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Beitrag vom 25.05.2017
Wir alle träumen. Mal abgesehen von den Tagträumen, denen wir uns gelegentlich hingeben, träumen wir hauptsächlich in der Nacht. Selbst wenn wir uns nicht immer und im Detail daran erinnern können. Sozusagen ein Automatismus im Leben eines jeden Menschen.
Etwa 20 Prozent der gesamten Schlafzeit in der Nacht sind von Träumen gefüllt. Einige Menschen beschäftigen sich mehr, andere weniger mit ihnen. Manche messen ihnen eine gewisse Wichtigkeit bei und bedienen sich der
Traumdeutung, anderen hingegen erscheinen sie ohne jegliche Bedeutung.
Der Schlaf selbst wird in der heutigen Zeit von vielen Menschen als Zeit der Unproduktivität gesehen, ganz im Gegensatz zu der Realität und den Ereignissen des Alltags.
Doch was steckt nun dahinter?
Traumdeutung und Geist- und Seelenarbeit
Viele gehen davon aus, dass
Träume eine Art geheimes Tor darstellen, wodurch das
Bewusstsein von der Gefühlswelt wichtige
Botschaften erhalten kann, um im Wachzustand das emotionale Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig eröffnet sich die Möglichkeit Problematiken zu be- und verarbeiten, die wir tagsüber bewusst nicht angehen, sondern sie vielmehr in gewisser Weise unter den Teppich kehren.
Träume können somit einen Weg bieten, Empfindungen und
Gefühle loszulassen, die am Tag nicht verarbeitet oder ausgelebt wurden. Es gibt eine Vielzahl von Personen, die sich nachweislich in den letzten guten 150 Jahren mit dem Thema Traumforschung beziehungsweise mit der Traumdeutung beschäftigt haben.
Sigmund Freud - Kulturtheoretiker und Neurologe aus Österreich, 1856 - 1939, gilt als Begründer der geistigen und seelischen Analyse. Über die Zeit entwickelte er seine eigene Methode mit der Bezeichnung Freie Assoziation der Ideen. Seine Annahme war, dass Träume eine Form der
Wunscherfüllung oder der Triebunterdrückung oder gar von beidem seien. Unter ihrer Oberfläche enthalten sie Botschaften oder Codes, die es zu entdecken, zu entschlüsseln und zu interpretieren gilt.
Carl Gustav Jung - meist C. G. Jung genannt, ein Psychiater aus der Schweiz, 1875 - 1961, zudem Begründer der Analytischen Psychologie. Als ehemaliger Schüler von Sigmund Freud war ihm das Thema
Deutung von Träumen nicht unbekannt, allerdings fand er dessen Traumdeutungsansatz zu eng angesetzt. Seiner Meinung nach konnte ein bestimmter Gegenstand, der im Traum erscheint, auch wirklich das sein, was er war.
Er sah den Traum als eine Art Abbild der inneren Wirklichkeit der Person. Auch war er überzeugt, dass das Unbewusste in zwei Schichten unterteilt sei - in das persönliche und das kollektive Unbewusste. Sogenannte Traumserien hielt er sehr bedeutsam, da sich häufig erst dadurch die eigentliche Thematik der Träume offenbaren würden.
Alfred Adler - Arzt und Psychotherapeut aus Österreich, 1870 - 1937, gilt auch als Begründer der Individualpsychologie. Auch er ging mit der These von Freud nicht konform. Er brachte Träume eher in den Zusammenhang von Wunschdenken und Wunscherfüllung. Beeinflusst werden sie vom Geltungsstreben der jeweiligen Person.
Erich Fromm - ein deutsch-amerikanischer Philosoph, Sozialpsychologe und Psychoanalytiker, 1900 - 1980, gilt auch heute noch als einflussreicher Denker des 20. Jahrhunderts. Er vertrat die Meinung, dass die Symbolsprache der Träume, die universale aber in Vergessenheit geratene Sprache war, aus der alle anderen Sprachen hergeleitet wurden.
Konventionelle, universale und zufällige
Symbole waren die drei Kategorien, in der er die
Traumsymbole einteilte. Fromm sah das Träumen als kreativen Vorgang, als Ausdruck der wichtigsten und höchsten seelischen Vorgänge, als bedeutsame und sinnvolle Äusserung der Gefühlswelt.
Auch heute noch gibt es zahlreiche Philosophen, Psychologen und Wissenschaftler, die sich mit der Deutung von Träumen beschäftigen. Tatsächlich bedeutet die Traumforschung auch, immer mal wieder vor ein Rätsel gestellt zu werden.
Traumsymbole in Hülle und Fülle
Wer kennt das nicht? Wir laufen über blühende Wiesen, kämpfen mit irgendetwas oder irgendjemanden, treffen auf geliebte Menschen oder finden uns in Situationen wieder, die uns irgendwie absurd erscheinen. Nicht immer erinnern wir uns am Morgen danach, an den Traum oder aber wir träumen immer wieder ähnliche Dinge, die uns dann tatsächlich auch eine Zeit lang beschäftigen.
Tatsächlich gibt es eine Vielzahl von Traumsymbolen, die
Träume erklären und somit Hinweise offenbaren sollen. Für die
Deutung von Träumen gibt es verschiedene Ansätze, die Aussagen ähneln sich allerdings sehr stark.
Nachfolgend ein paar Beispiele für häufige
Traumsymbole:
Abgrund / Tiefe - kann auf eine unüberwindbare Kluft oder auf eine drohende Gefahr von innen / aussen hindeuten
Furcht - kann auch fehlendes Vertrauen in den eigenen Plan des Lebens hinweisen
Berg - kann für eine gute Gelegenheit oder ein erreichbares Ziel stehen, kann aber auch ein Hindernis darstellen
Chaos - könnte auf einen gerade aktiven Prozess der Lebenserneuerung hindeuten
Fliegen - kann darauf hindeuten, sich ausserhalb der Grenzen der physischen Möglichkeiten zu bewegen
Himmel - deutet auf Freiheit und Erfolg hin
Laufen - kann auf Unsicherheit oder Furcht vor einer Erfahrung oder Situation hindeuten
Sand - könnte auf eine Veränderung hindeuten oder eine
Illusion hinweisen
Sonnenblume - steht für Freude, Vergnügen und das Leben umarmen
Wiese - steht für Ausgeglichenheit und geistige
HarmonieEine Entdeckungsreise, die sich lohnen kann
Oftmals wird auch von der geheimen Kraft der
Träume gesprochen. Doch was steckt dahinter? Es heisst, dass die in den Träumen enthaltenen
Botschaften auch die Sprache der Seele sind. Sie können beispielsweise Dinge der
Vergangenheit offenbaren oder Tendenzen der
Zukunft aufzeigen, für kreative Inspiration sorgen oder vor möglichen Gefahren warnen.
Träume gelten als eine Brücke zu unserem tiefsten Inneren. Hier lassen sich wichtige Antworten finden, um so zur Selbsterkenntnis zu gelangen. Wir können so Informationen oder Botschaften erhalten, die sich nicht in irgendwelchen Lehren finden lassen, da diese eng mit unseren Lebensmustern, Gefühlen und eben auch Träumen verbunden sind.
Die
Deutung von Träumen kann also durchaus Sinn machen. Die Informationen der
Traumsymbole können unter anderem bei der geistigen und seelischen Entwicklung hilfreich sein, Perspektiven und Potenziale aufzeigen, mögliche Schwächen entschlüsseln und offenbaren oder eine Entscheidungshilfe darstellen. Träume können uns so unseren ganz persönlichen Weg weisen, wenn wir uns dafür öffnen. Einen Versuch ist es aber wohl durchaus wert.
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