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Der Ausdruck kommt aus dem lateinischen Wort "Ameletum" (früheste erhaltene Verwendung der Naturgeschichte Plinius) und bezeichnet einen Gegenstand, der eine Person vor Schwierigkeiten schützt. Amulette wurden ursprünglich um den Hals oder an anderen Körperstellen getragen, um positive Energien anzuziehen, Böses abzuwehren oder für Wohlbefinden zu sorgen. Man glaubte, dass sie entweder von Natur aus mit Kräften durchdrungen waren oder von spirituellen Führern verliehen wurden.
Eng verwandt ist der
Talisman (vom arabischen Tilasmus; letztendlich vom griechischen Telesma oder vom griechischen Wort "talein" was "in die Mysterien einweihen" bedeutet), der ein beliebiger Gegenstand ist, der seinem Besitzer
Glück oder
Schutz bringen soll.
Sie sind Gegenstände aussergewöhnlicher spiritueller Kraft und Überzeugung und werden seit Tausenden Jahren zum Schutz und zur Stärkung getragen. Sie gehören zu den meist getragenen Schmuckstücken.
Antike Geschichte
Im Laufe der Historik, auf allen Kontinenten und in fast jeder Kultur wurde behauptet, dass Amulette
Schutz vor negativen Kräften verleihen würden.
Die Ägypter glaubten, dass sie nicht nur im Leben, sondern auch im
Jenseits Kräfte besitzen. Sie wurden als Halsketten, Armbänder und Ringe verwendet.
Das "Anch" bzw. Ägyptisches Kreuz symbolisiert das Konzept des ewigen Lebens. Oft aus
Gold oder Kupfer gefertigt, wurde es üblicherweise in Gräbern der Verstorbenen platziert, um den Atem zu symbolisieren, der für das Leben nach dem Tod benötigt wird.
Das "Wadjet" oder das Auge des Horus diente zum Schutz vor dem Bösen. Es symbolisiert die Macht des Lichts gegen die Dunkelheit.
Der Skarabäus versinnbildlicht die Auferstehung nach dem Tod und der Abschirmung vor böser
Magie. Sie wurden häufig in Mumien gefunden, um dem Verstorbenen ein sicheres und produktives Leben nach dem Tod zu gewährleisten. Eines der bekanntesten Amulette des alten Ägyptens ist das Auge des Horus.
In Skandinavien und Deutschland schützen
Runen vor dem Bösen und der Hexerei.
Die alten
Kelten glaubten, dass der Klee, wenn er vier Blätter hätte, Glück bringen würde.
Sie durchdrangen auch fast jeden Aspekt der Kultur der amerikanischen Ureinwohner. Jedes kleine Objekt konnte als
Amulett fungieren, aber sie alle symbolisierten die Kraft eines bestimmten Geistes. Sie wurden besonders an Kinder verschenkt, weil sie als am anfälligsten für die bösen Mächte des Universums galten.
Der
Glaube an den bösen Blick ist fast universell und eng mit der Verwendung von Amuletten verbunden. Sie wurden speziell zum Schutz davor entwickelt und auf allen Kontinenten der Welt gefunden. Er wurde erstmals vor etwa fünftausend Jahren von den Mesopotamiern in Keilschrift auf Tontafeln aufgezeichnet, stammt aber möglicherweise bereits aus dem Jungpaläolithikum.
Es wurde geglaubt, dass bestimmte neidische oder böse Menschen Unwohlsein oder Tod herbeiführen können, nur durch einen Blick auf eine Person.
Verschiedene Typen
Es gibt unterschiedliche Materialien zur Herstellung von Amuletten. Sie können aber auch aus einfachen Steinen bestehen. Jedes
Sternzeichen hat einen entsprechenden Edelstein, doch die Art variiert je nach Tradition. Weiter werden sie z. B. als Statuen, Münzen, Zeichnungen, Anhänger, Ringe etc. verwendet.
Auch Duftstoffe und Essenzen (wie Weihrauch oder Myrrhe) dienen der
Anziehung oder Abstossung. In Mitteleuropa glaubte man,
Knoblauch halte Vampire fern, ebenso ein Kruzifix. Korallen, Hufeisen und Glücksbambus gelten als Glücksbringer
Religiöse Objekte
Der Nachweis spiritueller Gegenstände war nicht auf die altägyptische Kultur beschränkt. In Thailand ist es auch heute noch ein alltäglicher Anblick, dass mehr als ein
Buddha an den Hälsen der Menschen hängt. In Bolivien und einigen Orten in Argentinien ist der Gott Ekeko ein Standardamulett.
Das Siegel Salomos ist wahrscheinlich das bekannteste der jüdischen Amulette. Es wurde gesagt, dass es sich um einen magischen Siegelring handelte, der König Solomon gehörte, der ihm auf verschiedene Weise die Macht gab,
Dämonen (Dschinn) zu befehlen oder mit Tieren zu sprechen.
Christliche Autoritäten waren schon immer misstrauisch gegenüber Amuletten und anderen Talismanen. In der Überzeugung, dass das Vertrauen in sie den Glauben an Gott erniedrige, verbot das Konzil von Laodizea im vierten Jahrhundert dem Klerus, diese herzustellen. Diejenigen, die dies doch taten, wurde mit Exkommunikation gedroht.
Trotz dieser Einschränkungen wurde das Kreuz oft verwendet. Ein nach oben gerichtetes (auf dem Kopf stehend) soll Dämonen und Vampire vertreiben.
Unterschied zwischen Amulett und Talisman
Das
Amulett und der
Talisman werden getragen, um geistige Kraft zu gewährleisten oder Böses abzuwehren. Der Glaube daran ist so alt wie die menschliche Zivilisation und hält weiterhin an.
Es wird angenommen, dass Amulette die Fähigkeit haben, negative Energien und böse
Geister fernzuhalten.
Talismane sollen seinem Träger mehr Kraft und positive Energie verleihen, wie z. B. ein
Zauberstab. Sie bestehen im Allgemeinen aus Kristallen und Edelsteinen.
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