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Beitrag vom 14.07.2018
Beim letzten Mal hatten wir ja das
Zigeunerorakel im Hinblick auf seine Karten beleuchtet. Auch bei diesen
Zigeunerkarten lassen sich
Legesysteme finden, wie sie auch beim
Tarot oder den
Lenormandkarten genutzt werden. Zum Beispiel das
Keltische Kreuz oder die Grosse Tafel. Doch daneben gibt es noch einige andere, die sich besonders für Legungen mit diesen Karten eignen beziehungsweise direkt auf dieses Kartendeck abgestimmt sind. Die verschiedenen Ansätze in der Deutung ermöglichen so auch mit "wenigen" Karten eine eingehende Beleuchtung oder auch Analyse, wodurch nicht in jedem Fall immer auf die Grosse Tafel oder das Grosse Blatt zurückgegriffen werden muss. Nachfolgend eine kurze Übersicht einiger
Legemuster, die sich für diese Karten bewährt haben.
Kleine Legesysteme der Zigeunerkarten
Auch hier gibt es ein sogenanntes Standardlegemuster mit drei Karten. Ebenfalls ist hier die Karte in der Mitte die erste Karte und symbolisiert die
Gegenwart. Die Karte links davon ist die zweite Karte und steht für die
Vergangenheit. Die Karte rechts von der ersten Karte ist die dritte und steht für die
Zukunft. Die ausgelegten Karten von links nach rechts gedeutet, helfen dabei, die Ursachen einer aktuellen Situation und deren möglichen Verlauf näher zu beleuchten. Weitere Varianten wären hier zum Beispiel: Ich - Du - die
Beziehung; Pro - Kontra - Rat der Karten; Kopf - Gefühl - Synthese.
Auch die nächste Legemethode "Brainshot" beinhaltet drei Karten. Allerdings sollten diese ohne eine speziell formulierte Frage gezogen werden. Zudem erfolgt die Auslegung dieser drei Karten von oben nach unten. Die Deutung wird in dieser Reihenfolge vorgenommen. Dabei steht hier die erste Karte für den ausschlaggebenden Impuls, welcher von der zweiten Karte unterstützt und von der dritten Karte behindert wird. Dieses Legesystem bietet die Möglichkeit einer Momentaufnahme zu einer aktuellen Situation. Damit ist es hervorragend geeignet, die Ziehung einer Tageskarte zu erweitern.
Das nächste
Legemuster ist "Die Krone der Isis" mit vier Karten. Nach dem Legen der ersten Karte wird die zweite Karte darüber positioniert, die dritte Karte links davon und die vierte Karte auf der rechten Seite. Bei diesem Legesystem wird mit den ab- und zunehmenden Mondphasen gearbeitet. Der Neumond wird hierbei durch die erste Karte repräsentiert und steht für unbewusst wirkende Einflüsse. Die linke Karte symbolisiert den abnehmenden
Mond und steht für die Vergangenheit. Die obere Karte repräsentiert den Vollmond und steht für die Gegenwart. Die rechte Karte symbolisiert den zunehmenden Mond und steht für die Zukunft. Diese Legemethode eignet sich vor allem dann, wenn Tendenzen zu einem bestimmten Thema abgefragt werden sollen, um sich zum Beispiel auf Unerwartetes einstellen zu können.
Anspruchsvollere Legemuster für das Zigeunerorakel
Natürlich darf auch beim
Zigeunerorakel beziehungsweise den
Zigeunerkarten das klassische
Orakel-Legesystem "Die 9er-Legung" nicht fehlen. Hierbei werden nach dem Legen der ersten Karte die restlichen acht Karten um diese im Uhrzeigersinn herum verteilt, sodass am Ende drei Reihen á drei Karten ausgelegt sind. Die erste ausgelegte Karte steht für die jeweilige Thematik und die Ausgangsbasis.
Bei dieser Legemethode steht die mittlere vertikale Reihe mit der ersten Karte die Gegenwart dar. Die linke vertikale Reihe repräsentiert die Vergangenheit und die rechte die Zukunft. Horizontal zeigt die erste Ebene die Gedankenwelt zu dieser Thematik, die zweite Reihe die Gefühlswelt und die dritte Reihe die Sicht nach aussen beziehungsweise wie der Fragende im Aussen gesehen wird. Aufgrund der umfangreichen Deutungsmöglichkeiten ist dieses
Legemuster bestens geeignet, wenn ein bestimmter Sachverhalt oder eine Angelegenheit detaillierter betrachtet werden soll. Viele
Kartenleger nutzen dies als "abgespeckte" Alternative zum Grossen Blatt.
Ein weiteres interessantes und durchaus passendes Legemuster ist "Die Zigeunerlegung". Sie ist eigentlich eine Variante der 9er-Legung, wo nicht nur 9, sondern 11 Karten zum Einsatz kommen. Hierzu wird in der ersten Reihe eine Karte ausgelegt, in der zweiten, dritten und vierten Reihe jeweils drei Karten. Die letzte Karte wird in der dritten Reihe neben der Karte Nr. 7 positioniert.
Die erste Karte stellt die Ausgangsebene dar und offenbart das unbewusste Anliegen des Fragenden. Die nächste Ebene lässt eine Entwicklung in der Vergangenheit erkennen. Die darauffolgende Reihe repräsentiert die Gegenwart, wobei die Karte 11 einen zu berücksichtigenden äusseren Einfluss darstellt. Die letzte Reihe offenbart eine mögliche Entwicklung in der Zukunft. Des Weiteren lässt sich in der ersten vertikalen Reihe die bewusste Einstellung und in der dritten vertikalen Reihe die unbewusste Einstellung des Fragenden finden. Die mittlere Reihe (Karten 3 bis 9) lässt einen Blick auf den tatsächlichen Ereignisverlauf zu. Dieses Legesystem ist für spezifischere beziehungsweise umfangreiche Fragestellung bestens geeignet, kann aber auch für Entwicklungs- und Zustandsanalysen ohne eine konkrete Frage herangezogen werden.
Bedeutung und Interpretation
Unabhängig davon, welches
Legemuster genutzt wird, ist die darauffolgende Deutung der ausgelegten
Zigeunerkarten die Basis, um zu erkennen, was sie zu sagen haben. Dazu gilt es natürlich, wie bei allen anderen Kartendecks auch, die Bedeutung jeder einzelnen Karte zu kennen. Essenziell ist diese für sich gesehen beim Ziehen einer Tageskarte. Beim Deuten von mehreren Karten ist es wichtig, neben der definierten "Hauptkarte" und ihrer Bedeutung die umliegenden Karten und deren Aussage in die richtige Beziehung zueinander zu bringen. Das Gesamtbild enthält die wichtigen Informationen, welches individuell auf das Anliegen und die Situation des Ratsuchenden bezogen zu interpretieren ist.
Richtig ausgelegt und individuell gedeutet, kann auch das Zigeuner-Orakel zum Ratgeber und passenden Wegbegleiter werden. Natürlich kann auch hier nur die Tageskarte gezogen werden, um die Tendenzen und Energien des Tages zu erkennen. Ein erfahrener Kartenleger kann helfen, die Botschaften der Karten zu erkennen.
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