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Beitrag vom 11.02.2019
Mobbing ist leider ein sehr weit verbreitetes Thema, das mehr Menschen betrifft, als man es wahrscheinlich vermuten würde. Der ein oder andere hat Mobbing vielleicht schon einmal selbst erlebt oder hat ein Opfer im direkten Umfeld und weiss, was es bedeutet, systematisch und auf Dauer von einer geschlossenen Gruppe feindselig behandelt und sozial ausgegrenzt zu werden.
Denn genau das ist es, was
das Mobbing ausmacht. Eine fiese und grausame Art, eine meist allein dastehende Person, über einen längeren Zeitraum hinweg zu schikanieren, zu beleidigen, persönlich zu verletzen und verbal anzugreifen.
Das Wort Mobbing stammt von dem englischen Verb to mob ab und bedeutet belästigen und anpöbeln. Man kann das Mobbing als eine Art Psychoterror beschreiben, der das Opfer grösstenteils über einen längeren Zeitraum hinweg versucht, systematisch und mit einem bestimmten Ziel fertig zu machen. Dabei werden alle möglichen Mittel genutzt, die scheinbar schwächere Person zu erniedrigen, zu beleidigen und auf Dauer zu vertreiben.
Mobbing ist ein schon seit langer Zeit weit verbreitetes Thema, das in allen möglichen Bereichen auftritt. Überall dort, wo mehrere Personen zusammenarbeiten, leben oder den Alltag gemeinsam verbringen. Am häufigsten aber am
Arbeitsplatz oder in der
Schule unter Kollegen und Vorgesetzten oder unter Mitschülern.
Gemobbt werden Personen, die nach aussen hin schwächer erscheinen, nicht dem allgemeinen Schönheitsideal entsprechen oder aufgrund ihrer Herkunft oder Religion aus der Menge herausstechen. Durch das Mobbing wird das Opfer aus der Gruppe ausgegrenzt und in vielen Situationen benachteiligt.
Mobbing am Arbeitsplatz
Mobbing am
Arbeitsplatz hat meist das Ziel, eine Kollegin oder einen Kollegen dazu zu bringen, zu kündigen. Teilweise kann das systematische Fertigmachen aber auch vom Chef oder einem Vorgesetzten veranlasst worden sein und viele Kollegen ziehen mit, da sie das Opfer ebenfalls loswerden wollen.
Es werden Gerüchte verbreitet, Lügen erzählt oder die gemobbte Person wird absichtlich benachteiligt oder auch ignoriert.
Mobbing in der Schule
Beim Mobbing in der
Schule werden häufig Mitschüler gemobbt, die äusserlich auffallender sind, nicht die modernste Kleidung tragen oder aus einer anderen Kultur stammen. Dabei gehen die Mitschüler meistens ziemlich grausam und aggressiv vor. Auch hier ist das Ziel, das Opfer systematisch und über einen längeren Zeitraum hinweg fertig zu machen.
Da sie immer in einer geschlossenen Gruppe handeln, fühlen sie sich stark und furchtlos. Dabei werden beispielsweise Lügen erzählt, im Sportunterricht werden dem Opfer Bälle an den Kopf geworfen oder vor der gesamten Klasse ausgelacht.
Die Liste der Mobbinghandlungen ist lang und die Täter lassen sich die fiesesten Aktionen einfallen, um das Opfer zu erniedrigen. Eines haben die Taten immer gemeinsam. Das Opfer erleidet massive mentale Probleme.
Mobbing im Netz
Das sogenannte Cybermobbing ist eine andere Form des Mobbings, das im Internet stattfindet. Über soziale Medien wie etwa Facebook oder Twitter werden die Opfer meist durch Verbreitung von Gerüchten oder verbale Beleidigungen öffentlich blossgestellt.
Für die Täter ist es im Netz besonders leicht, sich schwächere Opfer herauszusuchen, da sie überwiegend anonym hinter ihrem PC sitzen und keinen persönlichen Kontakt haben. Die Hemmschwelle ist geringer und es fällt leichter, die Opfer anzugreifen.
Zudem haben sie ein grösseres Publikum im Internet, das eventuell sogar mithilft und sich dem Mobbing anschliesst.
Auswirkungen und Folgen des Mobbings
Mobbing hat schwere Folgen und Auswirkungen für das Opfer. Unruhiger Schlaf, bis hin zu seelischen und geistigen
Blockaden, die durch Stress verursacht werden, können auftreten. Hat das Opfer kein hohes Mass an
Selbstbewusstsein, bewirkt
das Mobbing noch tiefere Zweifel an sich selbst. Denn schliesslich muss es doch einen Grund geben, warum sie fertig gemacht werden (so die Gedanken).
Sie fühlen sich nicht schön genug oder fühlen sich nicht würdig, in der Gemeinschaft integriert zu werden. Vor allem bei Kindern kann Mobbing für die spätere
Zukunft schwerwiegende Folgen haben. Deshalb gilt: Wenn Ihr Kind, ein Familienmitglied, jemand im Freundeskreis oder Sie selbst gemobbt werden, sollte schnellstmöglich gehandelt werden.
Schauen Sie nicht zu, sondern schreiten Sie ein. Wenn Sie selbst betroffen sind, suchen Sie sich Unterstützung! Die Opfer sehen aus dieser
Hölle einfach keinen Ausweg mehr und denken häufig, dass sie ganz alleine dastehen oder befürchten, dass sie nicht ernst genommen werden.
Was kann man gegen Mobbing tun?
Für die Betroffenen scheint es oft unmöglich, sich gegen die Mobbingattacken zu wehren und dagegen vorzugehen. Sie haben Furcht vor den Reaktionen oder noch mehr fertig gemacht zu werden. Aber es gibt Wege daraus. Mit Vorsicht und Taktik kann man dem Mobbing entkommen:
1. Lassen Sie sich nicht in die Opferrolle drängen. Schnelles Aktivwerden ist gefragt. Je länger Sie die Mobbingattacken über sich ergehen lassen, desto mehr fühlen sich die Täter in ihrem Handeln bestätigt.
2. Im ersten Schritt sollten die Täter persönlich angesprochen werden. Aus einer direkten Ansprache können erste Beweggründe in Erfahrung gebracht werden. Im besten Fall ergibt sich daraus schon die Lösung.
3. Sprechen Sie mit jemandem darüber. Mit der Familie, Freunden, dem Partner oder mit Ihrem Chef/Vorgesetzten oder auch einem Lehrer. Mit einer aussenstehenden Person, die nicht aktiv am Mobbing beteiligt ist. Auch wenn Sie nicht ernst genommen werden, bleiben Sie am Ball und überzeugen Sie Ihre Mitmenschen, dass Sie Unterstützung brauchen.
4. Beistand bei zuständigen Beratungsstellen suchen über Telefonseelsorge oder in harten Fällen direkt bei der zuständigen Polizei. Denn die Täter machen sich strafbar, sobald sie beleidigen oder dem Opfer gar gewalttätig gegenüber werden.
5. Auch der Betriebsrat bei der Arbeit kann helfen. Sollte der Chef selbst beim Mobbing tätig sein, bleibt in schlimmen Fällen nur der Jobwechsel. Findet das Mobbing in der
Schule statt und ist keine Lösung in Sicht, sollte ein Klassen- oder Schulwechsel in Betracht gezogen werden.
6. Wenn keine der oben genannten Hilfsvorschläge zur Besserung führt, sollte man auf juristischem Wege Beistand suchen.
Grundsätzlichen sollte man jede Art des Mobbings melden und nicht in der Opferrolle bleiben! Das Opfer sollte aktiv werden und sich wehren. Nur wenn man darüber spricht und sich Unterstützung sucht, kann man dem Mobbinghorror entkommen.
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