Traumdeutung - Sigmund Freud und seine Theorien der Traumarbeit

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Beitrag vom 10.07.2018

Traumdeutung - Sigmund Freud und seine Theorien der Traumarbeit

Es gibt Nächte, da schlafen wir gefühlt wie ein Stein. In anderen wälzen wir uns Ewigkeiten unruhig hin und her oder wachen immer wieder mit einem komischen Gefühl plötzlich auf. Und dann sind da noch die Nächte, in denen wir etwas Bestimmtes geträumt haben und uns auch ganz oder zumindest in Bruchstücken daran erinnern können.
Manchmal beschäftigen uns unsere Träume mehr, manchmal gehen sie nach kurzer Zeit schon wieder verloren. Häufig kann es auch passieren, dass wir für eine bestimmte Zeit immer wieder ähnliche Trauminhalte haben. Auch dann machen wir uns zumeist nur kurz darüber Gedanken.

Tatsächlich liegt es wohl als Erkenntnis auf der Hand, dass wir uns gegen Träume nicht wehren können. In früheren Zeiten sagte man in Verbindung mit Träumen häufig: Ich wurde geträumt oder mir träumte.

Die Deutung von Träumen ist kein neuzeitliches Phänomen. Jedoch hat sich die Traumdeutung über die Jahre weiterentwickelt und der Zeit angepasst. So lassen sich mittlerweile verschiedene Deutungsansätze von Träumen finden in Bezug auf Trauminhalte beziehungsweise ein Traumsymbol.

Ein Name ist trotzdem in diesem Bereich fest verankert, Sigmund Freud. Auch wenn er nicht als erster das Geheimnis des Traumes entdeckte, so wird ihm doch ein grosser Verdienst im Bereich der Traumarbeit zugesprochen.

Rund um die Persönlichkeit Sigmund Freud und seine Verdienste

Sigmund Freud (1856-1939) gilt heute als der bekannteste Traumdeuter der Welt. Er machte sich mit der Entdeckung der enormen Bedeutung des Unbewussten und dessen Beschreibung einen Namen. Damit verbunden lieferte er auch neues und interessantes Wissen zum Thema Sexualität. Es ist ein Stück weit sein Verdienst, dass er bei den Menschen das Bewusstsein für die intensive, verdrängte und verkappte sexuelle Libido geschaffen hat, welche durchaus viel stärker und öfter tätig ist, als in den Gedanken der Menschen verankert.

Nach einem Medizinstudium in Wien begann Freud bald darauf, sein Interesse auf andere Aspekte auszurichten. Seelische Probleme, die mit keinem organischen Befund einhergingen, sowie auch die Hypnose rückten in seinen Fokus. Er begann in der Seelenarbeit tätig zu werden. Das Buch Traumdeutung gilt als eines seiner wichtigsten Werke und erschien im Jahre 1900.

Etwa zwei Jahre später war er an der Wiener Universität als Professor für Neuropathologie zu finden. Basierend auf der Produktion des Unbewussten, befasste er sich in seinen Schriften mit der Analyse des Seelischen eines Menschen. Den Goethepreis erhielt er im Jahre 1930 für seinen guten Stil in der Literatur.

Sigmund Freud kam im Laufe der Zeit zu der Erkenntnis, dass er nicht noch einmal Psychologie als Studienfach wählen, sondern sich für den Bereich Parapsychologie entscheiden würde. Als Forscher sprach er nicht von der Seele eines Menschen, sondern vom psychischen Apparat, er mass der menschlichen Vernunft keine Hauptrolle bei und Religion setzte er ins Verhältnis zu einer Vaterfigur und deren infantiler Abhängigkeit.

Der bleibende Verdienst Freuds liegt in der Entdeckung, von welcher Bedeutung das Unbewusste ist, als der eigentliche Motivator menschlicher Handlungen. Zu vernachlässigen seien die Begründungen für Taten und Motive. Als eine weitere besondere Leistung von Sigmund Freud wird die Beobachtung und Beschreibung des Ablaufs der Traumproduktion gesehen.

Traumdeutung nach Freud

Der Deutung von Träumen nach Freud liegt eine freie Assoziationskette zugrunde. Hierbei geht es um die Traumeinfälle der betreffenden Person, um verborgene Trauminhalte an die Oberfläche zu holen und somit wieder zurückzuübersetzen. Ein unbewusstes und unbeeinflusstes Assoziieren kann zu verschiedenen Ereignissen des Lebens führen.

Ein Traumsymbol und dessen Bedeutung erschliesst sich somit immer ganz individuell, basierend auf der Assoziation der Person. Die Bildersprache ist damit subjektiv und persönlich. Des Weiteren sieht Freud prinzipiell in allen Träumen Wunschträume. In seiner Theorie gibt es keinerlei spezielle Einteilung im Hinblick auf Furchtträume, Wahrheitsträume, pränatal geprägte Träume, Familienträume, religiöse Träume oder Zukunftsträume.

Mit seinen Aussagen gilt die Traumarbeit in Bezug auf Mechanismen und Prozesse von Freud zwar als genial, aber seine Theorie selbst wird von vielen als sehr eingeschränkt oder gar tragisch eng bezeichnet. Damit ist diese ebenso interessant wie auch andere Traumtheorien, allerdings sollte sie als subjektiv und relativ angesehen werden.

Träume als Geschenk sehen

Traumdeuter sprechen bei Träumen von einem ungehobenen Schatz, dem wir des Nachts begegnen. Sie sehen darin die Möglichkeit, dass sich so grossartige wie auch überraschende Einsichten in die Träume schleichen, die wir im Bewusstsein jedoch nicht wahrnehmen würden.

Mittels der Traumdeutung kann dieser Schatz jedoch zutage gefördert werden. Dabei können Träume nicht nur aus einem persönlichen Erlebnis oder einer Wahrnehmung stammen, sondern im Einzelfall auch auf anderen Quellen basieren. Dies kann über die Deutung dann verifiziert werden, weshalb eine Traumdeutung niemals pauschal erfolgen sollte. Denn auch die ganz individuellen Umstände müssen Berücksichtigung finden, damit die jeweilige Botschaft im Zusammenhang interpretiert werden kann.

Auch wenn die Deutung von Träumen auf unterschiedlichen Ansätzen basieren kann, so können die daraus resultierenden Botschaften durchaus auf verschiedene Art und Weise wertvoll für die betreffende Person sein.

Ob nun Bilder, Symbole oder Erlebnisse, die Trauminhalte sind, unser Unterbewusstsein sorgt dafür, dass wir diese vor unserem inneren Auge gezeigt bekommen, während wir träumen. Mit dem Wissen um deren Bedeutung können wir beispielsweise Unterstützung bei der Aufarbeitung von Problemen erhalten, zu neuen Sichtweisen in Bezug auf bestimmte Dinge gelangen oder auch eine Veränderung in Betracht ziehen.

Träume könnte man als persönlichen Ratgeber oder Wegweiser in Richtung Zukunft bezeichnen. Es liegt an uns, wie viel Beachtung wir ihnen schenken oder wie wir mit den Botschaften aus einer Traumdeutung umgehen.


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