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Warum gerate ich immer an den Falschen?

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Warum gerate ich immer an den Falschen?

Diese Frage höre ich in meinen Beratungen besonders häufig. Ein typisches Beispiel: Der Anruf einer Frau im besten Alter, die gerade wieder "unfreiwillig" Single ist. Sie sagt, sie habe längst aufgegeben, den richtigen Partner fürs Leben zu finden. Und doch holt sie die Sehnsucht nach Liebe und Zweisamkeit immer wieder ein. Wenn sie allein unterwegs ist und verliebte Paare Hand in Hand spazieren sieht, spürt sie regelmässig einen Kloss im Magen. Warum klappt das bei allen anderen, nur nicht bei mir? - Was mache ich falsch? - Liegt es wirklich an mir?

1. Warum wir immer wieder an die oder den Falschen geraten

Unser Herz orientiert sich oft an Erfahrungen aus der Vergangenheit: frühere Partnerschaften, familiäre Bindungen, Freundschaften. Wenn wir uns in der Vergangenheit an Menschen gebunden haben, die uns nicht die Wertschätzung entgegenbrachten, die wir uns wünschten, neigen wir dazu, ähnliche Beziehungsmuster unbewusst in neue Partnerschaften mitzunehmen. So ziehen wir immer wieder denselben Typ Mensch an - Partner, die anfangs faszinieren und vertraut wirken, sich jedoch langfristig als ungeeignet erweisen und die Erwartungen an eine stabile Beziehung nicht erfüllen.

Das ist kein Zufall. Es sind meist tief verwurzelte Denk- und Verhaltensmuster, die wie unsichtbare Magneten wirken. Der Schlüssel zur Veränderung liegt darin, sich selbst und diese Muster besser zu verstehen und die eigenen Vorstellungen von Partnerschaft zu hinterfragen.

2. Selbstreflexion als Wegweiser

Selbstreflexion bedeutet, sich selbst besser kennenzulernen. Dabei geht es darum, eigene Gewohnheiten und Muster zu erkennen und so die eigenen Wünsche und Werte zu verstehen.

Wer nicht genau weiss, was er oder sie sich von einer Beziehung wirklich wünscht, wer unklare Bedürfnisse und Erwartungen hat, läuft Gefahr, Kompromisse einzugehen, die letztlich unglücklich machen. Ein ehrlicher Blick auf die eigenen Bedürfnisse hilft, zielgerichtet vorzugehen und zu handeln.

Fazit: Wer sich selbst kennt, strahlt Klarheit aus und zieht eher jemanden an, der wirklich passt.

3. Die Ansprüche hinterfragen

Jeder von uns hat ein Bild vom "richtigen Partner" - oft eine Mischung aus Wunschvorstellungen und Idealen. Doch wie wäre es, etwas Flexibilität walten zu lassen? Liebe kommt oft unerwartet und vielleicht in einer Form, die nicht ganz dem erträumten Bild entspricht. Offenheit für das Unerwartete kann der Liebe den Weg öffnen.

4. Geduld und Gelassenheit üben

Manchmal bedeutet die Suche nach dem "Richtigen", dass die Zeit noch nicht reif ist, weil bestimmte Erfahrungen oder Entwicklungen erst reifen müssen. Geduld und Gelassenheit werden in solchen Momenten zu wertvollen Begleitern, denn das Leben hat oft seine eigene Weise, den passenden Moment herbeizuführen. Die Liebe findet ihren Weg genau dann, wenn wir bereit sind, sie zu empfangen - und diese Bereitschaft entsteht oft durch innere Ruhe und Klarheit. Nur in diesem Zustand können wir wirklich erkennen, wer authentisch zu uns passt und mit wem wir ein erfülltes Leben teilen möchten.

5. Selbstwert

Ein schwankender Selbstwert führt oft dazu, dass wir Bestätigung und Erfüllung im Aussen suchen. Dies kann uns in Beziehungen treiben, die nicht stärken, sondern eher auslaugen oder abhängig machen. Erst wenn wir uns selbst wirklich kennen, unsere Bedürfnisse klar benennen und gesunde Grenzen setzen, können wir destruktive Muster durchbrechen. Die Beziehung zu uns selbst ist das Fundament, auf dem stabile, liebevolle Verbindungen zu anderen wachsen können.

6. Furcht vor Nähe oder Verlust

Manchmal wählen Menschen unbewusst Partner, die emotional distanziert sind, um sich vor möglichen Verletzungen oder Zurückweisungen zu schützen. Diese Dynamik entsteht oft aus tief verwurzelten Unsicherheiten oder Erfahrungen, die Nähe als instabil oder riskant erscheinen lassen. Doch solche Beziehungen bleiben oft von einem Mangel an Vertrauen und echter Intimität geprägt. Langfristig bleiben beide Seiten unerfüllt, weil weder Nähe noch Sicherheit entstehen können.

7. Der Weg zu einer gesunden Beziehung

Immer wieder an den "Falschen" zu geraten, ist kein Zeichen von Schwäche. Schmerz und Enttäuschung können dazu führen, dass wir durch Selbstreflexion (siehe Punkt 2) klarer erkennen, was wir wirklich brauchen und wollen. Jedes Ende birgt die Chance für einen Neuanfang.

Natürlich gibt es kein Patentrezept für die Liebe. Doch wer lernt, sich selbst zu lieben und zu respektieren, stärkt Selbstvertrauen und Intuition. So erkennen wir früher, wer uns wirklich guttut und wer nicht. Und wenn wir daran glauben, dass die besten Dinge oft genau dann geschehen, wenn wir sie am wenigsten erwarten, fällt es leichter, darauf zu vertrauen, dass die Liebe ihren Weg finden wird.

8. In der Liebe gibt es immer eine Chance für einen Neubeginn

Zusammenfassend lässt sich sagen: Immer wieder an den "Falschen" zu geraten, ist oft keine Frage des Pechs, sondern der inneren Klarheit und Selbsterkenntnis. Wer die Muster seiner Vergangenheit hinterfragt, hat den ersten Schritt zur Veränderung bereits getan. Offenheit für neue Menschen und Erfahrungen kann dazu führen, jemanden zu treffen, der nicht sofort als "der Richtige" erscheint, sich aber auf den zweiten Blick als genau passend herausstellt.

Es gibt kein endgültiges Scheitern in der Liebe. Es gibt nur Erfahrungen, die uns wachsen lassen, und Lektionen, die uns prägen. Wenn Sie denken, wieder an den "Falschen" geraten zu sein, denken Sie daran: Jeder dieser Schritte bringt Sie näher zu sich selbst - und damit auch zu dem Menschen, der Sie so sieht, wie Sie wirklich sind.

Vielleicht begegnet die am Anfang erwähnte Frau eines Tages an einem ganz gewöhnlichen Ort einem ganz aussergewöhnlichen Menschen - und erkennt, dass die Suche nach dem richtigen Partner mehr mit dem Loslassen alter Muster als mit verzweifeltem Suchen zu tun hat.

Wenn Sie sich mit diesen oder ähnlichen Problemen und Situationen konfrontiert sehen, stehe ich Ihnen mit Erfahrung, Verständnis und als einfühlsame Wegbegleiterin gerne zur Seite.

Ihre Vera


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