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Beitrag vom 28.07.2021
Ja, ich will! - drei magische Worte für die Ewigkeit. Der Startschuss in das Abenteuer
Ehe. Dazu gehören neben Mut, die Zuversicht, dass er/sie genau die/der Richtige ist, und das langfristig, und am besten für immer.
Bei Schnellentschlossenen spielen die Hormone die Verkupplerrolle: Gute Eigenschaften werden in den
Himmel gelobt, schlechte einfach ausgeblendet. Die Entscheidung für den einen Partner oder die Partnerin fällt, ohne lange darüber zu grübeln. Meist ist es ganz simpel, dahinter steckt eine starke erotische
Anziehungskraft.
Sind Paare schon länger zusammen, aber nicht verheiratet, entscheidet eher der Kopf als der Bauch. Mit einem Trauschein wird vieles einfacher und sicherer, zum Beispiel die Versorgung im Alter oder das Erben.
Schlechte Startbedingungen haben Ehen, die unter Druck von Familie, Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen oder Gesellschaft eingegangen werden. Es kann funktionieren, aber es ist seltener als bei der Heirat aus
Liebe. Wenn Eltern sogar die Braut aussuchen - im 20. Jahrhundert auch in Deutschland noch üblich - wird es anstrengend.
Partnerbörsen wählen, nach ähnlichem Muster wie früher die fürsorglichen Eltern, einen Kandidaten oder eine Kandidatin aus. Sie filtern nach den gleichen Aspekten. An erster Stelle stehen die äusseren Eckdaten - wie Alter, Geschlecht, Beruf, Wohnort - dann kommt es auf die inneren Werte an.
Kann man sich auf ihn oder sie verlassen? Ist sie oder er aufrichtig? Übernimmt er oder sie Verantwortung? Wird sie auch mit Krisen fertig? Kann er ein guter Vater sein oder sie eine liebevolle Mutter?
Mit Torschluss-Panik in die Ehe
Es ist Hochzeit-Hoch-Saison. Wegen Corona ausgefallene Hochzeiten werden jetzt auf einen Schlag nachgeholt. Sebastian hat schon keine
Lust mehr, zum Briefkasten zu gehen - schon wieder eine Einladung. Hochzeitsfeiern bedeuten für ihn Stress pur.
Überall hängt
Liebe in der Luft, die Paare überbieten sich, als wäre es ein Wettbewerb. Und er kommt mal wieder solo. Seine Mutter liegt ihm ständig in den Ohren: Warum bist du immer noch alleine? Du musst endlich eine Partnerin finden.
Seine letzte feste
Beziehung ist im Sande verlaufen. Plötzliche Funkstille. Sebastian hat sich mit Steffi keine grosse Mühe gegeben, sie war ihm nicht wichtig. Ihre Lebenspläne waren zu unterschiedlich.
Er will ein Jahr ins Ausland, die Firma, bei der er seit drei Jahren arbeitet, hatte ihm das angeboten. Steffi ist im öffentlichen Dienst und wenig flexibel. Besonders nicht im Kopf. Sie sucht einen sicheren Hafen - mit Haus, Kind und Hund. Er will sich weiterentwickeln, nicht an einen Ort binden.
Warum die
Beziehung nicht noch einmal aufwärmen? Gedacht, getan. Steffi hat sofort zugesagt, also begleitet sie ihn zur Hochzeit seines Cousins. Sie geben ein hübsches Paar ab. Es scheint, als ob sie sich schon lange kennen und trotzdem frisch verliebt sind.
Sie lachen miteinander, sie tanzen mit viel Gefühl. Den Brautstrauss hat Steffi mit vollem Körpereinsatz gefangen und strahlt ihn mit roten Wangen voller Hoffnung an. Die Eltern zeigen beide gleichzeitig Daumen hoch.
Zwei Wochenenden später. Sebastian hat einen Ring gekauft und ist aufgeregt. Nicht weil er eine Absage befürchtet, er ist sich unsicher. Ist sie wirklich die Eine? Es muss ja nicht hundertprozentig passen, 75 Prozent reichen auch, den Rest biege ich mir hin.
Dann ging alles ganz schnell. Verlobt, verheiratet und ein Reihenhäuschen. Und noch schneller waren sie wieder getrennt. Sebastian schüttet seinen Frust bei seinem besten Freund aus. Ich hätte auf mein
Bauchgefühl hören sollen. Oder auf Tom, er hatte recht, wir konnten zusammen nicht glücklich werden. Das passte hinten und vorne nicht. Auf jeden Fall werde ich nie mehr meinen Eltern zuliebe heiraten. Das nächste Mal wird alles anders, mit der Richtigen.
Partnerwahl: Gegensätze ziehen sich an - oder besser gleich und gleich?
Allgemeine Regeln besagen: Zu viel Gleichheit wird bald langweilig. Unterschiede halten die Spannung in der
Beziehung. Aber ist das wirklich so?
Studien besagen, dass bei der aktiven
Partnersuche vorrangig nach ähnlichen äusseren und inneren Faktoren ausgesucht wird. Gleiche gesellschaftliche Stellung, gleiche Werte, gleicher Humor, gleiche Begeisterung und gleicher
Lebensplan.
Für eine harmonische
Ehe ist es aber weniger relevant. Entscheidend ist, wie gut sie sich in ihrer Unterschiedlichkeit ergänzen und wie sie damit umgehen, am besten mit viel Gelassenheit und Respekt.
Eine gute Ehe zeigt sich vor allem in Krisenzeiten
Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens in guten und in schlechten Tagen. Nichts ist aktueller als dieses traditionelle Versprechen. Es geht um
Liebe, Achtung und Respekt.
Wie überstehen wir gemeinsam die
Krise, bleiben wir ein Team oder werden wir Gegner? Oder noch schlimmer: werden wir dem anderen gegenüber gleichgültig? Hören wir ihm zu und kennen seine Wünsche, Träume und Sorgen? Zeigen wir Stärke, wenn der andere schwach ist? Akzeptieren wir seine Macken, verzeihen wir Fehler? Machen wir ihm, wenn etwas gescheitert ist? Stehen wir bei Angriffen von aussen auf seiner Seite? Kann er sich auf mich verlassen?
All diese entscheidenden Fragen stecken in diesem Ehegelöbnis.
Wie Forscher der Uni Tel Aviv bestätigen, soll jedes Jahr Eheglück für den Mann und die Frau seelisches, wie auch geistiges Wohlergehen bedeuten. Also ein Gewinn an Lebensqualität und Vitalität.
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