Sexleben als Single: Trostlos oder aufregend?

Thema: Liebe und Beziehung

Die meisten von uns haben auch grundsätzlich nichts gegen solch eine Zeit der Freiheit. Sich der Ruhe hingeben. Das Alleinsein einfach voll auskosten. Ohne Kompromisse. Mal egoistisch sein und nur an sich denken.

Die Nacht zum Tag machen? Warum nicht.
Keine Lust auf Gesellschaft und einen Tag mal im Bett verbringen? Völlig okay.

Doch wie es eigentlich mit dem Sexleben als Single?
Muss es zwangsläufig trostlos oder kann es auch aufregend sein?

Erotik, Lust und Leidenschaft?
Schliessen sich Single und ein erfülltes Liebesleben aus?

Schauen wir doch mal, was bei Singles wirklich abgeht. Oder eben auch nicht.

Haben Alleinstehende weniger Spass im Bett?

Ein abwechslungsreiches und erfülltes Sexleben bringt nicht nur Spass, sondern soll auch für körperliches und psychisches Wohlbefinden sowie Ausgeglichenheit sorgen.
Laufen Singles dann alle als Häufchen Elend durch die Gegend?

Mag man Statistiken Glauben schenken, so herrscht ziemliche Sexflaute in den Betten der Singles. Vor allem bei Frauen.

Doch haben Singles wirklich weniger Sex als Menschen, die in einer Beziehung leben?
Jain.

Im Allgemeinen haben sie weniger Sex. Aber in direkter Relation zu Paaren in einer Beziehung / Ehe schneiden sie teils etwas besser ab. Denn obwohl ein Pärchen jederzeit zugreifen könnte, lässt die Lust und Leidenschaft meist irgendwann etwas nach. Damit wird das Liebesleben etwas ruhiger.

Einmal im Monat Sex? Selbst das wird nicht von allen Paaren bejaht.
Alleinstehende sind also kein Häufchen Elend.

Wie bringen Singles Pep in ihr Sexleben?

- Gelegenheit macht Sex
Gelegenheitssex ist mittlerweile weit verbreitet. Und bei einem Single spricht ja auch nichts dagegen. Und um einen Sexpartner zu finden, muss man nicht mal zwangsläufig aus dem Haus gehen. Unzählige Online-Portale und Apps bieten die Möglichkeit, ganz unkompliziert vom Sofa aus Kontakt mit dem ONS (One Night Stand) aufzunehmen.

Diese Option kann Schwung ins Sexleben eines Singles bringen, aber nichtsdestotrotz sollte man Vorsicht walten lassen, mit wem man sich trifft und wo man Lust und Leidenschaft auslebt.

Und sich immer bewusst sein, dass das Verlangen nach einem schnellen Nervenkitzel nicht die Oberhand gewinnt. Denn unmerklich kann es passieren, dass man sich in diesem Gefühl verliert, ähnlich wie beispielsweise bei klassischen Rauschmitteln.

- Selbst ist der Single
Vor allem Männer greifen zu dieser Option. Aber immerhin auch etwa 25 % der Frauen peppen unter anderen mit Sextoys ihre Freiheit auf.

- Alternative Formen von Liebe und Beziehung
Nicht jeder ist mit den überlieferten Liebes- und Lebenskonzepten im Einklang. So lässt sich auch ein gewisses Experimentieren bei Singles erkennen. Neugierde oder Langeweile? Der Wunsch nach einem erfüllten Sexleben, gepaart mit persönlicher Freiheit? Vielleicht eine Mischung aus allem.

Erfüllen kann dies beispielsweise das Konzept Mingle (aus dem Englischen mixed & Single). Temporär lebt man in einer beziehungsähnlichen Konstellation, ist aber offiziell Single. Passend für die, die sich Zweisamkeit und Freiheit wünschen.

Ähnlich auch das Modell Freundschaft Plus. Man ist doch sowieso schon befreundet. Mit Lust und Leidenschaft wird das Leben beider etwas abwechslungsreicher. Wichtig ist, dass vorab geklärt wird, dass es um Sex und nicht um eine Beziehung geht. Andernfalls kann es irgendwann zum Bruch der Freundschaft kommen.

Achtung: Sex ist kein Wundermittel

Nach Trennung?
Nach dem Beziehungsaus ist das mit dem Liebesleben so eine Sache. Einerseits ist man frei, kann tun und lassen, was man will. Andererseits ist Vorsicht geboten, wenn man sich schon kurz nach einer Trennung auf ein Abenteuer einlässt. Vielleicht als Ablenkung gedacht, kann dieser Versuch möglicherweise noch mehr Kummer verursachen.

Weil man sich leerer fühlt. Sich wünschte, man hätte es nicht getan. Doch es lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Es ist sinnvoll, es nach der Trennung erst mal langsam angehen zu lassen. Ein heisser Flirt ist durchaus erlaubt. Er muss ja nicht gleich im Bett enden.

Sex mit dem Ex

Grundsätzlich nicht zu empfehlen, auch wenn das Sexleben aufregend und erfüllt war. Und man sich aus dem Alleinsein heraus wieder nach dieser Intimität zurücksehnt. Denn, ob der Spass erfüllt und zufrieden macht, sei dahingestellt.

Jedem das Seine

Die Zeiten, wo Neu-Singles noch mit Mitleid und tröstenden Worten überschüttet wurden, sind längst vorbei. Man wird nicht traurig beäugt, wenn man mal (wieder) alleine durchs Leben geht. Das Gesellschaftsbild hat sich gewandelt. Ebenso der Wunsch nach Eigenständigkeit. Und beide Geschlechter haben ein zunehmend ausgeprägtes Selbstbewusstsein. Denn häufig mangelt es nicht an Angeboten. Genau genommen wählen viele das Single-Dasein bewusst für sich selbst.

Und so ist etwa ein Drittel der Singles zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit ihrem Sexleben. Und etwas weniger als die Hälfte bezeichnet das Liebesleben durchaus als abwechslungsreich. Letztendlich liegt es wohl immer im Auge des Betrachters, genau wie in einer Beziehung auch.

Das persönliche Wohlfühlen ist, was zählt. Das Ausleben von Sex ist eines der Grundbedürfnisse, die jeder ganz unterschiedlich erfüllt.

Als Single dürfen wir uns unabhängig machen von Statistiken und dem, was Freunde oder Bekannte vorleben.



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