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Beitrag vom 06.04.2022
Jeder hat seine Faibles und Dinge, die ihm Spass machen. Das ist nicht anders, wenn es in einer
Beziehung um
Liebe, Lust und sexuelle Fantasien geht.
Nicht jeder teilt dabei die
Vorliebe von Blümchensex im abgedunkelten Schlafzimmer. Und das ist auch in Ordnung. Denn jeder sollte selbst für sich definieren, was ein erfülltes Sexleben ausmacht. Und sich ausprobieren.
Der gute alte
Dreier dürfte wohl jedem geläufig sein. Selbst, wenn man keinerlei solche Neigung hegt. Er ist schlicht gesagt, einer der bekanntesten sexuellen Spielarten, bei der mehr als die zwei (Ehe)Partner involviert sind.
Eine weitere sexuelle Praktik ist das
Wifesharing. In Verbindung mit Vanillasex steht es für eine spezielle Form des klassischen Dreiers.
Doch was genau ist das und warum stehen immer mehr Paare auf dieses
Sexspiel?
Rund um Wifesharing
Der Begriff stammt aus dem Englischen und setzt sich aus Wife (Ehe-Frau) und Sharing (teilen) zusammen. Einfach ausgedrückt meint es also, dass die eigene Partnerin beim
Sexspiel mit einem anderen Mann geteilt wird.
Dieses Sexspiel hat sich etwa in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, im Zuge der freien Liebe, also der sexuellen Revolution, etabliert.
Beim
Wifesharing kann der sexuelle Spielpartner eine wechselnde oder auch feste Bekanntschaft sein. Er wird zumeist von beiden Partnern gemeinsam ausgesucht.
In der Konstellation ist der Ehe-Mann keinesfalls devot, aber zumeist auch nicht übermässig dominant. Er ist gleichwertig sowohl im Hinblick auf die körperliche wie auch sexuelle Konstitution des hinzugezogenen Mannes.
Der Reiz dieser
sexuellen Spielart liegt für Männer darin, ihre Frau beim Sex mit einem anderen zu beobachten und auch selbst aktiv am Sexspiel teilzunehmen. Manchmal wird diese
Vorliebe auch ohne ihn, mit dem Hausfreund oder einer Dauerbekanntschaft ausgelebt. Dies geschieht jedoch immer mit Einverständnis und Wissen des Mannes. Der diese Situation als sehr stimulierend empfindet.
In Verbindung mit Vanillasex ist die Frau beim Wifesharing kein passives Lustobjekt, wie es der Begriff vermitteln mag. Sondern sogar ein sehr aktiver Part bei diesem Sexspiel. Die Lust der Frau wird durch den Sex mit dem Fremden in Anwesenheit ihres Mannes gesteigert. Aber auch durch das aktive, gemeinsame Ausleben verschiedener sexueller Handlungen.
Die Frau kann also höchste sexuelle Befriedigung erfahren, was wiederum im Sinne ihres Mannes ist und ihn zusätzlich antörnt. Damit schliesst sich der Kreis der Lust bei dieser sexuellen Spielart.
Was ist Wifesharing nicht?
Wifesharing ist abzugrenzen von Partnertausch oder Swingen, wo beide Partner ihre Lust mit anderen und auch wechselnden Partnern ausleben. Also gleichberechtigter Sex mit anderen. Ebenso meint Wifesharing nicht dasselbe wie Cuckolding, wo Sex auf dem Machtgefälle von Dominanz und Unterwürfigkeit basiert. Der Cuckold ist meistens nur Zuschauer und nicht aktiv am Geschehen beteiligt.
Und Wifesharing ist nicht gleich Wifesharing, wenn es im BDSM angesiedelt ist.
Hier ist der Ehe-Mann (auch als Wifesharer Master (WM) bezeichnet), meist sehr dominant veranlagt und die Frau unterwürfig. Zumeist bestimmt er ihren Sexualpartner auch ohne ihr Einverständnis. Sie ist in diesem Fall ein reines Lustobjekt für andere Männer. Er führt sie gerne vor, und verleiht sie auch an andere. Diese spezielle Form von Wifesharing ist ein
Sexspiel, das nur für Liebhaber und Kenner des BDSM geeignet ist.
Der etwas andere Dreier in der Praxis
Wenn beide Partner bei dem Gedanken, einen fremden Mann zu ihrem
Sexspiel hinzuzuziehen, Lust empfinden, spricht nichts dagegen, die
Fantasie auch Realität werden zu lassen.
Am einfachsten und sichersten ist der Besuch eines Swingerclubs. Dort gilt das Motto alles kann nichts muss. Das Paar kann sich also den sexuellen Spielpartner aussuchen. Sicher und diskret. Und vielleicht ergibt sich ja so auch eine Bekanntschaft, mit der Wiederholungen vorstellbar sind.
Finden beide Spass am Ausleben dieser
Vorliebe, kann man natürlich auch auf gezielte Spielpartnersuche im Internet gehen. Unzählige Seiten und Börsen bieten die Möglichkeit, als Paar einen Sexpartner zu suchen, der dieselben Vorlieben teilt.
Bei einem ersten Treffen empfiehlt es sich, Vorsicht walten zu lassen. Alle Beteiligten sollten sich erst mal ausserhalb der eigenen vier Wände kennenlernen und schauen, ob die Chemie auch tatsächlich stimmt. Für das erste reale Sexspiel kann beispielsweise dann ein Hotelzimmer reserviert werden. Einerseits ist dies ein neutraler Ort, andererseits macht so eine Hotelzimmernummer einen zusätzlichen Reiz aus.
Wichtig ist in jedem Fall, dass das Sexspiel und alle damit verbundenen Handlungen in gegenseitigem Einvernehmen erfolgen. Beide Partner sollten sich bewusst sein, dass beim
Wifesharing die sexuelle Komponente im Fokus steht, aus der Reiz und Lust für beide entspringen. Liebe und
Gefühle bleiben unangetastet.
Wer einen inneren Widerstand beim Gedanken an das Teilen verspürt, sollte sich dieser
sexuellen Spielart nicht einfach so hingeben. Denn früher oder später wird sich die Eifersucht ihren Weg bahnen. So wird aus Lust schnell Frust. Und eine Gefahr für die
Liebe und Beziehung.
Zudem müssen gemeinsam Grenzen definiert werden, die das Vertrauen stärken und Sicherheit geben.
Nur so können beide Partner ihre Vorliebe gemeinsam und entspannt ausleben. Und ihr Sexleben bereichern.
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