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Eine Beschwörung lässt sich als ein Anliegen oder Flehen beschreiben, bei dem eine bestimmte Bitte ausgesprochen wird, die an ein höheres, übernatürliches Wesen oder auch an einen Menschen gerichtet sein kann. Auch das Herbeirufen von geistigen Wesenheiten kann man unter einer Beschwörung verstehen. Dieses Herbeirufen von übernatürlichen Wesen findet meist statt, um ein bestimmtes Versprechen, eine Bitte ausführen zu lassen.
Wohl bekannt ist sicherlich den meisten das Beschwören von Geistern in einer Séance. Dabei kann ein
Medium, also ein Mittler zwischen den Welten, Kontakt zu einem Geistwesen aufnehmen. Meist handelt es sich dabei um Verstorbene, die auf Wunsch ihrer Angehörigen kontaktiert, also beschworen werden sollen.
Die Geschichte der Beschwörungen geht viele tausende Jahre zurück. Denn der Wunsch, mit Verstorbenen/Geistwesen Kontakt aufzunehmen, ist wohl so alt wie die Menschheit selbst.
Beschwörungen in allen Kulturen
Rituale, mit denen man Beschwörungen durchführt, kann und konnte man schon immer in allen Schichten finden. Beschwörungen finden in fast allen Religionen und Kulturen statt. Vor allem im
Voodoo oder auch im
Daoismus spielt die Kontaktaufnahme zu Geistwesen in Form von Beschwörungen eine grosse Rolle.
Dabei werden die Geistwesen teils mit Beschwörungsformeln angesprochen, es wird getanzt und gesungen oder mit Gesten artikuliert. In einigen Beschwörungsritualen kommt es zu Opfergaben, für die Tiere, Blut oder auch Gegenstände und Lebensmittel geopfert werden.
Beschwörungen gibt es auch in verschiedenen Religionen. Im Christentum zum Beispiel kann man das Beten, um den Beistand Gottes zu erhalten, auch als eine Form von
Beschwörung betrachten. Den "Dschinn" beschwört man im
Islam...
Beschwörungen und Okkultismus
Eine
Beschwörung, auch als Evokation bezeichnet, wird im
Okkultismus genutzt, um ein Wesen aus der geistigen Welt zu beschwören, zu kontaktieren. Dabei handelt es sich um eine okkulte, traditionelle Ritualmagie. Auch wenn es wissenschaftlich für eine "
Geisterbeschwörung" keine Beweise gibt, so gibt es viele Okkultisten, die fest daran glauben, dass es möglich ist,
Geister zu beschwören.
Der Begriff "Evokation", wie eine Beschwörung auch genannt werden kann, stammt aus dem Lateinischen "ēvocātiō" und bedeutet so viel wie evozieren oder hervorrufen. Der Begriff geht auf die späte Antike zurück und lässt sich dort in alten Schriften wiederfinden. Zu dieser Zeit nutzte man die Beschwörung/Evokation dazu, um die feindlichen
Götter auf die römische Seite zu ziehen. Dabei wurden beispielsweise schwarze Schafe geopfert und ein Fluch ausgesprochen. Doch auch in friedlichen Zeiten des Römischen Reiches fanden Evokationen ihre Anwendung.
Meist liefen die Beschwörungen folgendermassen ab:
Der/die Beschwörende führte das Beschwörungsritual in einem sogenannten Schutzkreis durch. Dabei sollte das Geistwesen sich in ein magisches Dreieck begeben, das ausserhalb dieses Schutzkreises lag.
Ziel der Evokation war es, ein Geistwesen (Götter,
Dämonen,
Engel usw.) für den Menschen sichtbar zu machen, um mit ihm zu "kommunizieren". Durch die Kontaktaufnahme wollte man sich die Geistwesen zunutze machen, also mit ihnen einen Pakt eingehen oder beispielsweise von ihrem Schutz profitieren. Auch das Wissen dieser übersinnlichen Wesen wollten die Menschen erhalten. Zu den wohl bekanntesten Okkultisten, die regelmässig Beschwörungen praktizierten, gehört sicherlich
Aleister Crowley.
Geister beschwören mit Gläserrücken
Sicherlich haben Sie schon etwas vom
Gläserrücken gehört. Vielleicht haben Sie sich auch schon aktiv damit beschäftigt und es sogar mal selbst ausprobiert. Bei dieser Praxis ist das Ziel, Kontakt zu Verstorbenen aufzunehmen. Viele nutzen es aber auch rein für Unterhaltungszwecke beispielsweise in der Jugendzeit. Dabei sind die Praktizierenden meist auf der Suche nach dem ganz besonderen Nervenkitzel.
Wie funktioniert das Gläserrücken?
Um mit dem Gläserrücken Geister zu beschwören, benötigt man ein Glas und etwas zum Schreiben (Blatt Papier und ein Stift). Auf dem Blatt Papier notiert man das komplette Alphabet von A-Z, die Zahlen Null bis Neun und die Antwortoptionen Ja und Nein jeweils in eine Ecke des Blattes (in eine Ecke Ja und in eine andere Ecke Nein). Ebenfalls sollte man eine Verabschiedung wie etwa "Auf Wiedersehen" auf dem "Hexenbrett" notieren.
In der Gruppe sitzt man dann um das Blatt und positioniert das Glas in der Mitte. Alle teilnehmenden Personen legen dann ihren Zeigefinger auf das umgedrehte Glas und sagen dabei gleichzeitig den Spruch auf, mit dem sie das Geistwesen beschwören wollen. Wichtig dabei ist es, zu Beginn Fragen zu stellen, die mit einem Ja oder Nein beantwortet werden können. Zumindest bei der Frage, ob ein Geist anwesend ist oder nicht. Meldet sich ein Geistwesen und antwortet mit Ja, kann man weitere Fragen stellen. Wichtig ist es, sich bei jeder Séance und dem Gläserrücken respektvoll und höflich von dem Geist zu verabschieden.
Zu erwähnen ist, dass man Gläserrücken nicht rein aus Freude praktizieren sollte. Am besten wendet man sich, wie bei vielen anderen spirituellen Praktiken auch dabei an eine erfahrene Person auf dem Gebiet.
Geisterbeschwörung: Eine ewige Faszination
Bereits im Mittelalter waren die Menschen fasziniert davon, mit Wesen aus der sogenannten "Anderswelt" in Kontakt zu treten. Dabei wurden sie oft von dem Wunsch angetrieben, gewisse Dämonen zu vertreiben. Beschwörungen sind, wie oben bereits erwähnt, häufig auch Teil einer Religion, wie zum Beispiel dem Voodoo, der aus Westafrika stammt. Aber auch im Daoismus haben die Gläubigen den Wunsch, mit Naturgeistern zu kommunizieren und sie um Schutz zu beten. Nicht zu vergessen sind auch die zahlreichen Erwähnungen von Geisterbeschwörungen in Filmen, wie zum Beispiel der Exorzist. Diese beweisen, wie faszinierend und fesselnd Beschwörungen seit jeher für die Menschen sind.
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