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Beitrag vom 14.12.2020
Es gibt jede Menge
Mythen und Sagen rund um die
Rauhnächte, die um die Weihnachtszeit herum beginnen und über zwölf Tage andauern. Diese Zeit der
Geister wird gerne für bestimmte
Rituale und Bräuche genutzt.
In früheren Generationen gab es in dieser Phase ein ganz eigenes Brauchtum, das in der Welt der
Spiritualität aber wieder populärer wird. In erster Linie geht es in den Rauhnächten darum, auf das vergangene Jahr zurückzublicken und sich mit dem kommenden auseinanderzusetzen.
In der Regel starten die Rauhnächte am 25. Dezember, in einigen Gegenden beginnen sie aber bereits am 21. Dezember, dem Thomastag. Dann dauern sie jedoch nicht bis zum Dreikönigstag, sondern enden schon an Neujahr.
Unter den insgesamt zwölf Rauhnächten gibt es vier Nächte, denen eine besondere Bedeutung zukommt. Das wären der Thomastag (20./21. Dezember), die Christnacht (24./25. Dezember), Silvester (31. Dezember/1. Januar) und der Dreikönigstag (5./6. Januar).
Die Geschichte besagt, dass jede Nacht einen Monat des nächsten Jahres symbolisiert. Das bedeutet, dass man in jeder der zwölf Rauhnächte Hinweise für jeweils einen Monat des Folgejahres erhalten kann. Bereits die Germanen haben diese Zeit zelebriert, weshalb auch viele Bräuche aus dieser Epoche stammen.
Es gibt Regionen, in denen das Brauchtum seit vielen Jahrhunderten gepflegt wird, wie beispielsweise im Alpenraum, wo die sogenannten Perchtenläufe stattfinden.
Die Geschichte der Rauhnächte
Inzwischen kann man nicht mehr genau sagen, wo der Ursprung des Wortes
Rauhnächte liegt.
Am ehesten kann man die Bezeichnung mit dem Begriff rûch in Verbindung bringen, welches aus dem Mittelhochdeutschen stammt. Es bedeutet haarig, und auch in der heutigen Zeit nennen Kürschner die Pelze, die noch nicht verarbeitet wurden, oftmals noch Rauchware. In diesem Fall könnte man eine Verbindung zu
Dämonen und Geistern herstellen, die ja häufig behaart sind.
Ausserdem gab es in den Rauhnächten auch
Rituale, bei denen Tiere eine Rolle gespielt haben, auch das wäre eine denkbare Erläuterung. Früher wurden aber auch Ställe mittels Weihrauch ausgeräuchert, weshalb sich der Begriff vielleicht auch auf diesen Brauch zurückführen lässt.
Was den Zeitpunkt der Rauhnächte angeht, so hat man wahrscheinlich das Mondjahr für die Zeitrechnung herangezogen. Ein Mondjahr mit zwölf Monden umfasst nicht die üblichen 365 Tage, sondern lediglich 354 Tage.
Bei den zwölf fehlenden Nächten spricht man dann meistens von toten Tagen, die in der
Mythologie seit jeher äusserst bedeutsam waren. Diese stellt die Behauptung auf, dass die Naturgesetze an den zwölf Tagen aus der Zeit ausser Kraft gesetzt sind, weshalb andere Welten in dieser Phase erreichbar sind.
Einige Kulturen richten ihr Jahr nach dem
Mondkalender aus und setzen deshalb in den Rauhnächten auch vermehrt auf Rituale und alte Traditionen.
Diverse Mythen ranken sich um die Rauhnächte
Schon seit Tausenden von Jahren werden Geister vor allem während der
Rauhnächte angerufen. Ausserdem werden den Rauhnächten einige magische Attribute angehängt, sodass am Jahresende eine ganz spezielle Atmosphäre herrscht. Auch heute noch gibt es viele Traditionen, die auf den unzähligen
Mythen rund um die Rauhnächte basieren.
Dazu zählen unter anderem die bereits erwähnten Perchtenumzüge in den Alpenregionen Österreichs und Bayerns. Darüber hinaus räuchern viele Anhänger von spirituellen Praktiken in dieser Zeit ihre Räumlichkeiten. Sogar die Sternsinger, die am Dreikönigstag von Haus zu Haus ziehen, haben ihren Ursprung in den alten Geschichten.
Am Weihnachtsabend dient das laute Glockenläuten auch der Vertreibung böser Geister, was viele Leute gar nicht wissen. Das liegt daran, dass diese Wesen am Weihnachtsabend aussergewöhnlich aktiv sein sollen. In den Rauhnächten wird auch von der Wilden Jagd erzählt, bei der Odin, mehrere Geister und Frau Holle die Gegend unsicher machten. Die Menschen legten Speisen vor ihre Haustüren, um nicht in Ungnade zu fallen.
Es ist ratsam, auf die Träume während der Rauhnächte zu achten, denn diese sollen in den nächsten Monaten wahr werden (so heisst der
Glaube). Alles, was vor Mitternacht geträumt wird, soll in der ersten Monatshälfte eintreffen, die späteren Träume dann in der zweiten.
Die Rauhnächte sind auch die Zeit der Wünsche, denn sie sollen ebenfalls im kommenden Jahr in Erfüllung gehen.
Wichtige Rituale in den Rauhnächten
Da es heisst, dass in den Rauhnächten diverse Kreaturen ihr Unwesen treiben sollen, befassen sich die meisten
Rituale auch mit deren Vertreibung. Einige davon haben einen heidnischen Hintergrund, während andere dem
Christentum zuzuschreiben sind.
Populäre Bräuche in den Rauhnächten sind das Feuerwerk an Silvester, das Sonnwendfeuer, das
Räuchern und die Perchtenumzüge. Nach Einbruch der Dunkelheit sollen Frauen und Kinder zu Hause bleiben. Zumindest lautet so der Glaube und ein Teil dieser Bräuche wird auch heute noch so durchgeführt.
Nutzen Sie diese Zeit doch einfach zur Besinnung, und setzen Sie auf kleinere Rituale. Sie können Ihre Sorgen und all das, was Ihnen auf der Seele liegt, auf Zettel schreiben und diese dann verbrennen.
Wenn Sie wieder zu sich selbst finden möchten, halten Sie sich draussen in der Natur auf oder widmen Sie sich dem Meditieren. Alles, was Ihre Entspannung fördern kann, ist in den Rauhnächten besonders willkommen.
Um Ihre Träume als Hinweise für die kommenden Monate nutzen zu können, sollten Sie diese notieren. Aufschreiben sollten Sie auch Ihre grössten Wünsche, wobei Sie die gefalteten Zettel dann in einem kleinen Kästchen oder einer Dose aufbewahren können.
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