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Beitrag vom 01.10.2020
Einfach nur ein Gefühl, oder eine Entscheidung? Oder vielleicht beides zusammen?
Liebe ist so gross und so viel. Denn sie steht nicht nur für die intensive Verbindung zweier Menschen in einer
Beziehung. Die romantische und erotische Liebe.
Sie ist auch zwischen Geschwistern, Kindern und Eltern beziehungsweise Grosseltern sowie Freunden das Bindeglied. Mal mehr, mal weniger intensiv gelebt.
Doch auch unsere Haustiere
lieben wir. Und was ist mit Musik, Tanzen, Pizza, unserem Traumwagen oder einem ganz besonderen Ort? Auch diesen Dingen können wir in einer Art Liebe verbunden sein.
Die Ausprägungen können ganz unterschiedlich sein. Jeder Mensch definiert den Begriff Liebe anders und ganz individuell für sich selbst. Doch häufig vergessen viele dabei etwas - die Liebe zu ihrem eigenen ICH.
Gemeint ist die
Selbstliebe, auch als
Eigenliebe bezeichnet. Doch warum eigentlich? Würde man doch meinen, dass es eine Selbstverständlichkeit ist. Dem ist allerdings nicht so.
Dies liegt vielleicht auch darin begründet, dass viele Beziehungen nicht funktionieren oder auf einer Art Abhängigkeit basieren. Oder vielleicht, weil wir uns irgendwie nicht wirklich erfüllt und
glücklich fühlen?
Kann
Selbstliebe der Schlüssel zum
Glück sein?
Liebe ist einfach da
Liebe ist stark und allumfassend. Sie steht für Verbundenheit, Zuneigung und Vertrauen. Für Halt und Geborgenheit, Achtung und Respekt. Tiefe
Gefühle, unsichtbare Verbindung und endlich angekommen zu sein.
Liebe ...
... ist unabhängig von Entfernung, Status, Alter oder sonstigen Dingen.
... basiert auf Freiwilligkeit. Sie ist selbstlos. Frei von Bedingungen, Erwartungen und Ansprüchen, frei von Gegenleistungen und Verpflichtungen.
... bewertet und verurteilt nicht.
... lässt sein.
Tatsächlich wird der Partnerschaft eine (sehr) grosse Bedeutung beigemessen. Sie ist ein wichtiger Baustein im Leben der meisten Menschen. Eine wundervolle
Beziehung steht für ein erfülltes Leben.
Im Gegensatz dazu geben sich Menschen selbst diese Wertigkeit häufig gar nicht. Beinahe stiefmütterlich wird sich der
Selbstliebe gewidmet. Doch warum ist das so? Denn genau diese Art von Liebe ist es, also die
Eigenliebe, die uns im Grundsatz
glücklich macht und erfüllt fühlen lässt. Niemand anderes hat die Aufgabe, uns glücklich zu machen.
Eine liebevolle Beziehung mit uns selbst
Selbstliebe - die uneingeschränkte Liebe zu sich selbst. Bedeutet: Wenn wir uns selbst genauso
lieben, wie wir gerade sind. Ganz gleich, wie wir aussehen, was wir haben oder wo wir im Leben stehen. Uns bedingungslos annehmen.
Wenn wir ganz wir selbst sind, sind wir vielleicht nicht perfekt. Doch so, wie wir gebaut wurden - einzigartig und vollkommen. Wenn wir ganz wir selbst sind, sind wir voller Kraft. Wir sind authentisch und strahlen das auch aus. Unser Umfeld spiegelt es zurück. Wir sind im Flow und in der positiven Energie. Begleitet von vielen kleinen und grossen Glücksmomenten, Freude und Erfüllung.
Wenn wir uns auf gesunde Art und Weise selbst lieben:
- kennen wir unsere Bedürfnisse und sorgen selbst dafür, dass sie befriedigt werden.
- achten wir darauf, dass es uns gut geht.
- gehen wir liebevoll mit uns selbst um.
- können wir uns voll und ganz annehmen.
- können wir uns wohlwollend selbstkritisch betrachten.
- können wir uns selbst verzeihen.
- sind wir frei, mental und emotional.
Wenn wir nicht die Bestätigung anderer Menschen benötigen oder erwarten, dass sie uns geben, was wir brauchen, können wir ein erfülltes Leben führen. Freunde, Familie oder auch eine Partnerschaft bereichern es zusätzlich. Doch sie sind nicht mehr Voraussetzung, damit wir uns und unser Leben lieben.
Doch Achtung: Die natürliche und gesunde Liebe zu sich selbst sollte man auf keinen Fall mit Selbstverliebtheit oder Selbstbewunderung verwechseln. Denn hierbei handelt es sich häufig um Ansätze von
Narzissmus. Dabei schätzt sich die jeweilige Person als wertvoller und wichtiger ein, als es der Realität entspricht. Er/sie ist immun gegenüber Kritik und frei von Rücksichtnahme gegenüber anderen. Und das ist nicht, was Liebe beziehungsweise
Eigenliebe meint.
Selbstliebe kann man lernen
Eine liebevolle
Beziehung mit sich selbst scheint für viele Menschen keinesfalls eine Selbstverständlichkeit, was es jedoch eigentlich sein sollte. Bedingt kann dies beispielsweise durch alte Glaubens- und Handlungsmuster sein, die zumeist unbewusst aus der
Vergangenheit im Hier und Jetzt wirken.
Glücklicherweise muss niemand diese Felsbrocken dauerhaft durchs Leben schleppen. Begrenzungen und innere Hindernisse sind zumeist nicht offensichtlich, können aber aufgespürt und entschärft werden.
So kann unser
Inneres Kind und die Arbeit mit ihm, wichtige Erkenntnisse und Antworten liefern. Oder eine
Blockadenlösung kann unterstützen, sich von negativen Gefühlen und den Schatten der Vergangenheit zu befreien. Dank der vielfältigen Möglichkeiten lässt sich ein individueller und auf die Problematik abgestimmter Ansatz finden, um die
Eigenliebe zum Leben zu erwecken.
Sind die Muster und
Blockaden aufgelöst, sodass sie nicht mehr hinderlich wirken, kann man sich auf den Weg machen, die Liebe zu lernen. Die wahre Liebe zu sich selbst. Klingt ein wenig abgefahren, ist es aber nicht.
Selbstliebe ist ein Prozess des Lernens, der wahrscheinlich niemals abgeschlossen ist. Und manchmal vielleicht auch ein Pfad, der steinig erscheint. Denn es muss sich bewusst für nachhaltige Veränderungen entschieden werden, um am Ball zu bleiben. Doch jeder einzelne Schritt lohnt sich. Egal, in welchem Alter wir uns auf diesen Weg machen.
Nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist. Und sie ist immer und überall. Um uns herum und in uns drin. Die Liebe selbst geht niemals freiwillig. Sie ist bis zuletzt da. Selbst, wenn wir sie wegschicken, die Tür verschliessen und sie bildhaft gesprochen mit den Füssen treten. Sie wird niemals aufgeben, denn sie ist einfach da.
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