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Beitrag vom 14.11.2020
Im noch laufenden Jahr 2020 aufgrund des Coronavirus haben viele
Menschen unfreiwillig eine Phase der
Isolation erlebt und erleben sie noch. In anderen Kulturen sucht man oft ganz bewusst nach Isolation. Isolation wird dort als eine
Zeit der Genesung, Einkehr und
Erleuchtung genutzt.
Die meisten Menschen jedoch suchen dies nicht freiwillig und so wird die Isolation zu einer qualvollen und schwierigen Angelegenheit. Es scheint also, dass wir uns vom Leben sehr daran gewöhnt sind, immer von unserer Umgebung unterhalten zu werden. Aber ist das eigentlich auch wirklich gut so, oder lenken wir uns nur von uns selbst ab?
Was passiert also, wenn wir plötzlich keine Unterhaltung mehr haben? Wenn wir unseren Hobbys nicht mehr nachgehen können, nicht mehr Shoppen, Tanzen, ins Kino oder Ausflüge mehr machen können? Was bleibt denn dann noch? Wohl nur noch wir selbst!
Merkwürdig, dass dies für viele eine grauenhafte Vorstellung ist. Doch warum? Sind wir uns selbst überdrüssig? Langweilen wir uns mit uns selbst? Aber wenn wir das tun, wer sind wir dann? Eine langweilige, oberflächliche Person? Würden wir tatsächlich Zeit mit uns selbst verbringen? In den eigenen vier Wänden mit einem Menschen verbringen, der nichts mit sich anfangen kann?
Darüber sollte man mal nachdenken ...
Es lohnt sich!
Also hätten wir all diese äussere Ablenkung nicht, was würden wir tun? Wahrscheinlich müssen sich
Menschen, die einen Hof, Tiere, Land oder Garten besitzen, dies weniger fragen, denn sie haben sicher immer Arbeiten zu erledigen. Aber die Stadtmenschen kommen da schon eher in eine Bedrängnis. Vielleicht besitzt man nicht einmal einen Balkon.
In diesem Fall können die eigenen vier Wände sich plötzlich in eine Gefängniszelle verwandeln und man hat keine Ahnung, was man mit 24 Stunden am Tag anfangen soll, obwohl diese Stunden vorher fast nicht gereicht haben, um all das zu erledigen, was man sich vorgenommen hatte.
Der tiefere Gedanke gilt also wirklich der Frage: Wie abhängig bin ich wirklich von meiner Umwelt und dem System, in dem ich lebe? Wer bin ich in all dem? Was würde ich tun, wenn ich plötzlich 24 Stunden in meine Wohnung eingesperrt bleiben müsste?
Berichte über Menschen in
Isolation oder Quarantäne bringen da ganz erstaunliche Resultate hervor, wie kreativ man plötzlich werden kann, wenn man einfach mal die
Zeit dazu hat. So sagen Menschen, die längere Zeit
in Isolation verbringen mussten, dass sie mehr Sorgen als davor haben, wieder dem Alltag ihrer Arbeit nachzugehen, als Zeit mit sich selbst zu verbringen. Was für eine Aussage, was für eine Wandlung in kurzer Zeit! Warum?
Die Macht der Gewohnheit
Ganz einfach. Wir sind nichts anderes gewohnt. Wir werden schon als Kind auf Leistung getrimmt und zu guten Mitarbeitern geschult. Das System und die Gesellschaft hat so viele Anforderungen an uns, dass häufig gar kein Raum für Selbstreflexion oder Entfaltung bleibt. Dazu kommen noch all diese gesellschaftlichen Verpflichtungen des modernen Lebens, dass wir oft vor 22:00 Uhr am Abend gar keine
Zeit für uns selbst haben.
Dieses Wohlstanddenken erreicht bald den gesamten Erdball und alles, was nicht so funktioniert, ist eher exotisch. Dabei gibt es tolle Dinge, die man in
Isolation endlich tun kann, für diese man vorher einfach nie Energie oder Zeit hatte. Hier ein paar tolle Beispiele von
Menschen in Isolation:
- Wohnung renovieren oder umstellen
- Meditieren und sinnvolle Onlinekurse machen
- Lesen
- Online
Yoga oder Fitness machen
- Seine Ernährung umstellen und mehr Zeit für Kochen und Backen investieren
- Ein Buch schreiben
- Online Business starten
- Neue Sprachen lernen
- Neue Menschen kennenlernen über Web
- Fotobücher erstellen
- Malen
- Handarbeit/Kleider designen
- Naturprodukte selbst herstellen
- Tagebuch/Journal schreiben
- Instrumente online lernen
- etc...
Eigendisziplin im Alltag
Wichtig dabei ist, dass man sich zu einem guten Tagesablauf diszipliniert, damit man sich nicht in den Stunden verloren fühlt. Man gewöhnt sich schnell daran und geniesst dann die
Zeit, die man am Morgen für den Kaffee hat. Auch lernt man sich und seine Bedürfnisse besser kennen. Der Seelen- und Körperpflege wird mehr Aufmerksamkeit geschenkt und mit der Zeit dadurch auch das allgemeine Wohlbefinden verbessert. Auch der Kopf kann irgendwann viel klarer denken und das spirituelle Denken verbessert sich rapide, wenn man denn will...
Mit der Zeit stelle sich sogar eine Art innere Ruhe oder Frieden ein. Interessant ist auch, dass
Menschen, die eine gewisse Zeit in
Isolation waren, sagen, dass sie am meisten den Kontakt mit der Natur vermisst haben.
Vielleicht, wenn man sieht, was Menschen sich alles einfallen lassen können und Freude an der unfreiwilligen Freizeit gewinnen, könnte man die Isolation auch als Chance zum Umdenken betrachten. Was denken Sie?
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