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Beitrag vom 04.01.2022
Sie sind Angeber/Angeberinnen und Energievampire. Sie sind selbstverliebt, egoistisch und rücksichtslos. So das Bild, das den meisten Menschen beim Wort Narzissten in den Kopf kommt. Vor allem Männern werden häufig narzisstische Züge nachgesagt. Erkennbar, wenn diese mit Statussymbolen prahlen, Mitmenschen niedermachen oder verspotten, angeben und protzen.
Frauen werden eher seltener in diese Schublade gesteckt. Doch tatsächlich ist auch
weiblicher Narzissmus keine Seltenheit. Möglicherweise nicht ganz so präsent, weil er sich anders zeigt als bei Männern, oder weil das Thema
weibliche Narzissten erst am Anfang steht, seinen Weg in die Öffentlichkeit zu finden?
Kann man also
narzisstische Frauen erkennen?
Was für ein Leben führen sie?
Und wie stehen die Chancen, sich aus dem narzisstischen Gefängnis befreien zu können?
Woher kommt Narzissmus und wie zeigt er sich?
Dem Begriff selbst schwingt, spürbar schwer, negative Energie mit. Als Ursachen für narzisstische Züge werden mangelndes Selbstvertrauen, Minderwertigkeitsgefühle, übermässige Selbstkritik, masslose Selbstzweifel, hoher Leistungsdruck sowie Fixierung auf Materielles und Status angeführt. Und auch verletzende Erfahrungen in der Kindheit können möglicherweise die Persönlichkeitsentwicklung in diese Richtung beeinflussen.
Genauso wie männlicher wird auch
weiblicher Narzissmus von verschiedenen Charakteristika begleitet. Doch sind diese nicht immer offensichtlich. Mögliche Anzeichen sind oft schwer erkennbar und damit weiblicher Narzissmus auch kaum wahrnehmbar. Obgleich Betroffene sehr unter ihren Unzulänglichkeiten leiden.
Könnte also theoretisch unsere Nachbarin, Kollegin, Vorgesetzte oder Freundin eine Narzisstin sein? Grundsätzlich ist das durchaus möglich. Denn häufig muss man sehr genau hinsehen, um narzisstische Züge als solche zu erkennen.
Ein Blick in das Leben narzisstischer Frauen
Tatsächlich wirken
weibliche Narzissten nach aussen hin souverän, fast schon perfekt. Ihr Look ist stilsicher, sehr gepflegt und trendy. Sie präsentieren sich häufig attraktiv und verführerisch und bedienen so weibliche Rollenklischees. Wortgewandt, freundlich, gut gelaunt, beherrscht und optimal vorbereiteter Auftritt. Sie wollen hoch hinaus, geben sich niemals mit Durchschnittlichkeit zufrieden.
Doch all dies ist nur die selbst kreierte Fassade, denn ihr Inneres ist häufig das genaue Gegenteil davon. Sie fühlen sich in der Regel nicht liebenswert, sehr unsicher und unattraktiv. Grosse Bescheidenheit ist ihre Reaktion auf Komplimente von anderen Menschen. Gleichzeitig Wünschen sie sich aber
Anerkennung und Bewunderung. Ein Teufelskreis aus mangelndem Selbstvertrauen und der Fixierung auf Feedback von aussen.
Sie sind sehr sensibel, teils übertrieben dünnhäutig. Kritik und Misserfolge können in Krisensituationen münden. Bei Fehlern haben sie immer eine Erklärung parat, oder aber wird die Schuld bei anderen gesucht. Und
narzisstische Frauen scheuen auch nicht vor Manipulation zurück, wenn sie einen Vorteil daraus ziehen können. Das der Weiblichkeit zugesprochene, schlechte Gewissen sucht man hier vergebens. Finden kann man hingegen Nettigkeiten und Verführung oder Schmollen und Gemeinheiten, manchmal auch ein Wechselspiel aus beidem, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Man könnte sagen,
weiblicher Narzissmus steht für ein billiges Tauschgeschäft. Narzisstische Frauen verlieren sich selbst auf der Suche nach Anerkennung, die sie augenscheinlich für das Überleben benötigen. Sie verleugnen ihre inneren Bedürfnisse und tiefsten Wünsche, weil sie sich ihrer Umgebung anpassen und sich abhängig machen. Ein, gelinde gesagt, fauler Kompromiss, der weder der Seele guttut, noch dem Wohlbefinden dienlich ist.
Zeitenwandel, Wertewandel, Emanzipation - als dies hilft Frauen dabei, zu wachsen, sich weiterzuentwickeln und ihr wahres Ich zu leben. Doch nichts davon meint Narzissmus. Denn dies ist etwas, was sie immer weiter weg von ihrem Sein bringt.
Es ist nie zu spät, den Kreislauf zu durchbrechen
Selbst, wenn
narzisstische Frauen um ihren Zustand wissen und sich aus dem narzisstischen Gefängnis befreien wollen, ist dies meist kaum alleine möglich. Genauso wie männliche, können auch
weibliche Narzissten nicht so einfach aus ihrer Haut.
Weiterbringen kann hingegen die Unterstützung durch einen Profi. Denn dieser kann die Komplexität und Vielschichtigkeit, die
weiblicher Narzissmus mit sich bringt, im grossen Ganzen erfassen und geeignete Massnahmen ergreifen.
Der erste Schritt ist, den Ursachen individuell auf den Grund zu gehen. Diese können durchaus bis in die Kindheit zurückreichen. Je nach Ursprung kann mit unterschiedlichen Ansätzen gearbeitet werden. Möglicherweise ist es sinnvoll, ihr
Inneres Kind anzusprechen. Vielleicht kann eine
Blockadenlösung unterstützen, die Extreme loszulassen.
Im weiteren Verlauf heisst es dann, sich mit seinem wahren Selbst zu verbinden. Dazu bedarf es unter anderem der Bereitschaft zur Selbstreflexion und -erfahrung. Dies alles geht nicht von heute auf morgen, doch der Weg lohnt sich. Und mit Partner, Freunden und/oder Familie an der Seite lässt sich das Ziel auch erreichen, wenn man es denn wirklich will.
Denken wir immer daran: Wir können weder
Anerkennung noch Liebe oder Glück ausserhalb finden. Was wir suchen, ist nicht da draussen, es ist in uns. Manchmal braucht es einen liebevollen Schubs oder eine helfende Hand, um es zu erkennen. Legen wir Unsicherheit, Scham und Stolz ab. Sie sind nicht unsere Freunde.
Wann immer wir einen Kampf fechten, verrinnt unser Leben. Doch es ist zu kostbar, um es einfach nur passieren zu lassen.
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