Foto: Zolotarevs / Shutterstock.com
Beitrag vom 11.09.2022
Ist es Ihnen auch schon aufgefallen? Viele Menschen scheinen einen absolut eingefahrenen Tagesablauf zu haben. Sie stehen stets zur gleichen Zeit auf, um einen relativ gleichbleibenden Tag zu erleben. Menschen hingegen, die den Tag durchleben und sich stets der aktuellen Situation stellen, gewissermassen aus dem Bauch heraus agieren, scheinen oftmals abgehetzt zu sein. Sie scheinen mehr
Energie für ihre Handlungen und Aktionen aufbringen zu müssen als die Menschen mit Ritualen. Könnte es also sein, dass die
Rituale sowohl Energie verleihen, als auch als Stützkorsett uns den sicheren Rahmen für unser Leben stellen? Befassen wir uns näher mit Ritualen, werden wir feststellen, dass sie gar nicht mal so schlecht sind, um uns sicher durch den Tag zu bringen.
Rituale, die uns bekannt sind und Sicherheit geben
Viele
Rituale, die wir gar nicht als ein solches ansehen, kennen wir nur zu gut:
- Das Begrüssen und Verabschieden bekannter Menschen: Nicht nur auf dem Lande, wo jeder jeden kennt, wünscht man sich gerne einen guten Tag. In vielen Mehrparteienhäusern in den Städten ist man ähnlich gut bekannt mit seinen Nachbarn. Es ist eine kurze und doch angenehme Weise, seinem Nachbarn zu vermitteln, dass man ihn gesehen hat, ihn respektiert.
- Der Begrüssungs-Kuss / die Umarmung zur Begrüssung: Beides ist nicht nur innerhalb einer Partnerschaft üblich. Viele gute Freunde begrüssen sich auf diese Weise. Schön auf diese Weise geschätzt und geliebt zu werden. Ohne diese Art der Begrüssung wäre die Freundschaft wesentlich kühler und distanzierter, nicht wahr? Man würde also weniger Kraft aus ihr schöpfen können, richtig?
- Das gemeinsame Feierabendbier mit den Kollegen an jedem Freitagabend: Eine gute Art, die Woche ausklingen zu lassen. Sie zeigt die Zusammengehörigkeit der Kollegen auf.
Man könnte die Liste beliebig fortsetzen. Doch nicht immer sind andere Menschen in unser Leben involviert. So ist es wichtig für sich selber einige Ruhe-Nischen zu schaffen, die wir mit Ritualen füllen, um uns jederzeit regenerieren zu können und unsere Akkus mit neuer
Energie aufzufüllen.
Der Alltag und die Rituale
Haben Sie sich schon einmal dabei erwischt, wie Sie am weit geöffneten Fenster stehen und ganz bewusst die frische Luft einatmen? Und wie fühlen Sie sich nun? Richtig - gestärkt für die nächste Herausforderung des Tages. Diese wenigen Minuten, egal ob am Arbeitsplatz oder zu Hause mit den Kindern, sollte man sich mehrmals am Tag gönnen. Nicht nur, dass der Sauerstoffgehalt des Blutes ansteigt und man bereits dadurch Kraft tankt. Jegliche Negativität, die im Laufe eines Tages aufgenommen wird, schein sich in Luft aufzulösen. Und es ist richtig - frische, reine Luft ist der natürliche Feind der Negativität. Auch wenn Sie es nicht glauben: Sich diese wenigen Minuten regelmässig zu gönnen, ist bereits ein kleines Ritual.
Ob Sie Kaffee oder Tee bevorzugen, ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass Sie sich auch im grössten Trubel die Zeit nehmen, diese eine Tasse mit dem Heissgetränk ganz bewusst zu geniessen. Man kann es nicht anders sagen, aber die Gedanken lassen sich mit einer Tasse Tee in der Hand viel leichter abschütteln als ohne, richtig? Auch auf der Arbeit oder im kinderreichen Haushalt gibt es immer wieder einmal diese 10-Minuten-Pausen, in denen ein leckeres Getränk bewusst und dennoch gemütlich zu sich genommen werden kann. Und mit der Wärme des Getränks kommt auch die Kraft, die
Energie wieder zurück.
Viele kleine Nischen lassen sich im Alltag auftun, um sich kurz aufzuladen. Eine morgendliche oder abendliche
Meditation gehört auf jeden Fall dazu. Und wenn Sie regelmässig, zur fast gleichen Zeit dieselbe Handlung durchführen, ja dann haben Sie sich ein Ritual geschaffen.
Alltags-Rituale mit Kindern als Booster
Jeder hat so seine Hochs und Tiefs im Laufe eines Tages. Dies gilt für Kinder natürlich genauso. Doch welche
Rituale sind eigentlich für Kinder geeignet?
Nun, Kinder, die den Vormittag in der Kita oder in der Schule verbringen, haben immer viel zu erzählen. Hören Sie ihnen zu, wenn Sie gemeinsam nach der Schule oder auch der Nachmittagsbetreuung am Tisch sitzen und essen. Lassen Sie die Kinder alles erzählen, was passiert. Sie schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen zeigen Sie Interesse am Tag des Kindes, was Sie beide zusammenschweissen wird. Zum anderen aber geben Sie dem Kind die Möglichkeit, den Tag Revue passieren zu lassen. Damit wird viel überschüssige
Energie frei, die es sonst mit sich herumtragen würde und vielleicht vergeblich ein passendes Ventil suchen müsste.
Selbiges gilt übrigens für das abendliche Zubettbringen: Zähneputzen, Händewaschen und vielleicht noch vorlesen oder ein Hörspiel hören. Das Kind fährt ganz automatisch mit seiner Energie herunter, wenn es zu diesen Handlungen kommt. Und wird danach ruhig und zufrieden einschlafen, um gestärkt wieder am Morgen aufzuwachen. Sie haben noch keine Rituale für Ihr Kind? Dann wird es Zeit, sich zusammen damit auseinanderzusetzen. Sie werden beide davon profitieren.
© Zukunftsblick Ltd.
Rechtliche Hinweise❮ Vorheriger ArtikelPendel Bedeutung und was Sie darüber wissen sollten
Nächster Artikel ❯Sexting: Was ist dran und was sollte man beachten?