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Beitrag vom 27.12.2021
Kurz vor oder nach dem
Jahreswechsel treffen wir immer gute Vorsätze für das neue Jahr. Leider dauert es nur ein paar Tage, Wochen oder Monate, bis die Willenskraft nachlässt. Das Gelöbnis, das wir uns selbst gegeben haben, sei es Gewicht zu verlieren, eine Karriere zu starten oder Geld anzusparen, wird schnell wieder aufgegeben.
Neujahrsvorsätze enthalten Ehrgeiz und Verpflichtungen, doch die Hoffnungen und Erwartungen lösen sich nach ein paar Wochen oder Monaten auf, werden reizlos. Sie lenken sich ab und wenden sich anderen Dingen zu.
Woher stammen die Neujahrsvorsätze zum Jahreswechsel?
Sie sind tief in der modernen Zivilisation verwurzelt. Sie reichen 4.000 Jahre zurück, als die Babylonier ihren Göttern Versprechen machten, um deren Gunst zu erlangen.
Der Januar, der Monat, in dem unsere Neujahrsvorsätze starten, ist nach dem römischen Gott Janus benannt, der mit seinen zwei Gesichtern die Fähigkeit hatte, in die
Vergangenheit zu blicken und in die
Zukunft zu schauen. Vor etwa 2.000 Jahren machten die Römer Gott Janus Versprechen, die sie nicht halten konnten.
Im 18. und 19. Jahrhundert wurde der Begriff Neujahrsvorsatz geprägt und in der populären Literatur verwendet. Seitdem haben sich Zielvorstellungen für das neue Jahr etabliert.
Wieso ist es so schwierig, Neujahrsvorsätze einzuhalten?
Laut einer Untersuchung an der Universität in London dauert es im Durchschnitt 66 Tage, bis ein Verhalten zur
Gewohnheit wird und wir Automatismen annehmen. Doch warum gestaltet sich das so beschwerlich? Dafür gibt es einige Gründe:
Wenig Selbstbeherrschung und Willenskraft, besonders dann, wenn wir langfristige Verpflichtungen einhalten wollen.
Schwierigkeiten, einen Plan für die Zukunft zu erstellen
Die Absicht wird vage und ungenau formuliert, sodass die Inspiration dazu fehlt. Ich möchte mehr lesen, stellt kein greifbares Ziel dar. Eine bessere Formulierung wäre daher Ich werde im neuen Jahr mindestens 15 Bücher lesen. Dies konkretisiert Ihr Vorhaben, gibt Ihnen Orientierung und ist damit leichter erreichbar.
Machen Sie Ihre Vorsätze zur Gewohnheit!
Um ein Ziel zu erreichen, ist es zwingend notwendig, sich eine Gewohnheit anzueignen - ein mental wiederkehrender Prozess, der aus drei Schritten besteht.
1. Hinweise oder der äussere Reiz, der uns dazu motiviert, auf eine bestimmte Art zu handeln.
2. Routine, das eigentliche Verhalten (Reaktion auf den Reiz)
3. Belohnung, die durch das gewohnte Verhalten entsteht. Das Gehirn wird dadurch motiviert, eine Gewohnheit zu schaffen.
Sobald dieses Ergebnis erreicht ist, reagiert unser Gehirn wie ein automatischer Pilot und nimmt mentale Abkürzungen. Wir denken nicht mehr darüber nach und treffen Entscheidungen schnell und mechanisch. Wenn wir zum Beispiel morgens noch verschlafen sind, können wir trotzdem ohne Weiteres einen Kaffee zubereiten oder in die Arbeit fahren. Wir führen dabei automatisch eine Aktion nach der anderen aus.
Wenn Sie sich vorgenommen haben, im neuen Jahr mehr Bücher zu lesen, dann lassen Sie es zur Routine werden, wie das Kaffeetrinken am Morgen. Schmökern Sie zu einer bestimmten Zeit 30 Seiten des Buches und wiederholen Sie es täglich, bis es zur Routine wird. Sie werden zur persönlichen Erfahrung und geben dem Leben eine Struktur, die eine Art Sicherheit darstellt. Damit sich Vorsätze etablieren, müssen Sie zu Automatismen werden und zu einem Teil unseres täglichen Daseins.
Beispiel:
Es ist leicht, sich im Internet zu verlieren, besonders in den sozialen Medien. Wenn Ihre Absicht darin besteht, weniger Zeit damit zu verschwenden und produktiver zu werden, dann müssen Sie das alte Verhaltensmuster durchbrechen.
Dabei ist es egal, ob Sie einen
Yoga-Kurs besuchen oder aufwendige Gerichte kochen wollen. Vorsätze lassen sich am besten dadurch erreichen, zu sehen, dass Sie keinen Nutzen von den alten Verhaltensweisen haben. (Soziale Medien = Zeitverschwendung, Rauchen = hohe Kosten, Gefahr für die Lunge).
Setzen Sie sich konkrete Ziele für das neue Jahr
Setzen Sie sich ein präzises Ziel, das realistisch und erreichbar ist: Ich möchte jeden Tag fünf Kilometer Fahrrad fahren ist motivierender wie die vage Aussage: Ich möchte mich mehr bewegen.
Wichtig dabei ist, zu definieren, wann und wie oft Sie bestimmte Verhaltensweisen durchführen wollen. Achten Sie darauf, wie ehrgeizig Ihr Vorhaben ist. Minimale Veränderungen lassen sich leichter etablieren und dann erweitern, anstatt unseren
Lebensstil komplett zu revolutionieren.
Kommen die Neujahrsvorsätze aus Ihrem eigenen Willen?
Manche Menschen lassen sich von Modeerscheinungen anziehen, wie Diät- oder Bewegungstrends, die nicht wieder spiegeln, was Sie wirklich erreichen möchten. Diese scheitert meist daran, dass Ihr Vorhaben von aussen beeinflusst wurde. Erwartungen, die andere Personen an Sie haben, eigenen sich ebenso wenig für
Neujahrsvorsätze.
Setzen Sie sich individuelle, reale Ziele, die mit etwas Disziplin und Ausdauer zur
Gewohnheit werden, dann haben Sie gute Aussichten, dass Ihre Intentionen nicht scheitern werden.
Nehmen Sie sich beim nächsten
Jahreswechsel nicht zu viel vor, bleiben Sie mit ganzem Herzen, Ausdauer und Geduld bei Ihren Vorsätzen und integrieren Sie neue Verhaltensweise als Automatismen in Ihren Alltag.
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