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Beitrag vom 20.12.2016
Man könnte sagen, die verschiedenen
Wahrsagekarten zu befragen, hat über die Zeit keinesfalls an Reiz verloren. Dies liegt vielleicht auch darin begründet, dass die Menschen seit jeher neugierig waren, etwas über ihr
Schicksal und über ihre
Zukunft zu erfahren.
Auf die heutige Zeit bezogen, wird das
Kartenlegen jedoch auch oftmals als Unterstützung genutzt, um sich auf den Irrwegen des Lebens zurechtzufinden. Hierbei steht eine Vielzahl von Kartendecks zur Verfügung. Die
Lenormandkarten zählen hier zu den ältesten und beliebtesten Kartendecks.
Hauptsächlich wird mit dem sogenannten kleinen
Kartendeck gearbeitet. Dies besteht aus 36 Karten, eingeteilt nach Sach- und Personenkarten. Einige Karten können allerdings Sachen wie auch Personen repräsentieren.
Die Aufmachung ist auf die damalige Lebensphilosophie bezogen, durch einen biedermeierlichen Stil gekennzeichnet. Das Kartendeck wurde allerdings erst nach dem Tod ihrer Namensgeberin,
Marie Anne Lenormand, veröffentlicht.
Wissenswertes zu Madame Lenormand
Marie-Anne Adélaïde Lenormand, der die Karten ihren Namen zu verdanken haben, wurde als Ältestes von drei Kindern eines Kaufmannes 1772 in Alencon (Frankreich) geboren. Schon sehr früh interessierte sie sich für Fremdsprachen, Malen, Musik und die Literatur. Aber auch mit dem
Wahrsagen beschäftigte sie sich schon während ihres Aufenthaltes in der Klosterschule, derer sie aufgrund einer Voraussage über die Absetzung der Äbtissin verwiesen wurde.
Verschiedenen Quellen zufolge ging sie schon sehr früh nach Paris. Etwa 1793 machte sie sich mit ihrer Kunst selbstständig und eröffnete mit Madame Gilbert, einer
Wahrsagerin, ein Bureau für Wahrsagerei. Das Gerücht, dass sie mit einer aussergewöhnlichen Hellsicht gesegnet sei, brachte ihr mit der Zeit einen ausgezeichneten Ruf ein.
Im Jahre 1797 zog sie um und betrieb von ihrem neuen Wohnsitz in der Rue de Tournon, das Wahrsagen professionell. Durch ihren ausgezeichneten Ruf sowie ihre hohe Treffsicherheit bekam sie hohen Zuspruch. Aus den verschiedenen Gesellschaftsschichten wurden ihre Dienste in Anspruch genommen.
Doch tatsächlich hatte sie immer wieder mit Hindernissen zu kämpfen. So wurde sie zweimal wegen Hochverrates angeklagt. Nach kurzer Inhaftierung wurde sie jedoch beide Male wieder freigelassen. Im Jahr 1830 entschloss sie nur noch für Freunde die Karten zu legen, und zog sich zurück. 1843 starb sie als geachtete und reiche Frau. In ihren Karten lebt sie allerdings auch heute noch weiter.
Verschiedene Legesysteme zur individuellen Anwendung
Über die Jahre hinweg haben sich verschiedene
Legesysteme etabliert, die auch für die
Lenormandkarten genutzt werden können. Welches Legesystem das richtige ist, entscheidet der
Kartenleger immer individuell. Dabei orientiert er sich an der Frage beziehungsweise dem gewünschten Zeitraum. So ist es durchaus nicht unüblich, dass auch verschiedene Systeme nacheinander zum Einsatz kommen, um so die bestmöglichen Antworten liefern zu können oder gezielter auf Details einzugehen.
Neben der Tages-, Wochen- und Monatskarte gibt es noch einige weitere Legesysteme für die Lenormandkarten, die häufig zum Einsatz kommen: das Kleine Kreuz mit vier Karten; das keltische Kreuz mit zehn Karten oder die grosse Tafel mit 36 Karten. Manchmal sind schon wenige Karten ausreichend, um die wichtigsten Aspekte beleuchten zu können. Doch manchmal bedarf es auch einer grösseren Anzahl von Karten, um Erkenntnisse zu erlangen.
Geht es um die Deutung der ausgelegten
Wahrsagekarten, so könnte man sagen, dass die Frage die Antwort auch bereits in sich trägt. Natürlich ist dies nicht ganz so einfach, wie es sich anhört. Doch tatsächlich basiert die Aussage letztendlich darauf, unabhängig vom jeweils angewandten Legesystem.
Grundsätzlich ist eine Deutung im grossen Ganzen notwendig, um auch Zusammenhänge richtig zu erkennen. Nur dann können sie Antworten oder Lösungen liefern, die dem Ratsuchenden Unterstützung bieten.
Welche Fragen können den Karten gestellt werden?
Grundsätzlich können die
Lenormandkarten zu allen Themen des Lebens befragt werden, wie beispielsweise
Liebe und
Beziehung, Familie, Beruf oder Finanzen. Jedoch auch die persönliche Entwicklung, Entscheidungshilfen oder der passende Zeitpunkt lassen sich näher beleuchten.
Tatsächlich eignet sich das
Kartendeck aufgrund seiner Vielzahl von Personenkarten bestens, um zwischenmenschliche Bindungen im privaten wie auch sozialen Umfeld eingehender zu betrachten. Grundsätzlich gibt es allerdings keine Ausnahmen, wenn es um das Alltägliche geht.
Das Leben ist die Summe unserer Entscheidungen
Nutzen wir die Möglichkeiten, uns und unser Leben aus einer neuen Perspektive zu interpretieren. Ein Blick in die
Wahrsagekarten kann uns dabei helfen, Denkanstösse zu erhalten, die uns zur Entscheidungsfindung dienen oder aber Potenziale zu erkennen, um unsere inneren Kräfte zu mobilisieren.
Weiterhin können sich uns so Perspektiven offenbaren, die bisher nicht an die Oberfläche getreten sind. Oftmals lassen sich auf diese Weise auch Zusammenhänge auf den zweiten Blick erkennen. Dies gibt uns wiederum die Chance, uns selbst mit anderen Augen zu sehen. Die Unterstützung kann also ganz vielfältig ausfallen, je nachdem, welche Hilfestellung wir in dieser Situation benötigen.
Ausserdem liegt auch hier die Entscheidung ganz allein bei uns, wie wir mit den Aussagen umgehen beziehungsweise was wir daraus machen. Wir müssen keinesfalls unser Leben zu 100 Prozent danach ausrichten, sondern diese vielmehr als Tendenzen sehen, die sich auf dem Weg durchs Leben als nützlich erweisen können.
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