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Beitrag vom 13.07.2020
Umfragen zufolge gehen viele Menschen lieber den Weg der
Sicherheit, als ein
Risiko einzugehen. Höchstens gedanklich begeben sie sich auf Abwege.
Einige nehmen wiederum den eleganten
Mittelweg und wägen Sicherheit oder Risiko je nach Situation ab. So wagen sie sich zumindest hin und wieder aus ihrer
Komfortzone heraus.
Doch es lassen sich auch Menschen finden, die fast so etwas wie (Dauer-)Abenteurer und durchaus risikofreudig sind.
Hängt es immer vom jeweiligen Naturell der Person ab, oder spielt auch die Erziehung und der soziale Einfluss der Umgebung eine Rolle? Welche Einstellung ist denn nun die richtige? Oder gibt es keine pauschale Antwort dafür?
Das Leben ist, was wir daraus machen
Im Laufe unseres Lebens werden wir von unseren Eltern und Angehörigen, der Schule und unserem sozialen Umfeld geprägt. Erfahrungen und Erlebnisse begleiten die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Während einige das Konstrukt ihrer Eltern beispielsweise als erstrebenswert ansehen, können sich andere solch einen Weg für sich nicht vorstellen.
Steht das Sicherheitsdenken familiär geprägt im Vordergrund, wird die vorgelebte Lebensphilosophie häufig zum eigenen Leitgedanken und auch grösstenteils übernommen. Geradlinigkeit statt ausprobieren. Karriere, Haus, Kind und Hund. Jeder setzt dabei natürlich seine ganz eigenen Prioritäten. Letztendlich geht es darum, die persönlichen Ziele so risikolos wie möglich zu erreichen.
Auf irgendeine Art und Weise tritt man quasi in die Fussstapfen seiner Eltern. Das Leben ist vorgeplant und die
Zukunft scheint in trockenen Tüchern.
Doch nicht jeder will sich wie selbstverständlich in das Hamsterrad des Lebens begeben. In diesem Fall scheint die Sicherheit nicht so erstrebenswert. Sie mag zwar für Gelassenheit sorgen, verspricht aber auch irgendwie Eintönigkeit und Langweile.
Dann doch eher schon der Mittelweg, zumindest für den Anfang. Ein gewisses Risiko einzugehen, erscheint verlockender. Wer weiss, was das Leben so alles bringt und wohin es einen treibt? Ein kleiner oder auch grosser Abenteurer sein. Man braucht nicht für alles einen Plan. Oder doch?
Ist Gelassenheit wirklich alles im Leben?
Mit dem Wunsch ruhiger und ohne
Risiko durchs
Leben gehen, frei von Existenz- oder Zukunftssorgen bewegen wir uns innerhalb unserer
Komfortzone. Sie symbolisiert
Sicherheit und ruhigeres Fahrwasser. Und gibt einem das Gefühl, Kontrolle über sein Leben zu haben und es zum grossen Teil planbar zu machen.
Doch ist das Leben wirklich so? Und leben wir tatsächlich, wenn alles festgelegt ist? Wenn wir meinen, alles kontrollieren zu müssen / können? Und ist es nicht vielmehr ein gewisses Risiko, dass es möglich macht, Ziele zu erreichen und Wünsche oder Träume wahr werden zu lassen? Uns bei der Weiterentwicklung und beim Wachstum hilft?
Mut zum Risiko wird meistens belohnt
Wenn Du die falsche Frage stellst, spielt es nicht ansatzweise eine Rolle, wie die Antwort ausfällt.
Gehen wir schon mit der Fragestellung in eine negative Richtung, haben wir diese eigentlich in dem Moment schon verneint, da auch die Antwort zwangsläufig nicht positiv ausfallen wird. Ein Ansatz, mit dem häufig aus der Komfortzone heraus agiert wird.
Der
Mittelweg, wenn man es so nennen kann, könnte ein gesundes Verhältnis zwischen Sicherheit und Risiko sein. Oftmals sind die spontanen Entscheidungen die besten überhaupt.
Wenn unser Herz uns sagt, dass das genauso richtig ist, sollten wir es tun, auch wenn unsere Umgebung anderer Meinung ist. Denn im Nachhinein stellt sich in den meisten Fällen heraus, dass dies der richtige Weg war. Oder eben auch, gewesen wäre.
Sich in seiner Komfortzone zu bewegen, mag durchaus für Gelassenheit sorgen. Doch wenn wir im Leben weiterkommen wollen, bedeutet dies zwangsläufig Veränderung, und zwar stetig. Gehen wir nicht ein gewisses Risiko ein, können wir nicht lernen und uns nicht weiterentwickeln. Und irgendwann kommen wir an einen Punkt, wo wir selbst nicht aktiv agieren, sondern einfach nur noch reagieren.
Warum nicht mal neue Wege gehen?
Wenn das Sicherheitsdenken sich quasi wie ein roter Faden durchs
Leben zieht, ist es gar nicht so einfach, sich aus diesem Fahrwasser zu befreien. Denn es bedeutet, die altbekannten Pfade zu verlassen.
Sich abseits der Hauptstrasse zu bewegen, Abzweigungen zu nehmen, ohne zu wissen, ob sie möglicherweise erst mal in einer Sackgasse enden. Weil wir eine kleine Schneise übersehen haben.
Ein langsames Herantasten kann eine Veränderung bewirken. Vermutlich nicht von heute auf morgen, da die Unsicherheit sich immer wieder zu Worte melden wird; man dem Bauch- oder Herzensgefühl Redeverbot erteilt, damit man endlich zur Ruhe kommt. Unbewusst in sein altes Schema verfällt. Zudem besteht die Gefahr, sich noch stark von aussen beeinflussen zu lassen.
Doch in kleinen Schritten ist es möglich. Auch kann es hilfreich sein, diesen
Mittelweg nicht alleine zu beschreiten. Sich von einem Coach oder Berater begleiten zu lassen. Ein neues Terrain kann durchaus Furcht verbreiten.
Das Risiko eingehen, dass es wunderbar wird
Und selbst, wenn es nicht gleich beim ersten Mal klappt, nicht einfach den Kopf in den Sand stecken. Scheitern tut niemand gerne. Doch entscheidend ist es letztendlich, wie wir mit dem Scheitern umgehen.
Wie heisst es doch: Aufstehen, Staub abklopfen, Krönchen richten und weiterlaufen. Wenn wir meinen, es alleine nicht zu schaffen, suchen wir uns jemanden, der uns liebevoll in den Allerwertesten tritt, uns die Richtung weist und vielleicht auch ein Stück begleitet.
Denn
Risiko bedeutet nicht nur, aktiv zu werden und die so vertraute
Komfortzone zu verlassen. Es bedeutet auch, lebendig zu sein, zu erfahren, zu wachsen und zu verändern. Auf sein Herz und seinen Bauch zu hören, auch wenn andere es für verrückt halten.
Sein
Leben in die eigene Hand zu nehmen, manchmal eben auch ohne Netz und doppelten Boden.
Wenn wir es nicht versuchen, werden wir niemals wissen, ob wir es hätten schaffen können.
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