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Beitrag vom 03.10.2019
Als systemische Beratung wird eine alternative Methode beschrieben, bei der nicht der Mensch an sich als
Problem angesehen wird, sondern vielmehr dessen gesamtes soziale Umfeld betrachtet wird. Dieses Umfeld wird hier als
System angesehen, in welchem man bei der Beratung auf Problemsuche geht.
Dabei können Schwierigkeiten, Probleme in der Familie, im Freundeskreis oder auch in der Schule oder im Arbeitsumfeld Ursache sein. Diese gilt es hierbei zu erkennen und im weiteren Verlauf aufzulösen.
Was genau ist die systemische Beratung?
Die systemische Beratung basiert darauf, dass jede einzelne Person als ein Teil seines persönlichen Systems, also seines Umfeldes angesehen wird. Dabei sind alle Personen, die sich in diesem
System befinden, miteinander verbunden und stehen im Zusammenhang zueinander.
Liegen problematische Beziehungen innerhalb des Systems vor, wirken sich diese auf alle Personen im unmittelbaren Umfeld aus. Durch Probleme in der Kommunikation etwa oder zerrüttete Beziehungen, kann das psychische Wohlbefinden von einzelnen Teilen des Systems geschädigt werden.
Ausgehend davon, dass jedes
Problem, jeder Widerstand im System eines Menschen auch einen bestimmten Zweck erfüllt, ist die systemische Beratung nicht darauf ausgelegt, die Widerstände im Einzelnen zu finden.
Wie funktioniert die systemische Beratung?
Da man davon ausgeht, dass jeder Mensch im Grunde selbst eine Lösung für jedes
Problem finden kann, arbeiten systemische Berater mit den vorhandenen Ressourcen und nach den Wünschen und Bedürfnissen der jeweiligen Person.
Man könnte sagen, dass der Ratsuchende von seinem Berater an die Hand genommen wird. Während eines Gesprächs werden die im Klienten bereits vorhandenen Fähigkeiten ermittelt und, was er imstande ist zu geben, um das vorhandene Problem zu lösen. Ziel hierbei ist es, dass der Klient eigenverantwortlich und vor allem auf individuelle Art und Weise eine Lösung für das Problem entwickeln kann.
Die systemische Beratung stellt vor allem die Unvoreingenommenheit, das Anerkennen sowie Einfühlungsvermögen und Akzeptanz gegenüber dem Ratsuchenden in den Vordergrund. Da jede Person eine andere Wirklichkeit beziehungsweise Realität erlebt, richtet sich die systemische Beratung genau nach diesem individuellen Bedürfnis für die Problemlösung.
Wie genau wird vorgegangen?
Bei der systemischen Beratung wird vor allem auch auf das soziale Umfeld des Ratsuchenden eingegangen und dieses mit berücksichtigt. Wichtig ist hier der familiäre Hintergrund einer Person. Wie diese miteinander umgehen und wie die Muster bestimmter Verhaltensweisen miteinander aussehen.
Man weiss nämlich, dass das familiäre Miteinander während dem Aufwachsen eine Rolle dabei spielt, wie sich der Mensch im Erwachsenenalter selbst wahrnimmt. Nicht zuletzt deswegen werden die engsten Bezugspersonen eines Klienten teilweise in Beratungsprozesse mit einbezogen.
Die systemische Beratung ist eine Form der Familienberatung, aus der sie auch entstanden ist. Daher nennt man sie auch häufig Systemische Familienberatung. Doch systemische Berater berücksichtigen hierbei nicht nur die familiären Problematiken, sondern alle Beziehungen, in die ein Klient verwickelt ist. Es werden also auch Liebesbeziehungen, Beziehungen zu Kollegen(-innen) oder Freunden näher betrachtet und erforscht.
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