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Was bedeutet Baumkult und woher kommt er? - Der Begriff "Baumkult" bedeutet, dass Bäume sowie Wälder und Haine verehrt und als heilig betrachtet werden. Vor allem bei den Germanen wurden Bäume hoch angesehen und ihnen eine eigene Symbolik und Bedeutung zugeschrieben. Doch nicht nur von den Germanen wurden Bäume verehrt. Auch heute noch gelten sie in vielen Völkern der Erde als heilig.
Bäume als Wohnsitz von Göttern und Seelen
Die Kelten gingen fest davon aus, dass in den Bäumen
Götter ihr Zuhause fanden. So wie die Germanen glaubten, wurden in verschiedenen Baumarten, wie zum Beispiel in Buchen, Eichen oder Haseln verschiedene Wesen entdeckt. Die Menschen waren und sind heute teilweise immer noch davon überzeugt, dass jeder einzelne Baum seine eigene Energie hat und somit auch sein eigenes Wesen. Ihnen war jeder Baum heilig und für sie einzigartig. Sie nutzen sie, um aus ihrem Holz beispielsweise Kleidung, Werkzeuge oder auch ihre Häuser herzustellen. Man kann sogar sagen, dass sie ohne Bäume nicht überlebt hätten, ihr
Leben hing von ihnen ab.
Die Verehrung von Bäumen lässt sich in der Geschichte der Menschheit weit zurückführen. Im Buddhismus glaubt man daran, dass der
Buddha Siddhartha
Gautama einmal sogar als Baum inkarniert wurde. Es war ein Baum, unter dem er sitzte und meditierte und seine Erleuchtung erlebt hat. Unter dem Baum soll er seine Wahrheit gefunden haben.
Der Baum des Lebens
Der Begriff "
Baum des Lebens" ist auch Ihnen sicherlich bereits über den Weg gelaufen. Kein Wunder, denn dieses Symbol ist auch heute noch sehr beliebt, zum Beispiel in der Verwendung als Schmuckanhänger mit Bedeutung für seinen Träger. Der Baum des Lebens als Symbol hat seinen Ursprung in den verschiedensten Religionen und ist ein wichtiger Teil des Baumkultes.
Das Alte Testament im Christentum beispielsweise sieht den Baum des Lebens als die Pflanze, dessen Früchte einem das ewige
Leben schenken soll. In der
Maya-Kultur wurde der Baum des Lebens als Verbindung zum
Himmel, der Erde und der
Unterwelt angesehen.
In der chinesischen Mythologie glaubt man, dass der Pfirsichbaum, an dem lediglich alle 3.000 Jahre nur eine einzige Pfirsich wächst, einem die Unsterblichkeit verleihen soll.
Iggdrasil: Was hat die Weltesche in der nordischen Mythologie zu bedeutet?
In der nordischen Mythologie haben die Menschen Iggdrasil, den Baum des Lebens, als Symbol der Weisheit, der Stärke und der Wiedergeburt verehrt. Sie haben ihn als Verbindung zwischen Mensch und Natur gesehen.
Für das keltische Volk waren Bäume vor allem auch ein Ort der Zusammenkunft, der Gemeinschaft. Sie haben sich um ihre bedeutungsvollsten Bäume versammelt und teilweise auch für ihre
Rituale genutzt. Man geht sogar davon aus, dass der Baum des Lebens, der dem jeweiligen Volk als heiliger Versammlungsplatz in ihrem Dorf diente, auch bei Kriegen als erstes angegriffen wurde, um ihnen auf spiritueller Ebene einen möglichst grossen Schaden zuzufügen. Man kann sich in etwa vorstellen, wie hart es die Kelten getroffen hat, wenn ihr wertvollster Schatz des Lebens genommen wurde.
Das Baumhoroskop der Kelten
Aus dem Zusammenleben mit der Natur ist bei den Kelten auch das keltische
Baumhoroskop entstanden. Ihrem Glauben nach war alles miteinander verbunden - die
Sonne, der
Mond, Pflanzen, Tiere und Menschen. Alles hatte einen gemeinsamen Kreislauf. So wie auch die Jahreszeiten, die sich am stärksten in der Veränderung der Bäume zeigten. Davon ausgehend, dass jeder Mensch seine Eigenschaften hat, hatten auch die verschiedenen Bäume ihre ganz besonderen Merkmale.
Abhängig davon, in welchem Zeitraum man geboren wurde, wurde einem der jeweilige Baum zugeordnet. Ähnlich wie beim astrologischen
Tierkreiszeichen Horoskop, haben die Kelten den Lebensbaumkreis entwickelt, der aus 21 verschiedenen Bäumen besteht. Alle diese Bäume haben eine andere Bedeutung für den in dieser Zeit geborenen Menschen und können somit Interessantes über die Persönlichkeit und gewisse Charaktereigenschaften verraten.
Baumkult: Sitten und Bräuche
Der Brauch des Maibaumes - seit jeher schon steht der Baum für Fruchtbarkeit. Er ist das Symbol für neues
Leben. Vor allem wenn der Frühling erwacht, werden auch heute noch alte Bräuche mit Bäumen praktiziert. Wohl bekannt der Maibaum, der auch in unseren Kreisen noch auf dem Dorfplatz zum 1. Mai aufgestellt wird. Die genaue Entstehung des Maibaum-Brauches ist nicht eindeutig zu belegen, man vermutet aber, dass auch dieser Brauch sich auf die Kelten zurückführen lässt.
Baumkult: Die Lebensrute
Aus dem Glauben, dass der Baum Leben und Fruchtbarkeit spendet, ist auch der Brauch entstanden, junge Frauen und Kinder mit der sogenannten "Lebensrute" zu berühren und sanft zu "schlagen", um ihre Lebenskraft zu wecken. Verwendet wird dabei ein grüner Zweig. Hierbei ist nicht von einem gewaltsamen Schlagen die Rede, sondern vielmehr von einem Streichen über den Körper, das etwas Gutes tun und Wohlbefinden schenken soll.
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