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Beitrag vom 28.03.2018
Etwa 15 bis 20 % der Weltbevölkerung gelten als
hochsensibel. Einige gehen allerdings nur von ca. 10 % aus. Vermutlich sind es jedoch noch weitaus mehr als vermutet, da viele gar nichts von ihrer
Hochsensibilität wissen. Dabei ist es gerade für
Hochsensible sehr wichtig, äusserst achtsam mit sich und den eigenen Wünschen umzugehen, vor allem wenn es um Liebesangelegenheiten geht.
So gestaltet sich bei stark empfindsamen Menschen bereit die
Partnersuche als immer wiederkehrende Enttäuschung. Aber auch die
Beziehung selbst oder die damit verbundene Sexualität können Menschen, die hochsensibel sind, häufig an ihre Grenzen bringen.
Oftmals wäre es nötig, dass der Betroffene sich erst mal intensiv mit diesem stark ausgeprägten Persönlichkeitsmerkmal beschäftigt, um ein reales Selbstbild zu erhalten und somit die eigene Gefühlswelt besser verstehen zu können. Im nächsten Schritt geht es dann um die einzelnen Lebensthemen und mögliche Lösungswege.
Liebe und Sexualität
Grundsätzlich ist natürlich klar, dass jeder von uns andere Prioritäten setzt, wenn es um
Liebe und Beziehung sowie Sexualität geht. Für die einen sind alle Aspekte gleichsam wichtig. Für andere ist eine
Partnerschaft, eine wichtige Säule, Sex allerdings nur die schönste Nebensache der Welt oder gar ein notwendiges Übel. Demgegenüber steht dann der praktische Aspekt des Auslebens.
Tatsächlich ist Sex einer der wichtigen Faktoren, damit eine Partnerschaft auf Dauer funktionieren kann. Die intimen Momente und Erlebnisse stärken das Vertrauen und die Verbundenheit zueinander, was sich wiederum positiv auf alle anderen Bereiche des zwischenmenschlichen Miteinanders auswirkt.
Für
Hochsensible ist dies jedoch oftmals eine grosse Hürde. Da es einerseits oftmals schon ein langer und schwieriger Weg ist, sich auf einen anderen Menschen einzulassen, auf der anderen Seite besteht die Neigung, sich zu sehr auf den Partner/die Partnerin zu konzentrieren. Aber auch das zwischenmenschliche Miteinander mit anderen Personen gestaltet sich häufig als kompliziertes Unterfangen für die Hochsensiblen.
Hochsensibilität in einer Partnerschaft
Hochsensibilität wird von verschiedenen Empfindungen begleitet, die sich ganz unterschiedlich im Leben auswirken können. Doch vor allem, wenn es um Liebe,
Partnerschaft und Sexualität geht, empfinden Menschen, die
hochsensibel sind, dies häufig als sehr belastend, da es für sich genommen schon ein Thema ist, das heikel und natürlich sehr persönlich ist.
Hochsensible sind oftmals beobachtend und zurückhaltend im Umgang mit fremden Menschen. Sie werden von ihrer Umwelt oft auch als schüchtern wahrgenommen, womit sich ein Kennenlernen deutlich schwieriger gestaltet. Zudem mangelt es ihnen oft auch an Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen.
Haben sie sich dann tatsächlich verliebt, kann dieses Gefühl aufgrund des erhöhten Einfühlungsvermögens ausserordentlich intensiv und überwältigend sein. Doch gerade am Anfang der Beziehung können sie nicht einschätzen, wie der Partner/die Partnerin auf die Empfindsamkeit reagiert. Damit kann das Verliebtsein als Stress empfunden werden und manche sogar in eine
Krise führen.
In solch eine Situation können sowohl Frauen als auch Männer kommen, denn Hochsensibilität ist bei beiden Geschlechtern zu finden. Allerdings tun sich Männer, die hochsensibel sind, deutlich schwerer mit ihren Empfindungen, da in unserer Kultur ein hochsensibler Mann oft nicht als richtiger Mann wahrgenommen wird. Denn
Gefühle zu zeigen, ist nicht männlich genug. So die Meinung vieler.
Ein weiterer Aspekt, von dem sich
Hochsensible von anderen unterschieden, ist die Sexualität. So ist bei ihnen Sex auch immer mit Zärtlichkeit verbunden. Denn nur dann fühlt es sich nicht mechanisch und unerfüllt an.
Zudem haben sie oftmals Schwierigkeiten, nach dem Sex direkt wieder zur alltäglichen Routine überzugehen, lassen sich schnell von äusseren Einflüssen ablenken oder der Dirty Talk sorgt nicht für die gewünschte Gefühlsregung, sondern führt eher zu Desinteresse und Scham.
Es sind somit ganz verschiedene Faktoren, die eine hochsensible Beziehung von anderen unterscheidet. Doch tatsächlich bedeutet das nicht, dass Hochsensible für immer und ewig Single bleiben müssen.
Zeit, neue Wege zu gehen
Wohl die meisten von uns wissen aus eigener Erfahrung, dass die verschiedenen Aspekte von Liebe und Beziehung immer wieder mal zur Herausforderung werden oder für Stolpersteine sorgen können. Die Eigenschaft,
hochsensibel zu sein, ist in vielen Fällen nicht unbedingt förderlich.
Sie kann zu Verletzung, Schmerz,
Trennung und leider auch
Liebeskummer führen. Das Leben der Betroffenen erscheint um einiges schwieriger als das der anderen Menschen, vor allem wenn es um Liebe,
Partnerschaft und Sexualität geht. Daraus können Frustration, Furcht vor der
Zukunft, ein zunehmender Mangel an Selbstwertgefühl oder auch
Blockaden resultieren.
Wichtig ist hierbei, nicht mit seinen Gedanken und Gefühlen alleine zu bleiben und mit vertrauten Personen darüber zu sprechen.
Viele
Hochsensible fühlen sich oftmals von ihrem direkten Umfeld unverstanden, da dieses die starken
Emotionen und Gefühle oft nicht nachvollziehen kann. Hier können Coaches oder Experten ein passender Ansprechpartner sein, die sich auf dem Gebiet auskennen und bestenfalls selbst mit dem Phänomen
Hochsensibilität Erfahrungen gesammelt haben.
Eine individuell auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmte Beratung oder auch
Lebensberatung kann Unterstützung auf dem eigenen Weg bieten, nicht nur in Liebesangelegenheiten, sondern auch bei der persönlichen Entwicklung oder dabei, diese Gabe endlich als Geschenk anzunehmen und damit umgehen zu können.
Ist die richtige Basis geschaffen, müssen keinesfalls beide Partner hochsensibel sein, um eine lang anhaltende und harmonische Beziehung leben zu können.
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