Für die einen die perfekte Methode, seelische Probleme aufzuzeigen und diese auf Dauer zu überwinden, für andere ein sehr fragwürdiger Ansatz, um seelisch angeschlagenen Menschen zur Seite zu stehen - die
Familienaufstellung. Doch warum scheiden sich hier die
Geister und wieso wird diese Möglichkeit in der heutigen Zeit immer mehr von Menschen genutzt, wenn sie das Gefühl haben, dass sie mit sich selbst und ihrem Umfeld nicht im Reinen sind?
Was bedeutet Familienaufstellung eigentlich?
Eine
Familienaufstellung, auch
Familienstellen genannt, ist ein Verfahren, welches
Blockaden oder Verstrickungen innerhalb des familiären Verbundes mittels Aufstellung von Stellvertretern für jedes einzelne Familienmitglied aufzeigen soll. Neben der klassischen Familienaufstellung nach Bert Hellinger gibt es mittlerweile weitere und neue Ansätze der Methode, die vermehrt genutzt wird.
Dass Familienmitglieder durch fremde Personen dargestellt werden, hört sich im ersten Moment vielleicht etwas weit hergeholt an, denn wie können diese für die eigene Familie stehen, wenn dieser niemanden kennt? Doch genau mit diesem Ansatz arbeitet das Familienstellen.
Die Basis für das Durchführen und den sinnvollen Verlauf der Aufstellung bildet das Erstgespräch zwischen dem Klienten und dem Aufstellungsleiter. Hier wird sich ein Überblick über die aktuelle Situation und das Anliegen des Klienten gemacht. Nur wenn es genaue Eckpunkte gibt, kann das Familienstellen ergebnisorientiert durchgeführt werden.
Wie funktioniert eine Familienaufstellung?
Grundsätzlich findet eine
Familienaufstellung in einer Gruppe statt, welche zwischen 10 und 20 Teilnehmer aufweist. Für die Familienmitglieder, die nach Angaben des Klienten eine wichtige Rolle spielen, werden Stellvertreter ausgesucht und so in
Beziehung zueinander positioniert, wie der Klient es von seiner Position aus sieht. Auch der Klient selbst wird durch einen Stellvertreter repräsentiert und in räumlichen Bezug zu den anderen gestellt.
Nun können die Stellvertreter aus der bestehenden Situation heraus, Gedanken und
Gefühle entwickeln, die den nicht anwesenden Familienmitgliedern entsprechen. Dies wird auch als "repräsentierende Wahrnehmung" bezeichnet. So können Verstrickungen innerhalb des familiären Verbundes offengelegt werden. Dies können unbewusst aufgebürdete Dinge sein oder eine Loyalität zum Rest der Familie, die sich in Form einer selbst auferlegten Systemdynamik widerspiegelt. Aber auch mögliche negative Erfahrungen können die Ursache sein. Mittels der Familienaufstellung können vorhandene Muster offengelegt und bei Bedarf und je nach Möglichkeit verändert werden.
Wie kann sie helfen?
Eine
Familienaufstellung kann helfen, Licht ins Dunkel des eigenen Lebens zu bringen. Ursachen und Wirkung aufzudecken, Beklemmungen und Blockaden zu erkennen, die Beziehung zu seinem ganz persönlichen Umfeld zu überdenken und bei Bedarf in eine andere Richtung ändern. Schritt für Schritt kann man so in sein wirkliches Leben finden und das innere Gleichgewicht herstellen, dass die Basis für ein erfülltes und glückliches Leben ist.
Wichtig bei einer Familienaufstellung ist, dass der Klient sich in die Hände eines erfahrenen Experten begibt, der die Aufstellungsarbeit mit all seinen Facetten beherrscht. Auch sollte die Nachwirkung solch einer Aufstellung nicht unterschätzt werden. Das
Familienstellen ist eine sehr emotionale Angelegenheit, deshalb sollte der Klient körperlich und psychisch belastbar sein. Auch sollte es nach solch einem Familienstellen eine weitere Betreuung durch den Aufstellungsleiter geben. Manchmal macht es für den Klienten auch Sinn, nach einem gewissen Zeitraum, wo in Einzel-Beratungen eine Aufarbeitung stattfindet, eine weitere Familienaufstellung vorzunehmen und so einen anderen Teil des Lebens zu beleuchten. Dieser Wunsch sollte tatsächlich ganz tief im Inneren vorhanden sein, damit das zweite Familienstellen dann auch den gewünschten Fortschritt bringt.
Ihre Vanessa
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