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Bärlapp ist eine Sporen-tragende Pflanze, die hauptsächlich am Boden mit vertikalen Stielen von bis zu 10 - 20 cm Höhe wächst. Typisch für das Gewächs sind die bis zu 1 Meter langen, kriechenden und verzweigten Stängel mit kleinen lanzettlichen Blättern, die zu mehreren Reihen angeordnet sind. Sie kommt in arktischen Regionen und feuchten Wälder in gemässigten und kühlen Klimazonen vor. (Europa, Asien, Amerika und Afrika).
Sie enthält Radium, Alkaloide, Polyphenolsäuren, Flavonoide und Mineralien.
Der lateinische Name ist
Lycopodium, was wiederum "Wolfsklaue" bedeutet, da die Enden der Stängel eine krallenartige Form besitzen. Gängige weitere Begriffe für Bärlapp sind z. B. Hexengras, Moss Club, Krampfkraut oder Druidenfuss.
Ursprünge des Gewächses
Bärlappe gehören zu den ältesten Pflanzen der Erde und haben sich vor über 390 Millionen Jahren entwickelt. Vor langer Zeit waren Bärlappe nicht so winzig. Sie waren baumartig und überragten tropische Wälder und erreichten eine Höhe von 30 Metern. Diese uralten Riesen sind schon bereits ausgestorben, aber sie beeinflussen weiterhin unsere Umwelt. Die Überreste dieser Giganten in ihrer versteinerten Form bilden die fossilen Brennstoffe von heute.
Bärlapp - Druiden und Blitzeffekte
Die uralte, magische
Pflanze wurde einst von den keltischen
Druiden verwendet. Sie durfte nur von einem Priester oder einer Priesterin gesammelt werden. Die Pflanzen und Sporen wurden im Juli und August gesammelt, um sie für
Segen und Schutz zu verwenden.
Der ölige, gelbe Sporenstaub war als Druidenmehl bekannt, das mit einem hellen Blitz explodierte, wenn es in Flammen geworfen wurde. Dieser Effekt, der durch den hohen Aluminiumgehalt in der Pflanze verursacht wird, machte sie zu einem beliebten Bühnentrick für Zauberer und Theaterregisseure des 19. Jahrhunderts im viktorianischen England.
Lycopodium Pulver
Der gelblichen Sporenkegel wird als Lycopodium - Pulver bezeichnet. Es ist leicht entzündlich, wenn es in ausreichend hoher Dichte mit Luft gemischt wird, und wurde auch historisch als Blitzpulver in der frühen Fotografie verwendet.
Verwendung aus Überlieferungen
Indianerstämme nutzten die Sporen zur Wundversorgung. Mitglieder des Blackfoot-Stammes nutzten sie für die Atemwege, während Irokesen an die Fähigkeit der
Pflanze glaubten, eine Schwangerschaft auszulösen.
Im Mittelalter wurde der
Bärlapp für magische Prozesse und von den
Hexen eingesetzt. Er sollte Menschen vor dem "bösen Blick" und schädlichen Einflüssen bewahren.
Im Aberglauben kam er zudem als Schutz gegen Hexerei vor, indem man ihn über der Eingangstür aufhängte. Da sich die Pflanze durch den Luftzug ständig bewegt, wird eine
Hexe erkannt, wenn sie durch die Schwelle geht. Dann steht er still und so kann sie entdeckt durchschaut werden.
In Polen war man davon überzeugt, dass Bärlapp Blitze anzieht und wurde deswegen niemals ins Haus gebracht. Ebenso dachte man, dass die Pflanze Schaden an der Brut von Hühnern oder Gänsen nehmen konnte, wenn die Eier in die Nähe gelegt wurden.
Verwendung in der Physik
In der Physik wird das Pulver verwendet, um Schallwellen in Luft zur Beobachtung, zur Messung sowie eine elektrostatische Aufladung sichtbar zu machen. Das Pulver ist stark hydrophob; wenn die Oberfläche einer Tasse Wasser damit beschichtet ist und Sie Ihren Finger direkt hineinstecken, wird er mit den Sporen bestäubt und bleibt vollständig trocken. 1807 wurde Lycopoidum auch im Kraftstoff des ersten Verbrennungsmotors genutzt.
Anwendungsarten
Teezubereitung:
Nehmen Sie einen Teelöffel Bärlapp und übergiessen Sie ihn mit ca. 250 ml heissem Wasser. Es sollte nicht kochen. Lassen Sie den Tee ca. eine Minute ziehen. Trinken Sie ihn noch vor dem Frühstück schluckweise. Eine Tasse pro Tag wird empfohlen.
Bärlappkissen:
Gegen Krämpfe sollte getrockneter Bärlapp in einen Beutel gefüllt werden. Abhängig von der verkrampften Stelle werden zwischen 100 und 300 Gramm eingefüllt. Dieser sollte über Nacht aufgelegt werden.
Räuchern:
Bärlapp kann auch zum
Räuchern verwendet werden, er soll negativen Energien entgegenwirken.
Da Bärlapp in Österreich und Deutschland unter Naturschutz steht, ist es nicht erlaubt, ihn zu sammeln.
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