Beitrag vom 16.07.2017
Die Zeit hat sich verändert. Haben wir uns verändert? Einerseits ist unser Leben von Fortschritt und Innovation geprägt, die unser Leben vermeintlich einfacher machen, und andererseits ist es anspruchsvoll, hektisch und teils unsicher geworden. Tagtäglich werden wir mit Eindrücken und
Emotionen überschüttet, müssen Entscheidungen treffen und haben oft kaum Zeit für uns selbst.
Eigentlich stehen wir unter Dauerstrom und kommen nur beim Schlafen zur Ruhe - ja und nein. Denn in der Nacht träumen wir alle, auch wenn uns dies nicht in Erinnerung bleibt.
Man könnte sagen,
Träume sind ein Automatismus wie Atmen, Denken und Schlafen, also ein fester Bestandteil unseres Lebens. Somit geht auch in der Nacht unser Leben auf eine bestimmte Art und Weise weiter. Das hektische Drumherum macht es uns nicht immer einfach, den Zugang zu den nächtlichen Erlebnissen zu erhalten, doch manchmal können uns genau diese wichtigen Antworten oder Impulse liefern.
Um diese zu erkennen, heisst es sich bewusst mit den Träumen auseinanderzusetzen. Hier kann die
Traumdeutung den Schleier lüften. Dabei wird sich der sogenannten
Traumsymbole bedient.
Träume und Traumdeutung
Ein Traum gilt als psychische Aktivität eines Menschen während des Schlafens, welche zumeist von intensiven Emotionen oder lebhaften Bildern begleitet ist. Sind diese angstauslösend und erschreckend, dann wird von Albträumen gesprochen. Den Gegensatz dazu bilden die Tagträume, wobei im wachen Bewusstseinszustand Fantasien und Visionen erlebt werden.
Träume und deren Deutung hatten schon im Altertum eine zentrale Stellung in Bezug auf die
Zukunft und das
Schicksal der menschlichen Existenz.
Traumdeutung wird auch als Oneirologie bezeichnet. Hierbei wird versucht, das Erlebte zu interpretieren.
Dessen Ursprung soll auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückgehen. Wichtige Namen sind hier beispielsweise
Sigmund Freud, Carl Gustav Jung, Alfred Adler und Erich Fromm, die in ganz unterschiedlicher Art und Weise Mitbegründer der modernen Traumdeutung waren.
Träume werden als der verborgene Teil unserer Identität bezeichnet. Sie sollen zudem
Botschaften der Seele sein, die wichtig für uns sind. Früher wie heute geht von ihnen eine gewisse Faszination aus. Und so ist dies auch ein Thema, dem sich die Forschung widmet. Hirnscans, Analysen und Traumdatenbanken sind nur ein Teil des Ganzen.
Traumforscher treffen dabei immer wieder auf ein Mysterium, dass sie zu lösen versuchen. Tatsächlich stellt sich bei der Forschung ein grundlegendes Problem, eine unmittelbare Beobachtung des Traums ist nicht möglich. Die Traumforschung geht so in verschiedene Richtungen und verfolgt unterschiedliche Ansätze.
Forschung in der Welt der Träume
Psychologisch - Neurobiologisch: EEG (Messung der Hirnströme), Aufzeigen von Schlafphasen des Gehirns und beteiligter Hirnstrukturen, Erforschung von Atmung, Herzrhythmus und Hautleitfähigkeit
Sichtbares Schlafverhalten: Beobachten von Bewegungen und Veränderungen der Schlafpositionen, Muskelzuckungen, Augenbewegungen
Experimentell - Psychologisch: Untersuchung im Schlaflabor in Bezug auf Schlafwandel, Schlafentzug, gezieltes Aufwecken und Klarträume, Auswirkungen von Ereignissen und äußeren Reizeinwirkungen auf das Träumen und umgekehrt von Träumen auf den Wachzustand
Träume werden in allen Schlafphasen (Einschlafen REM, NREM, Aufwachen) erlebt, woraus sich die verschiedenen Traumtypen ergeben. Inhaltlich können sie sowohl realen Dingen des Lebens entsprechen, aber auch von Dingen und Ereignissen handeln, die in der Realität unwahrscheinlich oder theoretisch sogar unmöglich sind.
Verschiedenen Studien zufolge nehmen verschiedene Faktoren Einfluss auf unsere Traumwelt, wie beispielsweise tägliche Erlebnisse, Situationen oder Tätigkeiten und damit verbundene Emotionen. Aber auch Reize, die während des Schlafens auf die menschlichen Sinnesorgane einwirken, wie zum Beispiel ein laufender Fernseher, vorbeifahrende Autos, das Klingeln des Weckers oder aber auch körperliche Empfindungen wie Durst, Hunger oder Harndrang gehören dazu.
Die Trauminhalte selbst können sich wiederum auf körperliche Funktionen auswirken, wie beispielsweise die Atmung, Herzfrequenz oder Augenbewegungen. Des Weiteren sind je nach Traum Begleiterscheinungen wie weinen, sprechen, Bewegungen von Armen und Beinen oder Muskelanspannungen in Form dem Ballen einer Faust, nicht unüblich.
Weitere Ansätze der Traumforschung
Zwillinge und ihre
Träume - Verschiedene wissenschaftliche Experimente deuten darauf hin, dass bei eineiigen Zwillingen die Traumphasen nach demselben Muster hinsichtlich Auftreten und Dauer verlaufen und dementsprechend deutlich ausgeprägter als bei normalen Geschwistern sind. Es wird davon ausgegangen, dass die Hirnregion, die für die Kontrolle der Traumzustände zuständig ist, vom jeweiligen Erbmaterial gesteuert wird.
Kinder und ihre Träume - Laut verschiedenen Untersuchungen entwickeln sich die Traumphasen parallel mit der Entwicklung des Gehirns. Je älter Kinder werden, umso kürzer werden diese Phasen im Vergleich zu ihrer Schlafenszeit. Bei Babys sind es 75 Prozent, mit fünf Jahren etwa 30 Prozent und bei Jugendlichen etwa 20 Prozent, was dem Wert eines durchschnittlichen Erwachsenen entspricht. Auch verändern sich die Trauminhalte mit dem Alter. Kleinere Kinder träumen häufig von Tieren, im Erwachsenenalter beträgt der Anteil weniger als acht Prozent.
Tiere und Träume - Wer ein Tier hat, wird es wohl schon oftmals mitbekommen haben, wie Hunde und
Katzen zum Beispiel ihre Pfoten so bewegen, als würden sie laufen, unregelmäßig atmen, bestimmte Laute von sich geben und/oder eine deutliche Mimik zeigen. Es wird davon ausgegangen, dass sie möglicherweise Erinnerungen verarbeiten, die sich allerdings nicht auf einen bestimmten Zeitraum beziehen. Tatsächlich gibt es hierbei eine Ausnahme, sozusagen einen Nicht-Träumer, nämlich den Delfin. Dieser schläft in der Tat immer nur mit einer Gehirnhälfte.
Warum kann das Deuten von Träumen sinnvoll sein?
Es heisst,
Träume sind
Botschaften der Seele, die Brücke und ein Spiegel unseres tiefsten Inneren und dessen, was uns beschäftigt und bewegt. So können sich Probleme oder Antworten auf Fragen offenbaren, wir können zur Selbsterkenntnis gelangen oder neue Möglichkeiten entdecken.
Sie können aber beispielsweise auch Dinge aus der
Vergangenheit enthüllen oder mögliche Entwicklungen der Zukunft offenbaren. Neue Sichtweisen oder originelle Eingebungen unterstützen.
Traumsymbole, können aber auch eine Warnung vor möglichen Gefahren sein.
Die Deutung der Traumsymbole und die damit verbundenen Informationen können uns als eine Art Wegweiser dienlich sein. Sie können Ratgeber bei unserer Entwicklung auf seelischer und geistiger Ebene sein. Etwaige Unsicherheiten und Schwächen erkennbar machen. Oftmals erweisen sie sich als wertvolle Entscheidungshilfe.
Als Botschaften der Seele können sie möglicherweise der Begleiter auf unserem ganz persönlichen Weg sein. Vielleicht können wir mithilfe der
Traumdeutung so auch unser Leben neu gestalten oder zumindest ein Stück weit bereichern. Probieren geht über Studieren.
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