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Beitrag vom 31.12.2021
Gerade in der heutigen, kurzlebigen und instabilen Zeit ist eine erfüllende Partnerschaft ein unbezahlbares Geschenk. Wie bei vielen anderen Dingen im Leben gibt es leider auch dafür kein Patentrezept. Denn jeder von uns ist anders in seiner Persönlichkeit, seinen Eigenschaften, seinen Entwicklungsstufen und seinen Erfahrungen. Ein Ich, das es kein zweites Mal in derselben Form gibt. Jeder/jede hat seine oder ihre ganz eigenen Vorstellungen vom Wir und eigene Bedürfnisse, Werte sowie Wünsche und Ziele.
Die Liebe zwischen zwei Menschen kann wundervoll sein, wenn sie denn auf Augenhöhe stattfindet und die
Beziehung in Balance ist. Ist jedoch einer der Partner beziehungsscheu, gibt es immer ein Ungleichgewicht, welches eine
unglückliche Liebe zur Folge hat.
Tatsächlich sind
bindungsscheue Männer durchaus kein seltenes Phänomen.
Doch woher kommt dieses Verhalten?
Wie äussert es sich, wenn ein Mann
bindungsunfähig ist?
Können wir mit solch einem Menschen trotzdem eine
Beziehung führen?
Was können mögliche Ursachen und Verhaltensweisen sein?
Mögliche Ursachen
Meist sind die Ursprünge in der
Vergangenheit zu finden. Das Spektrum ist dabei ganz vielfältig:
Negative Erfahrungen aus früheren Beziehungen wie eine schmerzhafte Trennung, Enttäuschungen oder Verletzungen gipfeln oft in solch einem Verhalten.
Des Weiteren können auch Prägungen aus der Kindheit wie schmerzhafte Erlebnisse, der einschneidende Verlust einer wichtigen Bezugsperson, oder ein gestörtes Verhältnis zur Mutter oder auch beiden Elternteilen einen Mann
bindungsunfähig werden lassen.
Aber auch mangelndes Selbstvertrauen und fehlende Selbstliebe können negative Gedanken und Gefühle erzeugen.
Typische Verhaltensweisen
Ist ein Mann bindungsunfähig, können die Verhaltensweisen ganz unterschiedlich sein.
Viele
bindungsscheue Männer sorgen sich, etwas im Leben zu verpassen. Sie fühlen sich besser, wenn sie sich nicht festlegen und so alle Optionen offenlassen. Als Kompromiss können sich viele eine offene
Beziehung vorstellen. Bedeutet konkret: Sichern, während man weiter sucht, ohne Verpflichtung und schlechtes Gewissen. Besser noch eine lockere Affäre, wo alles kann, aber nichts muss.
Andere wiederum haben Probleme, emotionale wie auch körperliche Nähe zuzulassen. Bei einigen verursacht teils schon der Gedanke daran ein Gefühl von Gefahr. Daraus resultieren Rückzug oder gar Flucht. Viele Betroffene sind sich der eigentlichen Problematik und deren Ursachen gar nicht bewusst. Oder leugnen sogar ihr Verhalten. Denn im Grunde sehnen sich viele bindungsscheue Männer danach, eine erfüllte Partnerschaft zu führen.
Beziehung mit einem Mann, der bindungsscheu ist: Dranbleiben oder Flucht ergreifen?
Männer, die
bindungsunfähig sind, können sich in den meisten Fällen nicht auf eine feste und vor allem intensive Partnerschaft einlassen. Denn durch ihre Sicht der Dinge und das damit verbundene Verhalten stehen sie sich selbst im Weg. Gleichzeitig vereiteln sie durch ihre Art auch eine Partnerschaft, da sie ihr Gegenüber vor eine nur schwer bezwingbare Herausforderung stellen. Nicht selten resultiert daraus nur eine
unglückliche Liebe.
Lohnt es sich, zu versuchen, dem Partner die Furcht vor einer langfristigen
Beziehung zu nehmen? Wenn man tief im Inneren das Gefühl hat, dass dieser Weg es wert ist, sollte man die Zeit investieren. Wichtig ist dabei das Sammeln von gemeinsamen, positiven Erfahrungen, das Zugestehen von Freiheiten und man sollte sich in Geduld üben und zuhören. Und unentbehrlich ist auch, dass
bindungsscheue Männer sich selbst aktiv einbringen, um das Hindernis zu überwinden.
Doch was, wenn der Weg auch mit Rücksichtnahme und Entgegenkommen nicht zu beschreiten ist? Eine Beziehung ohne tiefe Emotionen, mit Unentschlossenheit und minimalem Verantwortungsgefühl des anderen?
Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, werden wir nicht umhinkommen zu erkennen, dass der Mann, der
bindungsscheu ist, uns nicht nur in ein Gefühlschaos schubst, sondern wir auch zunehmend unter der Beziehung leiden. Trotz einiger unvergesslicher Momente und vielleicht zeitweiligen Hoffnungsschimmern bleibt unterm Strich einfach nur eine unglückliche Liebe. Das genaue Gegenteil von dem, was eine erfüllte Partnerschaft meint.
Die Entscheidung liegt bei uns!
Ist eine
unglückliche Liebe alles, was das Leben für uns bereithält?
Bin ich wirklich erfüllt?
Wie gehen wir miteinander um?
Führen wir Gespräche? Wenn ja, wie gestalten sich diese?
Wie wird Freunden und Familie die
Beziehung kommuniziert?
Entwickeln wir uns zusammen weiter?
Wie viel Gemeinsamkeit gibt es? Haben wir gemeinsame Ziele?
Ist es dieser Mensch wert, dass ich weiterhin Energie und Zeit in das Wir investiere?
Die Antworten darauf sollten ehrlich und nicht weichgespült sein. Auch wenn es damit zu einer schmerzhaften Realität wird, dass wir einfach nicht füreinander geschaffen sind, weil der Mann einfach
bindungsunfähig ist und uns damit allenfalls eine unglückliche Liebe beschert wird.
Auch in der
Liebe und Beziehung sollten wir uns niemals unter Wert verkaufen. Ganz gleich, wie alt wir sind. Wir sollten uns bewusst machen, dass das Leben zu kurz ist, um unsere Zeit mit Spielchen zu vergeuden, oder eine unglückliche Liebe wiederbeleben zu wollen.
Wenn wir also sehen, dass wir niemals ein Happy End schreiben können, dann ist die Zeit gekommen für: Lieber allein, als einsam und unglücklich zu zweit. Ausserdem könnte es sonst auch passieren, dass wir die Gelegenheit verpassen, dem Menschen zu begegnen, der auf der gleichen Welle Richtung
Zukunft surft, wie wir.
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