Rituale - Geborgenheit durch Tradition

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Beitrag vom 15.09.2016

Rituale - Geborgenheit durch Tradition

Als Rituale (Ritus - lateinisch für Gebrauch, Sitte) wurden schon vor langer Zeit formelle Handlungen bezeichnet, welche oftmals von bestimmten Wortformeln beziehungsweise Gesten begleitet wurden und sowohl religiöser als auch weltlicher Art sein können.
Rituale sind Handlungen, die einem höheren Ziel folgen, die von jedem freiwillig durchgeführt werden und dem menschlichen Miteinander dienen. Sie strukturieren und erhalten unsere Gesellschaft und festigen sie.

Rituale strukturieren und festigen

Menschen unterschiedlicher Herkunft, verschiedenen Alters, oder auch Position und Religion können Rituale verbinden. Sie geben Halt und auch Orientierung durch ihre festgelegten Abläufe und ihre Symbolik. Einige sind aus Bräuchen entstanden, andere aus einer Familientradition heraus und einige sogar durch Zufall.

Rituale helfen den Menschen Krisen zu überwinden und in schwierigen Zeiten Trost zu finden. So auch beispielsweise Beerdigungen, die mit ihrem gewohnten Ablauf ein Stück Halt geben. Rituale der Mitgliedschaft in der Gesellschaft wie Schulbeginn, Taufe oder auch Pensionierung. Rituale zur Strukturierung der Zeit sind unter anderem Weihnachten, Ostern oder Silvester.

Rituale des täglichen Zusammengehörens

Daneben sind auch Rituale des Zusammengehörens wie etwa die Begrüssung oder gemeinsame Tagungen wichtig. Unser ganzes Leben besteht aus Ritualen, von denen wir den meisten häufig schon gar keine Beachtung mehr schenken, da wir uns so an sie gewöhnt haben.

Und doch sind sie sehr wichtig für uns und unsere Gemeinschaft. Deshalb sollten wir uns die Zeit nehmen, selbst kleinste Rituale wie das Benutzen der Lieblingstasse, der morgendliche Abschiedskuss vom Partner oder die gemeinsame Mahlzeit am Familientisch, zu zelebrieren.

Rituale erschaffen

Man vermutet, dass Menschen das Bedürfnis nach Ritualen schon immer hatten. Die Wiederkehr von etwas Vertrautem, welches Struktur bildet und Erfahrung für das ganze Leben schafft. Von klein auf versuchen Eltern ihre Kinder durch feste Rituale, welche durchaus in jeder Familie etwas anders sein können, einen Platz in der Gesellschaft zu schaffen, in der sie später leben werden.

Und das geschieht auf der ganzen Welt. Kinder benötigen nicht nur Regeln, sondern auch wiederkehrende Rituale. Während bestimmte Regeln meist einen rationalen Ursprung besitzen und oftmals sogar erzwungen werden, sind schöne Rituale verbunden mit einem starken Gemeinschaftsgefühl und Geborgenheit.

Nicht nur die Kleinsten spüren eine gewisse Sicherheit, wenn alle Familienangehörigen einem gemeinsamen Ritual nachgehen. Sie können Unsicherheiten nehmen, denn der Alltag wird berechenbarer, wenn es bestimmte Rituale gibt, die wiederkehrend mit Freude durchgeführt werden.

Und diese Strukturierungs- und Orientierungshilfe ist ganz einfach zu schaffen. Liebgewordene Handlungen oder Dinge müssen nur regelmässig und vor allem gerne von allen Familienmitgliedern durchgeführt werden.

Nach rund 50 Wiederholungen, so schätzen Hirnforscher, kann daraus ein Ritual werden, welches ganz alleine für eine Familie bestimmt ist und den Zusammenhalt prägt.

Esoterische Rituale

Menschen mit einem ausgeprägten Glauben widmen sich häufig magischen Ritualen. Die sich als Teilbereich der Esoterik finden lassen. Es gibt sie auf der ganzen Welt und in allen Kulturen, denn sie geben Halt und Sicherheit.

Unter anderem ist die Sommersonnenwende - das Fest des Feuers und des Lichts - am 21. Juni jedes Jahr für viele Menschen ein Ereignis, welches sie mit magischen Ritualen feiern.

Dieses Fest, das sogar älter als die Bibel ist, ist Ausdruck der Freude am Leben und wird mit Gesang und Tanz an vielen Orten auf der Welt gleichzeitig gefeiert. Feuer werden entzündet und der Sprung darüber verspricht langes Glück.

Mit anderen Ritualen, wie dem Pentagramm, können Kräfte angerufen werden oder, in den Rauhnächten, mit anderen Dimensionen in Kontakt getreten werden. Es gibt eine Fülle von magischen Ritualen, die von vielen Menschen praktiziert werden. Das verbindet sie rund um den Erdball.

Dabei verbringen viele auch Zeit mit der rituellen Weissen Magie, um mit dem Übernatürlichen in Kontakt treten zu können und positive Kräfte aufzurufen. Magische Rituale helfen allen, die sich darauf einlassen und daran glauben.

Rituale in verzweifelten Lebenslagen

Besonders, wenn es uns schlecht geht und man den Wunsch verspürt, etwas ändern zu wollen, wenn man störende Lasten beseitigen möchte oder dem eigenen Leben einen neuen Impuls setzen will, werden esoterische Rituale durchgeführt.

Sie sollen den Menschen stärken und den geäusserten Wunsch positiv beeinflussen. Dabei gilt es, diesen mit Bedacht zu äussern, denn das, was man sich wünscht, kann in Erfüllung gehen.

Dabei gibt es im esoterischen Bereich keinen einheitlichen Ursprung für Rituale. Vielmehr handelt es sich um eine Vielzahl von Ritualen aus unterschiedlichen Kulturen aus der gesamten Welt.

Die meisten davon stammen dabei aus Naturreligionen, wie zum Beispiel der keltischen Mythologie, der nordischen Welt. Auch der Wissensschatz der indianischen Stämme des amerikanischen Kontinents kann einige Rituale vorweisen.

Besonders bekannt in Europa sind dabei Voodoo-Rituale, die weniger auf die Verbundenheit mit der Natur setzen und stattdessen meist einen fremden Körper manipulieren soll, mit schwarzmagischem Hintergrund.

Aufgrund der vielen unterschiedlichen Kulturen, die die Rituale hervorgebracht haben, unterschieden sie sich auch deutlich voneinander. Zu erwähnen sei hierbei, dass Voodoo-Rituale nicht immer nur schwarzmagischen Hintergrund haben, wie häufig vermutet.

Wie läuft ein Ritual ab?

Bei fast jedem esoterischen Ritual wird zu Beginn ein Schutzkreis gezogen. Danach werden mithilfe von Magie Kräfte beschworen. Abhängig von der Absicht kommt hierbei Weisse oder Schwarze Magie zum Einsatz.

Letztere zielt bewusst auf eine Manipulation oder negative Einflussnahme auf eine fremde Person ab und kann dieser Schaden zufügen. Aus diesem Grund ist von Schwarzmagie immer abzuraten, denn alles kehrt zu einem zurück.

Weisse Magie dagegen wird zur Rückgewinnung von Energie, Stärke und Kräftigung von positiven Gefühlen genutzt, um beispielsweise Unsicherheiten abzubauen. Auch das hängt mit der kulturellen Herkunft des Rituals zusammen.

Bekannt sind auch Rituale, bei denen Opfergaben erbracht werden, damit sich ein Wunsch erfüllt. Bei solchen Ritualen wird beispielsweise der Natur ein Wesen geopfert, das dazu benötigt wird, um im Gegenzug noch mehr Lebensmittel zu erhalten.

Das müssen keine Tiere sein, sondern geopfert werden können auch natürliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder Körner.

Bei anderen Ritualen wiederum werden Gegenstände geweiht und erhalten dadurch göttliche Energie. Afrikanische Sklaven brachten die Tradition der Mojos mit nach Amerika. Mittlerweile ist das Ritual auf der ganzen Welt verbreitet und findet Anwendung.

Mojos sind Glücksbringer in Form von Stoffbeuteln, die mit verschiedenen natürlichen Substanzen gefüllt und mit einem Voodoo-Zauber geweiht werden. Auch bei anderen Weihritualen in weiteren Kulturen stehen Gegenstände im Mittelpunkt.

Diese gelten danach entweder als Glück bringende Amulette oder schützen vor ungewollten negativen Einflüssen.


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