sich bietende Gelegenheit für eine Kontaktaufnahme zu nutzen. Aber auch ein gelegentlich übermässiger Konsum von Alkohol und/oder Rauschmitteln sowie das Ausleben von bestimmten sexuellen Neigungen, können zu solch einer
Konstellation führen.
Die Gründe für solch ein derartiges Doppelleben sind dabei ganz unterschiedlich. Für die einen ist es der Reiz des Verbotenen und der damit verbundene Nervenkitzel. Für andere hingegen ist es eine persönliche Bestätigung zur Steigerung des Selbstwertgefühls. Wieder andere sehen dies als Auszeit vom ganz normalen Wahnsinn des Lebens beziehungsweise als Ausgleich für die tagtäglichen Anstrengungen. Ob dies als Begründung beim Partner ausreichend wäre, sei mal dahingestellt.
Die Partnerschaft leichtfertig aufs Spiel setzen?
Grundsätzlich kann jeder frei entscheiden, wie er leben möchte. Ein kleiner Flirt, das Ausleben bestimmter sexueller Fantasien oder gelegentliche wilde Party-Nächte - nichts spricht im ersten Moment dagegen.
Doch sollte dies auch zur Normalität gehören, wenn wir in einer
Partnerschaft oder Ehe leben? Wie viel Freiheiten dürfen wir uns tatsächlich nehmen? Ist ein geheimes
Doppelleben der einzige Ausweg?
Für viele erscheint es so, denn nur so können sie augenscheinlich alles unter einen Hut bekommen. Leider ist dies weder die richtige Lösung noch von dauerhaften positiven Gefühlen gekrönt. Denn tatsächlich geht hier auch immer die Entdeckung durch den
Partner einher.
Auf der anderen Seite wird auf Dauer die Partnerschaft als solche infrage gestellt, da der
Egoismus und das Ausleben der eigenen Vorlieben im Vordergrund steht. Die Basis von Vertrauen, Liebe, Ehrlichkeit und Zuneigungen gerät zunehmend ins Wanken.
Die Partnerschaft unterliegt einer Belastung, die sich über die Zeit auch auf die Partner überträgt, selbst wenn es von den Betroffenen nur als Lappalie gesehen wird.
Du weisst doch, dass ich Dich liebe! - soll in vielen Fällen die Normalität wieder herstellen. Doch ist es tatsächlich damit wieder gut? Schliesslich wurde man hintergangen ...
Geheimes Doppelleben muss nicht akzeptiert werden
Sicherlich gibt es
Partner, die sich im Laufe der Zeit auf einen Mittelweg einigen können und das geheime
Doppelleben akzeptiert wird. Allerdings ist dies nicht die einzige Option. Fühlt sich einer der Partner dauerhaft unwohl, sollte etwas unternommen werden. Ein Gespräch unter vier Augen bleibt meistens erfolglos, weil beide Partner auf ihrem Standpunkt beharren.
Möchten beide an einer Veränderung arbeiten, dann sollte auf externe Unterstützung zurückgegriffen werden, zum Beispiel in Form einer
Lebensberatung. Eine aussenstehende Person kann zwischen den Parteien vermitteln, beide Sichtweisen objektiv dem jeweils anderen darlegen und so einen gemeinsamen Weg aufzeigen. Denn oftmals liegt dieses Verlangen auch in einer Unzufriedenheit in der
Partnerschaft begründet, wo all diese anderen Dinge wichtig erscheinen.
Hier gilt es die Prioritäten zu ändern, und zwar auf beiden Seiten.
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