Liebesschmerz – warum wir oft Zurückhaltung bei Bindungen zeigen

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Beitrag vom 07.03.2020

Liebesschmerz – warum wir oft Zurückhaltung bei Bindungen zeigen

Liebesschmerz ist ein Gefühl, das die meisten von uns, wenn nicht sogar jeder, schon einmal durchlebt hat. Liebe und Beziehungen sind schliesslich ein sehr wichtiger Teil im Leben der Menschen. Wo Liebe ist, ist oft auch eine Herausforderung nicht weit. Viele empfinden dabei Unsicherheit oder Zurückhaltung. Verständlich, denn wer möchte schon gerne sein Herz verletzt sehen oder diese unangenehmen Gefühle spüren?
Doch warum scheitern Beziehungen, und warum führt Liebe bei manchen Menschen zu einem Gefühl von Zurückhaltung oder Befangenheit? Mit der Sorge vor einem gebrochenen Herzen geht oft auch die Furcht vor Bindungen einher. Diese ist verbreiteter, als man vielleicht annehmen würde. Sie sitzt oft tief in uns, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Dieses Gefühl der Zurückhaltung, das bei Verliebtheit entsteht, kann als eine Art Schutzmechanismus gesehen werden, von dem wir glauben, dass er uns vor emotionalen Verletzungen bewahrt.

Doch genau diese Schutzmechanismen können uns davon abhalten, Nähe und Zuneigung zu einem Partner oder einer Partnerin zuzulassen. Aber was genau sind die Gründe für diese Zurückhaltung bei Bindungen?

Hier sind die sechs wichtigsten und häufigsten Gründe für die Zurückhaltung in Bezug auf Liebe:

1. Die wahre Liebe macht uns verwundbar

Wenn man eine neue Beziehung eingeht, gibt es oft ein natürliches Gefühl der Unsicherheit gegenüber dem Unbekannten. Schliesslich geht man mit einer neuen Beziehung auch ein gewisses Risiko ein. Wird alles gut funktionieren? Werden wir zusammen glücklich sein? Wenn wir unser Vertrauen einer anderen Person schenken, machen wir uns gewissermassen angreifbar.

Dies kann bei vielen Menschen nachvollziehbare Sorgen auslösen. Auch das Aufgeben von Gewohnheiten, die man in der Partnerschaft offenlegen muss, kann dazu führen, dass man sich unwohl fühlt.

2. Alte Wunden werden durch eine neue Liebe wieder aktiviert

Es ist vielen nicht bewusst, dass vergangene Beziehungen und Erlebnisse unser Verhalten in neuen Partnerschaften beeinflussen. Die Art, wie wir in der Kindheit sowie in früheren Partnerschaften behandelt wurden, hat einen grossen Einfluss darauf, wie wir in einer neuen Partnerschaft mit unserem Partner oder unserer Partnerin umgehen.

Wurden wir in der Vergangenheit verletzt, kann es passieren, dass wir diese alten Verletzungen auf den neuen Partner projizieren. Diese Erlebnisse, ob bewusst oder unbewusst, können uns daran hindern, uns voll und ganz auf eine neue Beziehung einzulassen.

Man könnte Intimität ablehnen, da alte Verletzungen, Verlust oder Enttäuschungen wieder an die Oberfläche kommen.

3. Eine neue Liebe kann Selbstzweifel wecken

Viele Menschen kämpfen mit negativen Überzeugungen über sich selbst, wie zum Beispiel: Ich bin nicht gut genug oder Ich bin nicht liebenswert.

Wenn man sich selbst nicht schätzt, fällt es schwer zu glauben, dass eine andere Person den eigenen Wert erkennt und schätzt. Dies führt häufig zu Unsicherheiten, die dazu beitragen können, dass wir uns vor der Liebe zurückhalten.

Die innere kritische Stimme vermittelt manchmal das Gefühl, kein Glück verdient zu haben - ein weiterer Grund für Zurückhaltung in Bezug auf die Liebe.

Weitere Gründe für die Zurückhaltung in Bezug auf Liebe:

4. Die Furcht vor Glück

Das Konzept, Furcht vor Freude zu haben, mag zunächst merkwürdig klingen, ist aber keinesfalls abwegig. Manchmal haben Menschen Furcht, dass mit dem Glück auch Kummer oder Verlust einhergehen könnte. Zum Beispiel, wenn man an das Ende einer Beziehung oder den Verlust eines geliebten Menschen denkt. Doch diese Sorgen sollten uns nicht davon abhalten, wahres Glück zuzulassen.

5. Eine ungleiche Liebe

Sie haben vielleicht schon einmal den Spruch gehört: Einer liebt immer mehr. Manchmal ist das auch in einer Partnerschaft wahr. Bevor man sich auf eine neue Liebe einlässt, kommt oft die Sorge auf, den anderen zu enttäuschen, wenn er oder sie stärkere Gefühle hat.

Diese Unsicherheit, ob die eigenen Gefühle mit denen des Partners übereinstimmen, ist häufig ein Grund, warum sich manche Menschen schwer tun, sich vollständig auf jemanden einzulassen.

Es ist wichtig zu akzeptieren, dass Gefühle in einer Partnerschaft im Laufe der Zeit wachsen und sich verändern können. Schuldgefühle sollten uns nicht daran hindern, die Liebe zuzulassen.

6. Die Sorge, dass die Partnerschaft die Verbindung zur Familie beeinträchtigt

Viele Menschen assoziieren Beziehungen und ernste Partnerschaften mit dem Übergang ins Erwachsenenleben. Dies kann mit der Sorge einhergehen, die familiäre Bindung zu verlieren oder auf emotionaler Ebene loslassen zu müssen. Auch wenn man seine Familie nicht tatsächlich verlässt, bedeutet eine neue Partnerschaft oft, dass man sich von alten Rollen und Gewohnheiten verabschiedet.

Liebe hat keine Garantie

Die Zurückhaltung vor Bindung und Liebe betrifft wahrscheinlich mehr Menschen, als wir vermuten. Die oben genannten Punkte können erklären, warum manche Menschen diese Empfindungen haben. Eine Beziehung einzugehen erfordert Mut, da sie immer auch Herausforderungen mit sich bringen kann.

Dennoch lohnt es sich, für die wahre Liebe Risiken einzugehen. Das Gefühl, einen Partner oder eine Partnerin an der Seite zu haben, mit dem oder der man das Leben teilen kann, ist unbeschreiblich wertvoll.

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