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Beitrag vom 17.12.2021
Was sind
Samskaras?
In der indischen Philosophie sind sie die differenzierten Eindrücke, die von allen Gedanken, Absichten und Handlungen, die ein Individuum jemals erfahren hat, hinterlassen werden. Sie werden als Kerben oder Rillen im Geist beschrieben, ein innerlicher oder emotionaler Abdruck, die bei der Bildung von Verhaltensmustern mitwirken. Sie liegen unterhalb des normalen Bewusstseins.
Im
Buddhismus bedeuten sie mentale Formation, im
Hinduismus sind sie die Grundlage für die Entwicklung des Karmas und ein Beweis für die
Wiedergeburt.
Manifestierung der Samskaras
Sie entstehen, wenn eine Gedankenwelle im Geist entsteht. Sobald diese das
Bewusstsein verlässt, sinkt sie in das
Unterbewusstsein, wo sie in Form von Samskaras verbleibt.
Sie dienen als Speicher für Erinnerungen, die alle vergangenen Erfahrungen detailliert enthalten. Wenn diese abgerufen werden, geraten sie auf die Ebene des Bewusstseins zurück und je öfter sie wiederholt werden, desto tiefer wird die Furche, was letztlich zur Bildung von Gewohnheiten (darunter auch abhängiges Verhalten) wird.
Im hinduistischen Reinkarnationsglauben wird jeder Mensch mit Samskaras geboren, die sich aus dem früheren Leben in den Geist eingeprägt haben. Die im Leben angesammelten Handlungen werden über die
Manifestationen an zukünftige Wiedergeburten weitergegeben (
Karma).
Sie prägen die moralische und spirituelle Entwicklung und sind die Wurzel von angenehmen, wie auch schlimmen Interpretationen der Erfahrungen. Da sie unsere Wahrnehmung von uns selbst sowie von anderen beeinflussen, ist das Ziel der spirituellen Praxis, sie zu finden und zu stärken und gleichzeitig diejenigen zu eliminieren, die negativ belastet sind und Verhaltensweisen blockieren.
Zielsetzung zur Veränderung
Eine Veränderung der
Samskaras passiert nicht von selbst. Die Absicht verbindet sich mit dem Geist des Unterbewusstseins und informieren es über unsere Wünsche. Legen Sie klar Ihre Intentionen fest, was Sie erreichen wollen.
Selbstdisziplin als Voraussetzung
Der Wunsch nach Veränderung beinhaltet Selbstüberwindung und Anstrengung. Die Versuchung, in alte Gewohnheiten zurückzufallen, ist oft sehr gross. Die gewohnten
Verhaltensmuster erzeugen jedoch nur eine
Illusion von Stabilität und Sicherheit. Doch jedes Mal, wenn Sie es schaffen, sich davon abzuhalten (zum Beispiel eine Zigarette rauchen), negative Samskaras zu wiederholen, stärken Sie Ihren Willen.
Arbeiten Sie jeden Tag daran, Ihre Verhaltensweisen aufzulösen. Stehen Sie beispielsweise am Morgen etwas früher auf, meditieren Sie und konzentrieren Sie sich auf Ihr Vorhaben. Dadurch entsteht eine bewusste Ablenkung negativer Gedanken und
Emotionen. So können Sie der
Anziehungskraft manifestierter Handlungsweisen widerstehen.
Verändern Sie die Impulse
Samskaras aktivieren sich blitzschnell. Diese impulsive Reaktion macht sie manchmal unwiderstehlich. Fussballer überprüfen ihre Leistungen immer in Zeitlupe, um zu sehen, was sie daran hindert, ein höheres Niveau zu erreichen. Auch Sie können das Zeitintervall zwischen dem Impuls und der Aktion verlängern. Durch die Pause schaffen Sie einen Raum zum Nachdenken. Dadurch ist es leichter, zu verstehen, ob unsere Handlungen und Reaktionen durch alte
Manifestationen verursacht werden.
Fragen stellen und Wissen über Samskaras erlangen
Versuchen Sie, zu den Wurzeln Ihres eigenen Ichs zu gelangen, dort sind auch die Wurzeln der Samskaras. Wir erkennen, woher unsere Gedanken, unser Verhalten und unsere Handlungen kommen. Dadurch ändert sich die Einstellung zu allem. Anstatt zu fragen: Warum passiert mir das?, überlegen Sie sich, was Ihnen diese Situation sagt und was Sie daraus lernen können.
Der Verstand reicht oft nicht alleine aus, da Emotionen und Erfahrungen in Form von Spannungen im Körper versiegelt werden.
Meditation und
Yoga sind geeignete Praktiken, in tiefere Bewusstseinsebenen zu gelangen, um sich selbst besser zu verstehen.
Befreien Sie sich von Unsicherheit
Veränderungen bringen meist Unsicherheit oder Furcht mit sich. Es ist einfacher, auf einem bekannten Weg zu laufen, anstatt einen neuen zu wählen. Es liegt in unserer Natur, Unbekanntes zu meiden.
Samskaras wiederholen ständig ihre eigenen Handlungen und beseitigen die Notwendigkeit, Unsicherheiten und wahre Bedürfnisse zuzugeben.
Um alte
Verhaltensmuster zu ändern, müssen wir uns dem Unbekannten stellen. Wenn Sie eine
Beziehung, die nur Leid mit sich bringt, abbrechen wollen, entsteht womöglich Furcht vor dem Alleinsein. Doch tun Sie das nicht, werden Sie mit noch tieferen Problemen konfrontiert.
Versuchen Sie, toleranter mit Ihren Befürchtungen umzugehen, auch wenn dabei unangenehme
Gefühle entstehen. Erleben Sie negative Emotionen, ohne sie zu unterdrücken, und lassen Sie nicht zu, dass sie sich in etwas Vertrautes verwandeln - in Samskaras.
Vision über das zukünftige Leben
Nachdem wir nun wissen, welche Verhaltensweise aus den
Samskaras entstehen, ist es an der Zeit etwas Neues zu schaffen. Stellen Sie sich vor, wie Ihr Leben aussehen soll. Stärken Sie neue Bilder, in die wir Leben einhauchen wollen, visualisieren Sie sie (Farben, Gefühle, Gerüche) und überzeugen Sie sich, dass sie wirklich existieren.
Je mehr Sie mit der
Visualisierung arbeiten, desto realer und erstrebenswerter wird das Bild. Diese Empfindungen erweitern das Bewusstsein und befreien Sie von alten Handlungsweisen, die sich aus Samskaras entwickelten.
Stabilisierung der Praxis
die Versuchung, in ein vergangenes Leben zurückzukehren, entsteht meist in Stresssituationen. Fragen Sie sich, was Sie zurückwirft, und widerstehen Sie den alten Verhaltensweisen. Lassen Sie alte Stereotypen und
Manifestationen hinter sich und betreten den unbekannten Raum.
Der Übergang dorthin mag zwar verunsichernd sein, doch es eröffnet Ihnen ein neues Modell von sich selbst. Gleichzeitig bringt uns die Verbesserung der Auflösung von alten Verhaltensmustern näher dazu, unsere wahre Natur zu verstehen. Seien Sie geduldig mit sich und denken Sie daran, dass das Ergebnis dieser Arbeit alle Mühe wert ist.
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