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Beitrag vom 06.05.2022
Was ist
Mobbing? - Es gibt keine direkte Definition für Mobbing. Doch es handelt sich dabei um ein negatives Verhalten, das sich ständig wiederholt und über einen längeren Zeitraum anhält. Es richtet sich meist gegen eine oder mehrere Personen. Manchmal werden diese Bösartigkeiten einfach als Konflikte abgetan. Oftmals erkennen Betroffene zwar das Problem, haben jedoch nicht das Selbstvertrauen oder die Fähigkeiten, damit umzugehen und sich zu wehren.
Mobbing kann persönlich aber auch online erfolgen. Die
Angreifer sind meist sehr mutig, wenn Sie anonym hinter einem Computer sitzen, um
Menschen zu attackieren.
Beispiele für Mobbing:
- Beschimpfungen mit Namen in einem internen System oder Anrufe im Büro auf demoralisierende Weise.
- Ignorieren, isolieren oder ausschliessen von der Gesellschaft (Arbeit, Mittagessen, Meeting etc.)
- Herabsetzen durch lustig machen oder die Meinung als schlecht und falsch abtun. Unangemessene Kritik
- Absichtliches Blockieren des Fortschritts einer Person, zum Beispiel ohne triftigen Grund die Verantwortung zu entziehen.
- Unerreichbare Aufgaben auftragen, die ein Scheitern vorprogrammieren, das Zusehen dabei und sich darüber lustig machen.
- Sinnlose Aufgaben übertragen.
- Gerüchte verbreiten.
- Aggressives Verhalten, wie Anschreien oder das Eindringen in den persönlichen Bereich.
Wer ist Ziel von Mobbing?
Im Prinzip kann jeder zum Mobbingopfer werden, auf den andere neidisch sind. Im Berufsleben trifft dies oftmals Mitarbeiter, die kreativ, freundlich und kompetent sind. Diese Eigenschaften erweisen sich häufig als Grund für andere, diese Person als Bedrohung für Ihren eigenen Arbeitsplatz wahrzunehmen oder sie sind einfach nur neidisch. Auch Vorgesetzte stehen im Visier. In diesem Falle arbeiten die Angestellten zusammen, um diese zu untergraben.
Was können Sie gegen Mobbing am Arbeitsplatz tun?
Mobbing ist nicht in Ihrer Stellenbeschreibung integriert. Sie müssen sich nichts gefallen lassen, was Sie unglücklich macht oder verzweifeln lässt. Mobbing wirkt sich oft auf das Selbstwertgefühl aus, ganz zu schweigen auf Ihre Leistung in der Arbeit und in Ihrem Privatleben.
Seien Sie selbstbewusst
Tyrannen jagen Personen, die weich, schwach und nicht durchsetzungsfähig sind. Sie freuen sich darüber, wenn sie andere
Menschen wütend machen, das gibt ihnen unter anderem einen Grund für ihr Verhalten. Es ist wichtig, dass Sie sich in Situationen behaupten, in denen Sie von jemanden ungerecht behandelt werden, egal ob es sich dabei um einen Kollegen oder Vorgesetzten handelt. Wenn Sie sich selbstbewusst verhalten und erklären, dass Sie ein Opfer von Mobbing geworden sind, kann das Ihren Arbeitgeber dazu zwingen, Massnahmen zu ergreifen.
Ziehen Sie Grenzen!
Bei nicht endender Drangsalierung machen Sie deutlich, dass Sie so ein Verhalten von dem
Angreifer nicht tolerieren werden. Geheimhaltung und Schweigen schaffen Umgebungen, für den/die Angreifer, in denen sie gedeihen können. Wenn Sie sich dagegenstellen und den anderen zur Rede stellen, verliert dieser seine Macht.
Achten Sie auf sich
Gemobbt zu werden, kostet viel Kraft und kann negative physische und psychische Auswirkungen mit sich bringen. Deswegen ist es wichtig, auf sich selbst zu schauen. Holen Sie sich Unterstützung in der Familie und bei Freunden. Reden Sie über das, was Sie belastet. Versuchen Sie, wenn Sie gestresst sind, sich zu entspannen. Geeignete Methoden dafür sind z. B. Mediation, Yoga, Spazierengehen in der Natur oder einfach erst einmal Urlaub nehmen und die Seele baumeln lassen.
Geben Sie Mobbing keine Macht!
Menschen die andere tyrannisieren, haben die Absicht, dass diese darauf reagieren. Ihr Ziel ist es, Ihnen die Stärke wegzunehmen und Sie zu verängstigen. Wenn Sie Ihnen das Gegenteil zeigen, verlieren sie oftmals das Interesse. Sie freuen sich, solange Sie sich aufregen und wütend werden. Wenn Sie dies vermeiden, verliert ein Mobber seine auswirkende Kraft, denn sie schikanieren, um sich selbst machtvoll zu fühlen.
Mobber suchen sich immer Menschen aus, die sich unterwerfen. Versuchen Sie, es so aussehen zu lassen, als ob Sie nicht betroffen sind, z. B.:
- Bedanken Sie sich über sarkastische Komplimente und lachen Sie darüber
- Wenn jemand etwas Unhöfliches sagt, dann tun Sie so, als hätten Sie es nicht gehört.
- Bleiben Sie bei einem offensichtlichen Fehler ruhig, um dem
Angreifer keinen Treibstoff zu geben.
Wenn Sie sich nicht in die Opferrolle begeben, wird jeder Versuch, Ihnen zu schaden, peinlich werden, aber nicht für Sie. Denken Sie daran, dass die meisten Mobber Sie deswegen tyrannisieren, damit sie ein Gefühl der Kontrolle haben. Je weniger Sie sich darauf einlassen, desto leichter ist es, mit ihnen umzugehen.
Reichen Sie eine formelle Beschwerde ein
Eine weitere Vorgehensweise ist das Melden der Vorgänge. Das Ignorieren führt meist nicht dazu, dass der
Angreifer aufhört, sondern wird als Schwäche definiert und ermutigt weiterzumachen.
Sprechen Sie über das Verhalten Ihrer Kollegen mit Ihrem Vorgesetzten und der Personalkommission. Vereinbaren Sie einen Termin und melden Sie die Vorfälle. Sie können dies durch Videoaufnahmen und persönliche Auszeichnungen dokumentieren. Schreiben Sie tägliche Anfeindungen auf. Zeugen erweisen sich als nützlich, um Ihre Dokumentation zu beweisen.
Falls all dies nichts an der Situation ändern sollte, können Sie sich an Ihr Arbeitsinspektorat wenden.
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