Mobbing in der Schule - alltägliche Realität

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Beitrag vom 13.10.2017

Mobbing in der Schule - alltägliche Realität

Vielleicht liegt es in unserer zunehmend hektischen und unsicheren Zeit begründet, dass Mobbing nicht nur ein gelegentlich auftretendes Phänomen ist, sondern leider tagtägliche Realität geworden ist. Meint man nun, dass sich dies meist nur am Arbeitsplatz finden lässt, so liegt man gründlich daneben.
Tatsächlich lässt sich dieses Verhalten in verschiedenen Bereichen, unabhängig von Selbstbewusstsein, Alter oder Geschlecht antreffen. So haben nicht nur Erwachsene mit Mobbing zu kämpfen, sondern auch Kinder und Jugendliche werden zunehmend damit konfrontiert, unabhängig von der Schulform. An dieser Realität lässt sich nichts beschönigen, denn selbst in Kindergärten lassen sich Ansätze dessen bereits erkennen.

Doch warum ist das so? Wie kann man damit umgehen und wie kann dem entgegengewirkt werden? Welche Unterstützung können Mobbingopfer als auch Familie in solch einer Situation noch nutzen?

Mobbing und seine Auswirkungen in der Schule

Kabbeleien unter Kindern oder Jugendlichen sind irgendwie eine Begleiterscheinung auf dem Weg des Erwachsenwerdens. Schon im Sandkasten lässt sich dies beobachten, was in gewissem Sinn eigentlich nicht aufhört, sondern sich nur in seiner Art verändert. Geht dies jedoch über das normale Mass hinaus, handelt es sich um Mobbing.

Allgemein könnte man den Begriff Mobbing mit Schikanen oder Psychoterror bezeichnen, die/der von einer oder mehreren Personen gegenüber einer bestimmten Person über einen längeren Zeitraum erfolgen. Dies kann sowohl direkt als auch indirekt geschehen, wie beispielsweise durch Angreifen, Ärgern, Demütigungen, Drangsalieren oder auch in Form von sozialer Ausgrenzung.

Leider nehmen die Schikanen im Hinblick auf Häufigkeit und Intensität im Laufe der Zeit meist noch zu. Ein weiterer Aspekt wäre hier das Cyber-Mobbing, das mit ähnlichen Begleiterscheinungen verbunden ist, aber im Internet ausgelebt, beziehungsweise erlebt wird.

Beim Mobbingopfer können in der Folge zum Beispiel vermehrt Denk-Blockaden, Unsicherheiten, Konzentrationsschwäche oder Demotivation auftreten. Dies kann wiederum zu mehr Fehlern, verminderten Leistungen oder vermehrten Fehlzeiten führen kann. Über längere Zeit kann das Mobben verschiedene Auswirkungen auf das Opfer mit sich bringen, wie Streitlust, Unausgeglichenheit, Rückzug und Abkapselung.

Die Auslöser können ganz unterschiedlicher Natur sein, wie beispielsweise Unter- oder Überforderung sowie Selbstwertprobleme, die zum Täter machen; bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, Verhaltensweisen oder Äusserlichkeiten können wiederum die Opferrolle bedingen. Diese müssen somit immer ganz individuell betrachtet werden.

Da sowohl der Psychoterror selbst ganz unterschiedlich daherkommen kann als auch dessen Intensität, gibt es keine pauschale Antwort, welches Verhalten dem Mobbingopfer zur Bewältigung empfohlen wird. Allerdings sollte vermieden werden, mit Aggressivität oder Wut zu reagieren, was jedoch nicht bedeutet, dass sich einfach in die Opferrolle zurückgezogen werden sollte.

Die Suche nach weiteren Opfern und auch neuen Freuden können ein erster Schritt zur Lösung sein. Weitere Alternativen müssen auf die jeweilige Situation individuell abgestimmt werden, dies bezieht sich sowohl auf das Zutun der Lehrer als auch der Eltern.

Mobbing aktiv angehen

Geht es um Mobbing bei Kindern und Jugendlichen, so wird dieses Problem oftmals gerne durch die jeweilige Institution totgeschwiegen, um dessen Ruf nicht zu gefährden. Dies kann zum Teil solchen Methoden natürlich in gewisser Art und Weise sogar Vorschub leisten, da die Täter nicht wirklich etwas zu befürchten haben.

Dies sollte jedoch weder Opfer noch Eltern davon abhalten, etwas dagegen zu unternehmen, um etwas zu verändern. Somit heisst es, wenn ein Schüler oder Jugendlicher gemobbt wird, das Gespräch mit allen Beteiligten und Verantwortlichen zu suchen. Stösst man bei Lehrern und der Elternschaft auf taube Ohren, sollte die nächsthöhere Instanz angesprochen werden.

Es gibt keinen Grund, diesen Schritt zu scheuen. Zumal es meist nicht einfach ist, die Schule mal eben so zu wechseln. Hat das Mobben schon kriminelle Ausmasse angenommen, sollten rechtliche Schritte eingeleitet werden. Denn auch das Mobbing unter Kindern und Jugendlichen ist strafbar und wird je nach Alter des Täters auf unterschiedliche Art und Weise verfolgt.

Familiäre Unterstützung ist wichtig

Zudem sollten Eltern das Mobbingopfer selbst in der Situation unterstützen. Primär bedeutet dies, dass Kinder oder Jugendliche mit seiner Problematik ernst genommen werden. Es wäre der falsche Weg, dies einfach so abzutun, nach dem Motto: Das wird sich irgendwann schon wieder legen. Auf Dauer kann dieser Zustand beim Opfer zu weiteren seelischen wie auch körperlichen Problemen führen. Bei einer gelegentlichen Rauferei oder Kabbelei sollte jedoch erst mal der Verlauf über kurze Zeit betrachtet werden, um einer Überreaktion vorzubeugen.

Dies ist für ein Kind oder einen Jugendlichen nicht förderlich, da dies in Richtung Unselbständigkeit führen kann und er oder sie in der jeweiligen Umgebung als Petze oder Heulsuse abgestempelt werden könnte, was sie oder ihn nämlich dann erst recht zu einem perfekt erscheinenden Mobbingopfer machen könnte.

Lässt sich erkennen, dass es sich nicht nur um ein gelegentlich auftretendes Verhalten untereinander, sondern Mobbing handelt, heisst es, Kinder oder Jugendliche auch im privaten Umfeld stetig positiv zu unterstützen und aufzubauen.

Hier kann es unter anderem hilfreich sein, über das Thema Mobbing und die verschiedenen Aspekte zu sprechen, ihr oder ihm die eigenen Qualitäten vor Augen zu führen, die positiv sind und worauf sie/er stolz sein kann; ihnen niemals die eigene Verantwortung für das Mobbing aufbürden; bei eventuell auftretenden Lernproblemen und einem damit verbundenen Leistungsabfall nicht mit einer Bestrafung reagieren.

Das Gefühl von Verständnis, Vertrauen, Wertschätzung und Unterstützung der Familie, hilft das Selbstbewusstsein immer wieder zu stärken, was in jeder Situation dem Kind oder dem Jugendlichen dienlich sein kann. Wichtig ist in solch einer Situation auch, dass die Kommunikation innerhalb der Familie aufrechterhalten wird, damit das Mobbingopfer einen ständigen Ansprechpartner hat. Dies kann eine erste und wichtige Unterstützung auf dem Weg sein.

Individuelle Unterstützung für Opfer und deren Familien

Zudem kann es auch sinnvoll sein, im Fall von Mobbing zusätzlich aussenstehende Unterstützung zu nutzen. Ein pädagogischer Coach kann beispielsweise der passende Ansprechpartner sein, damit Kinder oder Jugendliche über die Geschehnisse reden und sich so auch bewusst damit auseinandersetzen können. Zudem kann so natürlich auch das Selbstwertgefühl gestärkt werden.

Aber auch die Familie selbst kann von solch einer Unterstützung profitieren. In persönlichen und individuellen Gesprächen können die Situation und deren Entstehung Schritt für Schritt aufgearbeitet werden und im Anschluss lassen sich gemeinsam passende Lösungsansätze erarbeiten, die sowohl dem Kind oder Jugendlichen, als auch dem familiären Miteinander dienlich sein können.

Diese Zeit ist sehr belastend für das Opfer und natürlich auch für die Familie. Gemeinsam und mit der passenden Unterstützung, wie einer individuellen Lebensberatung, pädagogischem Coaching oder auch einer zusätzlichen Blockadenlösung, lässt sich jedoch auch diese Hürde überwinden.


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