Foto: FotoMike1976 / fotolia
Beitrag vom 29.12.2015
Eine synkretistische spirituelle Praxis wird mit dem Begriff
Voodoo bezeichnet, welche im Ursprung eine westafrikanische Religion ist.
Auch wenn es mittlerweile weltweit verbreitet ist, so hat sich doch die Bevölkerung im ursprünglichen Kontinent Afrika wieder an ihre eigentlichen Wurzeln erinnert.
Mythos oder Wahrheit?
Durch Film und Fernsehen gibt es einige Assoziationen mit dem Begriff
Voodoozauber, wie beispielsweise das Bringen von Menschenopfern;
Voodoo-Puppen, mit denen man anderen Personen Schaden zufügt, ein angsteinflössender Priester oder Zombies.
Hier sind jedoch die Hintergründe falsch wiedergegeben. Zudem wird Voodoo auch manchmal als Religion ohne Verhaltensregeln oder Werte bezeichnet. Tatsächlich sieht dies in der Realität ganz anders aus.
Es wird auf soziale wie auch geschlechtliche Gleichheit, Brüderlichkeit und den Sinn der Gemeinschaft gesetzt. Das Gesetz des Karmas und die damit verbundenen früheren und zukünftigen Leben, ist Inhalt des Glaubens.
Voodoo und die Loa
Die
Loa haben einen sehr grossen Stellenwert, da sie als Vermittler zwischen den Gläubigen und dem einzigen Gott Bondieu (Franz. = Guter Gott), im kreolischen Bondyè, gelten. Diesem Gott wird eine so gewaltige Macht nachgesagt, dass der Gläubige ihn nicht direkt rufen kann.
So kommt es zur direkten Vermittlung zwischen der materiellen und jenseitigen Welt durch die zuständigen Loa. Bondieu ist der einzige, weit entfernte und gütige Gott, Schöpfer und somit auch Herr aller Loa.
Die Loa (auch Lwa oder Lua) sind göttliche Geistwesen, welche über sehr grosse Macht und Möglichkeiten fast ohne Einschränkungen verfügen und so in der Lage sind, Dinge zu verändern. Ihnen wird nachgesagt, dass sie durchaus dazu in der Lage sind, mehr oder weniger jeden Wunsch zu erfüllen, wenn sie verehrt werden.
Loa bedeutet so viel wie geistiger Führer. Sie gelten im Allgemeinen als freundlich gesinntes Geistwesen. Es heisst, die Vorstellung der Loa gehen auf deren afrikanische Wurzeln zurück und sind dabei älter als die Voodooreligion selbst.
Die verschiedenen
Rituale werden von den Loa begleitet, die dabei eine zentrale Rolle spielen. Es gibt drei Gruppen (Nachons) von Loas - Ghede (Fruchtbarkeits- und Totengeister), Rada (wohltätig) und Petro (zerstörerisch).
Hounfours ist die kreolische Bezeichnung für die
Tempel, in denen die Loa verehrt werden. Diese Verehrung drückt sich oftmals in
Opfergaben aus, also in Darbringung von Gegenständen oder auch von Tieropfern. Ein Hounfours ist entweder eine Rotunde (kreisförmiger Grundriss) oder ein anderer Zentralbau (Hauptachsen sind gleich lang).
In dessen Mitte befindet sich ein senkrechter Pfosten (poteau-mitan), welcher symbolisch für die Kommunikation zwischen den Gläubigen und den Loa steht. Um diesen Pfosten herum wird der Altar errichtet, welcher unter anderem mit individuellen Loa-Symbolen, Kerzen und katholischen Bildern, wenn es sich um einen synkretistischen Tempel handelt, geschmückt ist.
Die Gemeinschaft von Voodoogläubigen, die einem bestimmten Tempel zugehörig sind, nennt man Sosyete.
Eine neue Welt entdecken
Beschäftigt man sich also mal gezielter mit dem Thema
Voodoo, so kann man feststellen, dass es nicht zwangsläufig nur das Böse beinhaltet.
Rituale und
Voodoozauber, die zum Wohle aller und somit positiv eingesetzt werden, wenn sie richtig ausgeführt werden.
Vielleicht sollten wir einfach mal ganz ohne Vorurteile einen Blick hinter die Kulissen werfen und uns so eine ganz eigene Meinung bilden.
Allerdings sollte hierbei beachtet werden, dass Voodoo-Rituale nicht als Zeitvertreib einfach mal eben so ausprobiert werden sollten. Wenn man diese andere Welt tatsächlich erkunden möchte, dann bitte nur im Beisein eines Profis. So können unerwünschte Nebenwirkungen vermieden werden.
© Zukunftsblick Ltd.
Rechtliche Hinweise❮ Vorheriger ArtikelEinsamkeit - wie gehe ich richtig damit um?
Nächster Artikel ❯Karma - Verbindung der Vergangenheit zur Gegenwart?