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Beitrag vom 07.01.2021
Nein: Ein kleines Wort mit grosser Wirkung. Teil unseres alltäglichen Wortschatzes, das wir in verschiedenen Zusammenhängen verwenden, häufig unbewusst. Es ist mit einer starken Energie verbunden, aber manchmal auch mit etwas gefühlt Negativem. Und so tun wir uns oft schwer mit dem
Neinsagen, wenn Mitmenschen uns ihre Bitten antragen.
Es scheint ein wahrer Balanceakt zwischen kaltem Eigennutz und selbstverleugnender Gutmütigkeit. Den Mittelweg zu gehen und bewusst Grenzen zu ziehen, meint jedoch nichts anderes, als Ja zu uns selbst zu sagen. Für unser eigenes Wohlbefinden zu sorgen. Für
Freiheit und
Lebensqualität müssen wir tatsächlich auch mal
Nein sagen.
Manchmal ist das jedoch leichter gesagt als getan. Doch warum eigentlich?
Was macht den Unterschied?
Wenn wir den Bitten anderer zu oft mit einem "Ja" entsprechen, sagen wir "Nein" zu uns selbst. Weil wir unsere Zeit und Energie für andere "herschenken". Bleibt denn mal etwas für uns übrig, fehlt uns die Kraft oder auch die Motivation, etwas in uns zu investieren. Wir lassen die Zeit verstreichen, tun nichts. Gelegentlich ist dagegen nichts einzuwenden. Allerdings sollte es dann eine bewusst gewählte Entscheidung sein. Ansonsten bleiben wir irgendwann unweigerlich auf der Strecke.
Wenn wir zu anderen auch mal
Nein sagen, betreiben wir Selbstfürsorge und es passiert Wunderbares. Wir fühlen uns wohl in unserer Haut. Ausgeglichen und lebendig. Wir haben genügend Energie und Motivation, um uns auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren. Unsere Ziele zu verfolgen und an der Weiterentwicklung in den verschiedenen Bereichen zu arbeiten.
Die
Freiheit ermöglicht ganzheitliches Wachstum auf allen Ebenen. Wir halten unsere
Lebensqualität hoch.
Woraus resultieren Schwierigkeiten
Klarheit über die Ursachen zu bekommen, hilft dabei, die jeweiligen Bedenken, Unsicherheiten oder Ähnliches zu definieren und nachhaltig zu überwinden.
Den Ursachen auf den Grund gehen:Woran liegt es, dass wir uns immer wieder so schwertun mit dem
Neinsagen? In welchen Situationen ist es besonders anstrengend, Nein zu sagen? Diese gilt es sich bewusst zu machen und am besten schriftlich festzuhalten. Anhand der Einzelfälle lässt sich zumeist ein Muster erkennen, das die Ursache(n) widerspiegelt.
Die häufigsten Befürchtungen sind:Als egoistisch zu gelten. Schnell steht bei einem "Nein" dieser Vorwurf unausgesprochen im Raum. Doch es gibt keinen Grund für Schuldgefühle, wenn man auch für seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche einsteht. Das ist weder herzlos noch egoistisch. Sondern das bewusste JA zu seinem eigenen Leben.
Nicht (mehr) gemocht oder gar abgelehnt zu werden:Ist man nur dann liebenswert oder ein echter Freund, wenn man dem anderen in irgendeiner Form nützlich ist? Aufrichtige Verbundenheit sieht anders aus. Von solchen Menschen kann man sich also gut und gerne verabschieden. Ohne etwas wirklich Wertvolles zu verlieren. Denn ehrliche Sympathie verträgt auch das Neinsagen.
Mögliche KonsequenzenVor allem in der Businesswelt tun wir uns mit einem Nein oftmals nicht leicht, weil wir unsicher sind, ob dies eventuell negative Auswirkungen auf unseren weiteren Weg haben könnte. Eine Entscheidung abzuwägen ist dann essenziell, wenn das Selbstwertgefühl stetig verletzt wird. Auch wenn aus einem Nein möglicherweise ein Konflikt resultiert. Im Leben kommen wir nicht immer um solche Situationen herum, wenn wir zu uns selbst stehen wollen.
Etwas zu versäumenDer Auslöser, der uns Dinge tun lässt, die wir im Inneren eigentlich gar nicht wollen. So schränken wir unsere zumeist schon knapp bemessene Freizeit noch mehr ein. Anstatt diese für uns selbst zu nutzen, vergeuden wir sie mit Aktivitäten, auf die wir gar keine Lust haben. Verpassen wir wirklich etwas, wenn wir mal nicht auf eine Party oder ins Fitness-Studio gehen? Nicht irgendeine Aufgabe übernehmen? Wir können nicht überall dabei sein. Und das Leben geht trotzdem weiter, auch wenn wir mal "Nein" sagen. Tun wir lieber etwas, das uns persönlich wirklich etwas bringt, und fördern wir das
Wohlfühlen.
Nicht gebraucht zu werdenWer öfters auf die Bitten anderer mit einem "Nein" reagiert, wird über die Zeit immer seltener gefragt. Diese Veränderung lässt uns meist nicht unberührt. Denn das Bedürfnis, gebraucht zu werden, ist in jedem von uns verankert. Zudem wird indirekt auch das eigene Wohlfühlen gesteigert, wenn wir Gutes tun. Solange sich das Geben im Rahmen hält, ist nichts falsch daran. Doch häufig bemerken wir gar nicht, dass wir ein Helfersyndrom entwickelt haben, weil wir von dieser Art Wohlgefühl "abhängig" sind. Es ist also wichtig, die eigene Motivation der Hilfsbereitschaft immer wieder zu hinterfragen. Ansonsten sind wir irgendwann selbst einfach nur ausgebrannt.
Nein sagen - Es ist nie zu spät, damit anzufangen
Nicht jedem fällt es leicht, das
Neinsagen zu lernen. Oftmals weil wir uns schwertun, die wirklichen Ursachen selbst zu erkennen. Das liegt daran, dass wir uns selbst nicht so reflektieren können, wie wir es bei anderen zumeist mühelos tun. Vergleichbar mit einem toten Winkel beim Autofahren.
Mit einem neutralen Blick von aussen kann das grosse Ganze erfasst werden. Denn häufig stehen die Muster für eine Verbindung mit der
Vergangenheit. Negative Glaubenssätze, die unbewusst wirken und damit unsere Gedanken und Handlungen beeinflussen. Ein Profi kann dabei unterstützen, diese aufzudecken und einen auch im weiteren Verlauf begleiten.
Denn bei Bitten anderer den Mittelweg zu gehen und auch mal "Nein" zu sagen, lohnt sich. Für unser
Wohlfühlen, unsere
Freiheit und unsere
Lebensqualität.
Nein sagen für das JA zu uns selbst! Wir sollten es uns wert sein...
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