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Beitrag vom 17.09.2022
Was sind
Verhaltensauffälligkeiten? - Verhaltensauffälligkeiten grenzen sich von Verhaltensstörungen ab. Prinzipiell sind es die gleichen Anzeichen und Handlungsweisen, die jedoch in Ihrer Schwere und Häufigkeit bei Auffälligkeiten geringer sind.
Im Grunde zählt dazu ein Verhalten, das nicht den Normen und Werten der gesellschaftlichen Alterserwartung entspricht und daher nicht akzeptiert wird. Ersichtlich wird dies durch einen deutlichen Unterschied zu Kindern im gleichen Alter.
Ein störendes Verhalten belastet die Person selbst und durch mangelnde Akzeptanz und/oder die unmittelbare Umgebung (Eltern, Schule etc.)
Es ist dabei zu unterscheiden, ob es sich um eine Ausnahme handelt. Jedes Kind hat einmal einen weniger guten Tag oder ob dies wiederholt passiert.
Ist das Verhalten meines Kindes normal?
Viele Eltern geraten manchmal in die Situationen, in der sie mit einer problematischen Handlungsweise Ihrer
Kinder konfrontiert werden. Dabei hängt das Benehmen vom Alter, der emotionalen Entwicklung und dem Umfeld des Kindes ab. Manche Verhaltensauffälligkeiten können dennoch auf ein ernstes Problem hinweisen, das eine professionelle Beratung erforderlich macht.
Kinder brechen immer wieder Regeln, das hat auch einen Grund. Durch das Austesten von Grenzen lernen sie sich selbst und die Welt kennen. Die Konsequenzen, die Sie ihnen geben, sind wichtig für Ihre Entwicklung und ihr späteres Leben.
Welche Verhaltensauffälligkeiten gibt es?
Es gibt viele unterschiedliche Formen des Verhaltens, die bemerkt werden, wie zum Beispiel:
- häufiges Lügen
- Wutausbrüche
- Trotz (nicht altersgemäss)
- übermässige Furcht, Schüchternheit
- Verletzungen selbst zufügen (
Jugendliche, Teenager)
- enorme Schwierigkeiten in der Erziehung, Schule und mit anderen Kindern
-
Egoismus, keine Beachtung gegenüber Gefühlen von anderen Menschen
- Mobbing
- fehlendes Schuldbewusstsein
- Hyperaktivität
Was können Sie bei Verhaltensauffälligkeiten tun?
Es ist normal, dass Kinder und Jugendliche mit zunehmendem Alter herausforderndes und manchmal aggressives Verhalten entwickeln. Dies ist an sich kein Problem, wenn wir wissen, wie man damit umgeht. Unterbrechen Sie diese Verhaltensweisen konsequent jedes Mal, wenn sie auftreten, denn wenn wir sie nicht beachten oder durchgehen lassen, können sie mit der Zeit zunehmen und sind schwieriger zu bewältigen. Daher ist es wichtig, Zeit und Aufmerksamkeit darauf zu verwenden und zu korrigieren.
Wenn sich die
Emotionen jedoch verstärken und Ihr Kind immer heftiger reagiert, ist anzuraten, sich professionelle Unterstützung zu suchen.
Legen Sie Grundregeln fest
Setzen Sie sich mit Ihrem Kind zusammen und arbeiten Sie gemeinsam Regeln aus, die alle betreffen und lassen Sie Ihr Kind mitentscheiden. (Kleidung, Essensplan, PC-Zeit, Hausaufgaben ...). Sie können zudem festlegen, was die Folgen sind, falls sich nicht darangehalten wird (PC-Zeit kürzen) und welche Belohnungen es dafür gibt (Ausflug, Pizza essen oder ähnliches, je nach Bedürfnis des Kindes).
Ein klarer und geregelter Tagesablauf für
Kinder und auch
Jugendliche, der auf die Wünsche und Möglichkeiten zugeschnitten ist, können Stresssituationen und Streitigkeiten verringern.
Bleiben Sie ruhig
Wenn Ihr Nachwuchs wütend wird und etwas kaputt macht, ist es möglicherweise zornig auf Sie. Sagen Sie Ihrem Kind, dass Sie die Wut verstehen und ermutigen Sie Ihr Kind dazu, die Wut in Worte zu fassen. Es macht keinen Sinn, dann eine Bestrafung auszusprechen, sondern eine gemeinsame Lösung zu finden und beispielsweise den kaputten Gegenstand, falls möglich, wieder zu reparieren.
Stressmanagement
Viele
Verhaltensauffälligkeiten sind auf Stresssituationen zurückzuführen. Müdigkeit, Reizüberflutung, übermässige Aufgaben und Verantwortung, Bewegungsmangel und/oder fehlende Spielzeit sind einige der Gründe für Stress bei Kindern.
Die von den Kindern in ihrer Aussenwelt beobachtete Hektik, insbesondere bei den Eltern oder Lehrern, können zu Überforderung führen. Kinder, die in einer ruhigen Umgebung von Erwachsenen aufwachsen, die sich selbst unter Kontrolle haben und mit ihren Emotionen umgehen können, vermeiden unerwünschtes Verhalten.
Nehmen Sie es nicht persönlich
Heranwachsende mit unangemessenem Verhalten wollen in den meisten Fällen den Erwachsenen nicht verärgern, sie haben zu diesem Zeitpunkt meist keine emotionalen Ressourcen, sich zu kontrollieren. Durch die Schwierigkeiten, die Impulse zu regulieren, verhalten sie sich unangemessen, da sie sich selbst nicht gut fühlen.
Achten Sie auf Ihre Wortwahl
Verwenden Sie niemals Ausdrücke wie du hast dich danebenbenommen, ich kann dich dafür nicht leiden oder du enttäuschst mich, ich will dich jetzt nicht sehen. Diese Sätze erzeugen bei Kindern und Jugendlichen Furcht, nicht mehr geliebt zu werden. Es fördert das Gefühl der Verlassenheit und verschlechtert ihr Selbstwertgefühl und ihre Sicherheit.
Emotionale und empathische Verbindung schaffen
Wichtig ist, dass Sie versuchen herauszufinden, was das Verhalten verursacht haben kann. War das Kind müde, schläfrig, gestresst oder nervös? Versetzen Sie sich in die Lage, um der Sache auf den Grund zu gehen und welche
Motivation dahintersteckt. Anstatt zu fragen, warum etwas getan wurde, ist es besser zu vermitteln, wie es sich dabei gefühlt hat.
Kinder, die verärgert oder ausgebrannt sind, benötigen eine Umgebung, in der sie verstanden werden. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, zeigen Sie Geduld und Verständnis, so fällt es leichter, ein unangebrachtes Verhalten zu korrigieren.
Heben Sie Talente hervor
Verhaltensauffälligkeiten können durch die Verstärkung von positivem Verhalten gelöst werden. Bestrafung ist daher keine Lösung, was nicht heissen soll, dass es geduldet werden sollte. Regeln sind daher wichtig, die aufzeigen, dass ein unangemessenes Verhalten nicht toleriert wird.
Legen Sie den Schwerpunkt auf die Talente Ihres Kindes und bestärken Sie es durch Lob und Motivation dieser. Finden Sie gemeinsam die Stärken heraus und fördern Sie diese. Wenn Ihr Kind zum Beispiel sportlich begabt ist, dann kann es durch das soziale Gefüge eines Sportvereins profitieren. So wird das Selbstwertgefühl verstärkt und Ihr Kind dazu geleitet, aus sich selbst heraus sich positiv zu verhalten.
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