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Beitrag vom 14.03.2018
Wohl die meisten Erwachsenen können ein Lied davon singen, wenn es um die verschiedenen Stressfaktoren in ihrem Leben geht. Doch auch bei Kindern und Jugendlichen ist
Stressbewältigung zunehmend ein Thema, da die eigentlich so schöne und intakte Welt, wie wir sie vielleicht selbst aus unserer
Kinder-/ Jugendzeit kennen, längst nicht mehr existiert.
Sie ist der Schnelllebigkeit und den ständigen Veränderungen gewichen und letztendlich nichts anderes als eine abgeschwächte Form des wahren Lebens als Erwachsener. Leider gibt es auch hier kein Patentrezept, jedoch einige Möglichkeiten im Bereich
Stress-Management, die für eine
Entschleunigung und einen Ausgleich sorgen können.
Im Wandel der Zeit
In unseren Breitengraden wird davon ausgegangen, dass etwa 15 Prozent der
Kinder und knapp 20 Prozent der Jugendlichen unter deutlich hohem Stress leiden. Die meisten Kinder und Jugendlichen nehmen an, dass sie nichts gegen ihren Stress unternehmen können und das Wort
Stress-Management ist ein Fremdwort für sie. Bemerken die Eltern das erhöhte Stresslevel nicht, kann dies weitere Problematiken nach sich ziehen und auf Dauer die Betroffenen auch angeschlagen machen.
Wie sah der Alltag bei Kindern und Jugendlichen damals aus und wie ist er heute gestaltet?
Früher: gemeinsames Frühstück, Schultag, Mittagessen, Hausaufgaben, an die frische Luft mit Freunden oder einem Hobby nachgehen, Abendessen, vor dem Schlafengehen lesen.
Heute: Snack vom Kiosk, in Pausen wird das Smartphone genutzt, Hamburger oder Döner im nächsten Imbiss, Chillen mit Freunden, schnelles Abendessen (oft alleine), Spielen mit dem Smartphone.
Zugegebenermassen sind beide Darstellungen teils ein wenig überspitzt und nicht auf das Leben jeden Kindes oder Jugendlichen zutreffend. Doch tatsächlich hat sich nicht nur das Leben der Erwachsenen, sondern auch das von Kindern und Jugendlichen über die Zeit massgeblich verändert.
In vielen Fällen tun die Doppelbelastung oder auch die hohen Ansprüche der Eltern ihr übriges dazu. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass Eltern oftmals gar nicht merken, wie sehr ihre Kinder unter Stress stehen. Dabei sind
Entschleunigung und eine Balance dringend nötig.
Ursachen und Anzeichen von Stress
Mögliche Stressfaktoren bei Kindern und Jugendlichen:
- Leistungsdruck in der Schule
- Lernprobleme
- Mobbing
- überfüllter Terminkalender
- jüngere Geschwister
- stundenlanges Sitzen vor dem PC, Fernseher oder Spielkonsole
- familiäre Differenzen/Streitereien
- kritische Lebensereignisse
- Unsicherheiten
- Unzufriedenheit mit sich selbst
In einigen Fällen kann es auch zu einem Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren kommen, die das Stresslevel dann natürlich um einiges erhöhen.
Anzeichen für Stress bei Kindern und Jugendlichen können sich auf ganz verschiedene Art und Weise bemerkbar machen. So zum einen körperliche Anzeichen wie zum Beispiel Kopf- und Bauchschmerzen, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Herzklopfen, Unruhe oder Verspannungen. Auf der anderen Seite aber auch mentale Anzeichen wie das Entwickeln von Beklemmungen, zunehmende Erschöpfung oder aggressives Verhalten.
Stress-Management bei Kindern und Jugendlichen
Basis der
Stressbewältigung ist die Wahrnehmung durch die Eltern: Definition des Problems/der Probleme für das erhöhte Stresslevel, Suche nach Lösungen, Entscheidungsfindung, Aktionsplanung und praktische Umsetzung, zusätzliche Unterstützung je nach Situation ins Auge fassen.
Lösungsansätze eigener Aktivitäten im persönlichen Umfeld für die richtige Balance sind unter anderem:
Freie Zeit für selbst gewählte Aktivitäten, genügend Zeit zur Erholung, regelmässige Bewegung, privater Rückzugsort, genügend Schlaf, gesunde Ernährung, feste Strukturen im Alltag -
Rituale, wie gemeinsame Abendessen oder Lesen vor dem Schlafengehen, für Sicherheit sorgen, Einbinden der
Kinder und Jugendlichen in die alltäglichen Abläufe, ohne zu viel aufzubürden, Selbstvertrauen stärken und genügend Zeit, damit das Kind/der Jugendliche einen Ansprechpartner hat.
Jede Generation hat ihre Probleme und auch die äusseren Einflüsse haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Nicht immer kann eine sorglose Kindheit gewährleistet werden. Doch geht es darum, Kinder oder Jugendliche im Hinblick auf den auf sie einwirkenden Stress, zu entlasten. Dann liegt es an der Aktivität, die für
Entschleunigung und Balance im Leben sorgt, um eine Veränderung herbeizuführen.
Nicht immer lassen sich die verschiedenen Stressfaktoren so einfach abschwächen oder ganz ausschalten, womit es schwierig ist, den Stress in den Griff zu bekommen. Neben der Eigeninitiative der Betroffenen geht es natürlich auch um das persönliche Umfeld, welches in die Stressbewältigung mit eingebunden werden muss.
Auch bei Kindern und Jugendlichen stehen verschiedene Methoden der Stressbewältigung zur Auswahl, die neben den eigenen und familiären Aktivitäten passende Unterstützung bieten können. So zum Beispiel spezielles
Coaching für das Erlernen von Entspannungstechniken und Antistress-Massnahmen.
Viele Berater oder Experten haben sich genau auf diese Zielgruppe spezialisiert und können dann auch den Eltern und Geschwistern als Ratgeber zur Seite stehen, um gemeinsam erfolgreich im
Stress-Management zu sein. Beispielsweise kann eine persönliche und auf die Situation abgestimmte
Lebensberatung die wichtigen Schritte der Veränderung positiv unterstützen.
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